Doubts

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Eigentlich hätte ich mich für meine Worte nicht schlecht fühlen sollen, ich hatte schließlich nur das gesagt, was ich ihm eh mal sagen sollte und eigentlich hatte es Kris mit seiner scheiß Eifersucht doch erst bis zu dem Punkt gebracht, dass ich ausflippte und meine Gedanken nicht mehr für mich behalten konnte.

Kris' Tür ging auf und er stieg ebenfalls aus.
Ihm gleich ob sich die ganze Straße hupend darüber beschwerte.
"Verdammt steig wieder ein. Aidae, das letzte was ich jetzt will, ist mit dir zu streiten." in seinen Augen lag nun keinerlei wut mehr, eher etwas flehendes und verletztes, doch irgendwie schien mir das gleich zu bleiben.
"Dann fang du nicht immer wieder damit an mir Chanyeol und die anderen schlecht zu reden, denn das sind sie garantiert nicht." hielt ich ihm vor.
Kris seufzte und fuhr sich durch die dunklen Haare. "Ich rede sie dir nicht schlecht. Ich mache mir nur sorgen.
"Ja und aus sorge redest du sie mir schlecht. Verdammt ich bin siebzehn und kann selber auf mich achten, außerdem weiß ich selber, wenn jemand nicht gut für mich ist." Okay... bei Minhae hatte ich das ein wenig zu spät mitbekommen.
"Und ich brauche niemanden der mir das abnimmt."
Meine Stimme fing an verzweifelter zu wirken.

"Ich werde damit aufhören, versprochen." Kris machte Hundeaugen und legte den Kopf flehend schief.
Hinter mir ging Suhos Autotür auf und seidig weich durchschnitt seine Stimme das schweigen was nun ausgebrochen war.
Das Hupen dagegen wurde im gegensatz dazu immer lauter.
"Irgendwelche Probleme oder Pannen mit dem Wagen?"
Er sah mich an, wobei sein Blick eher eine andere Sprache sprach. Eher sowas wie 'soll ich dem Typen da eins wässrig überbraten, damit er dich in frieden lässt?'
Bei dem Gedanken grinste ich innerlich. Bestimmt würde Kris vor Wut losrasen, würde über ihm eine gigantische Wasserblase explodieren, oder eine Wasserfontäne aus dem nichts seine Frisur versauen.
Kris schüttelte den Kopf.
"Alles klar. Meine Freundin war nur der Meinung, dass sie etwas vergessen hatte." log Kris dreist und sah Suho wenig begeistert an.
Er nickte nur kenntnisnehmend, doch wieder sprach sein Blick etwas anderes. Er wusste das ich nichts vergessen hatte und das wir uns gezankt hatten und genaso wusste er auch, dass Kris und ich definitiv nicht zusammen waren.
"Na wenn das so ist." Suho lächelte Kris falsch an und stieg wieder ein.

Auch ich setzte mich, wohl oder übel, wieder in Bewegung und ließ mich wenig begeistert auf Kris' Beifahrersitz sinken.
Als er wieder saß, startete er sofort das Auto und fuhr wieder weiter. Hinter uns im Wagen ruhte Suhos kritischer Blick und ich war mir sicher, er würde mich nach dem eben geschehenen nochmal ausfragen.
In meinen Augen hatte er, anders als Kris, einen gutmütigen Beschützerinstinkt, den er auch bei den anderen fünf nicht versteckte.
Er schien sich um alles zu sorgen, was ihn und die in seinem Umfeld betraf und wohl vorrausschauend und schlau zu denken.

"Ich werde mich ändern." fasste Kris schließlich für sich und warf mir einen kurzen und ernsten Blick zu.
Ich nickte. "Das will ich hoffen, denn sonst denke ich nicht, dass aus unserer Freundschaft noch was wird."  Er schien gewusst zu haben, wie ich es meinte, schien es aber dennoch und bewusst anders zu interpretieren.
Was ich gemeint hatte war eigentlich, dass ich ihm die Freundschaft kündigen würde, würde er noch weiter auf Chanyeol herumtrampeln. Was er er wohl für sich interpretierte war, dass er sich wieder einbildete aus unserer Freundschaft würde tatsächlich mehr werden, was ich mir nicht unbedingt vorstellen konnte.

Nicht das Kris nicht gut aussah, aber ich hatte das Gefühl irgendetwas in mir sträubte sich davor sich mehr und genauer auf ihn einzulassen und diesem Empfinden traute ich etwas mehr als der Person neben mir.
Denn dieses Empfinden hatte ich schon einmal ignoriert, nähmlich in dem Moment, als ich in der fünften Klasse die Freundschaft mit Minhae einging.
Nun würde ich genauer aufpassen und auf mich achten, dass war mir klar.

Der Rest der Fahrt verlief schweigend und nur das Radio dudelte leise vor sich hin und spielte seine Songs.
An der Schule angekommen, stieg Kris eilig auf, hielt mir meine Tür auf und nahm mir meine Tasche ab. Gemeinsam liefen wir zu Irene und den anderen dreien, die wiedermal irgendeine sinnlose Diskussion führten, allerdings ruhig wurden, als Kris und ich auftauchten.
Die vier grinsten breit und unschuldig, als hätte es ihnen jemand ins Gesicht gemeißelt.
Nacheinander begrüßten die Vier uns und wir begaben uns in die Schule, wobei Krystal, Hyungwon und Minhyuk wie üblich in ihrer Klasse verschwanden und sich somit von uns trennten.
In der ersten Stunde hatten wir Mathe und wirklich erfreut darüber war ich nicht, aber an meinem Stundenplan hatte ich schließlich nicht selber gearbeitet, denn sonst wäre da bis auf Kunst und Musik und Englisch nichts in meine Plan.

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