Sleepwalking

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8:30. scheiße ich hatte verschlafen. Schnell sprang ich auf und rannte zu meinem Koffer. Wenige Minuten später war ich fertig. Im Haus war das reinste Chaos meine Mutter rannte von Zimmer zu Zimmer und kramte ihr Zeug zusammen, wenige Minuten später stand sie dann bepackt unten in der Eingangstür und schmiss dieses Gepäck anschließend in das Auto meines Opas.
Wie so oft lagen wir schlecht in der Zeit und würden wohl oder übel unseren Flug verpassen.
Die zweite Woche meiner Ferien neigte sich dem Ende zu und ich flog wieder zurück nach Amerika. Dem letzten Schritt aus dem alten Haus tat ich nur langsam. Nie wieder würde ich diese Räumlichkeiten betreten. Mein Abschied wurde mir durch das mich hetzende schreien meiner Mutter erleichtert. Ein kurzer letzter Blick auf das alte Haus, dann bewegte ich mich schnell auf das Auto zu und stieg ein.
Ob ihr es glaubt oder nicht wir erreichten das Flugzeug wenige Minuten vor Abflug. Dafür war die Verabschiedung meines Großvaters nur kurz geblieben, was mich etwas traurig stimmte. Wir sprinteten zu unseren Plätzen und setzten uns auf die Ledersitze. Die Stimmen der Flugbegleiterin vernahm ich nur noch als immer leiser werdendes Hintergrund Geräusch . Ich stöpselte mir meine Kopfhörer ins Ohr und schloss mein Augen. Als ich meine Augen wieder öffnete saß ich noch immer in der Maschine hoch über den Wolken, es sah fast so aus als wären wir nur wenige Meter vom Mond entfernt. Natürlich was dies nur eine Illusion, leider.
Mein Ebenbild spiegelte sich in dem kleinen Fenster wieder, ich schaute in meine kleinen verschlafenen Augen und zog meine Beine an die Brust. Es war kalt und diese ohrenbetäubende Geräusche der Turbinen gingen mir langsam auf die Nerven. Meine Mutter neben mir schlief tief und fest, ich deckte sie mit ihrer Jacke zu und drehte mich wieder zum Fenster.
Der Anblick des Mondes war atemberaubend. Er schien so nah und war doch so weit weg.
Ich tastete nach meinem iPhone und stellte den Ton etwas lauter. Es lief gerade mein Lieblingsalbum, ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf den Text welcher mich wieder einschlafen ließ.
„... kids are still depressed when you dress them up..." Die aufgehende Sonne weckte mich auf. Ich blinzelte zweimal. Den Rest des Fluges hatte ich verschlafen. Ich war nun wieder zu Hause und schaute aus dem Fenster. Ein riesiger roter Feuerball stieg in den Himmel und die Umgebung außerhalb erwachte langsam wieder zum Leben.

Bittersweet tragedy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt