There for you

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Tage, Wochen und Monate verstrichen. Die Bäume bekamen Knospen, die sich schlagartig zu wunderschönen Blüten entpuppten. Die Sonne kam raus und es wurde wärmer. Heute war der 12.03. Auf dem Weg zum Bus schaute ich mich in der neu erweckten Welt um. Der Frühling war die schönest Jahreszeit.
Der Tag verging nur schleichend, doch hätte ich gewusst was sich am Abend ereignen würde hätte ich mich nie beschwert. Es war 17:30 Uhr als ein Anruf kam. Niemand war zu Hause, nur ich. Ich hob den kühlen Hörer hoch und lauschte.
Eine tiefe männliche Stimme meldete sich, sie hatte einen britischen Akzent, aufgrund dessen vermutete ich, dass der Anruf aus England getätigt wurde. Die Stimme war die meines Vater verblüffend ähnlich. Was die Frage, wer anriefe, auf eine Person beschränkte. Mein Opa (väterlicherseits).
Ich konnte ihn nicht ganz verstehe, doch das was ich hörte raubte mir den Atem. Tränen schossen in meine Augen, sie flossen meine Wangen herunter, wie ein salziger Wasserfall. Meine Oma war gestorben. Mit 75 Jahren an Brustkrebs.
Wieso um alles in der Welt erfuhr ich jetzt, nach so vielen Jahren in denen sie sich so gequält hatte erst, dass sie Krebs hatte. Meine Oma und ich standen uns immer sehr nahe. Ich hatte als ich kleiner war, jeden Nachmittag bei ihr verbracht. Granny hatte alles für mich gemacht. Jedes Kostüm für die ominösesten Anlässe, hatte sie nach meinen Wünschen angefertigt. Als wir gefahren sind war sie diejenige, die mich am längsten umarmte.
Heiße Tränen ließen meine Augen etwas anschwellen. Ich verabschiedete mich so höflich wie ich nur konnte und wünschte meinen Opa das Beste. Ohne drüber nachzudenken meine Mutter zu informieren, lief ich nach oben. Ein Anruf tätigte ich. Aber nicht an meine Mutter, sondern an Even. Ich braucht  jetzt jemanden mit dem ich reden konnte.
Nach wenigen Minuten klingelte es.

Even trat ein und machte mir einen Tee

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Even trat ein und machte mir einen Tee. Dann sollte ich ihm die schönsten Ereignisse, die ich mit Granny je gehabt hatte schildern und es half. Es flossen immer weniger Tränen. Bis irgendwann keine mehr kamen. Ich lag in seinen Armen und erzählte ihm zum ersten Mal von meinen psychischen Problemen. Er zeigte Verständnis und hörte mir zu. Bis sich irgendwann meine Augen schlossen. Erschöpft vom Weinen lag ich noch immer in seinen Armen und schlief langsam ein.
Als ich aufwachte war es sehr dunkel draußen. Ich lag zugedeckt auf der Couch. Even war nicht mehr da. Er hatte mir einen neuen Tee gemacht und mich zugedeckt dann war er gegangen. Es tat gut jemanden an seiner Seite zu haben, mit dem man reden konnte und der da für dich war, auch wenn es dir schlecht geht. Billie wäre sicher auch gekommen, doch meine Trauer wollte ich ihr nicht zumuten. Es war 10 Uhr meine Mum und Leo waren in der Küche, ich hörte ein leises Schluchzen, welches von meiner Mutter ausging.
Auch die schönsten Tage können grau werden, wenn man nicht aufpasst.

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