Nie im Leben hätte ich gedacht, dass Chanyeol es tatsächlich auf die Reihe brachte und einen Tisch in einem der angesehensten Restaurans der Umgebung bekam.
Das war nicht im Ansatz böse gemeint, sondern im Sinne davon, dass ich soetwas nicht von ihm erwartet hatte, zumal er es vier Wochen vorher bereits geplant und ich nicht einen Schimmer davon mitbekommen hatte."Wie kamen die Sachen in mein Bad?" harkte ich nach und griff an dem Tisch an dem wir saßen nach seiner Hand.
Er lachte und durch die angezündete Kerze, die auf unserem Tisch stand, leuchteten seine Augen golden.
"Deine Mutter hat sie versteckt, als wir in der Schule waren. Sie war die erste die davon wusste." verriet er mir und lächelte mich breit an.
"Wo lagen sie?" harkte ich nach und spürte ein paar ziemlich neidische Blicke von den Frauen, die im Parisient saßen und mein Outfit beäugten.
"In dem Schrank unter den Spiegeln wo der ganze Putzkram drin ist. Deine Mutter meinte, du nutzt das Zeug eh nicht." enthüllte er und spielte mit meinen Fingern.
Ich seufzte und sah aus dem Fenster, an dem wir saßen.
Draußen war es mittlerweile Dunkel geworden und die Laternen waren angegangen.
Leichter Regen hatte eingesetzt, aber in dem Gebäude, in dem wir saßen störrte uns das herzlich wenig.
"Hätte ich reingeschaut, wäre die Überraschung wohl versaut gewesen."
Ich wendete mich wieder meinem Gegenüber zu und lächelte.
"Nope. Deine Mutter hatte beides eingepackt und so gelegt, dass ich es sogar kaum finden konnte." hielt er dagegen und strich mit seinem Daumen über mein Handgelenk.
Wohltuende, angenehme Wärme, die ich nur bei ihm spürte, zog sich durch die Stelle und meinen ganzen Körper.
"Deine Eomma ist übrigens total cool. Sie ist total locker drauf." bemerkte Chanyeol und nippte an seinem Glas Wasser.
Leise lachte ich. "Viel zu locker wenn du mich fragst. Aber ich bin froh, dass sie so tickt. Besser als Eltern zu haben die dich erziehen, als würden sie eine..." Ich suchte nach einer alternative für Militärschule leiten.
In seiner Gegenwart wollte ich dieses Wort nicht zwingend in den Mund nehmen.
"...als würden sie eine extrem krank-strenge Schule leiten und man müsse jeder einzelnen Regel befolgen." umschrieb ich es so gut ich konnte.
"Wie sind deine Eltern?" harkte ich bei ihm nach.Ein paar Sekunden schwieg Chanyeol und sah aus dem Fenster in den dunklen Frühsommerabend.
"Sie waren etwas streng, doch haben meiner Schwester und mir immer unsere Freiheiten gelassen, das zu tun, was wir als richtig empfanden."
Chanyeol klang um Jahre gealtert und wesentlich reifer als sonst.
Ein lächeln zauberte sich auf seine Lippen.
"Wenn Sani dabei war mich abzufackeln, und ich zu meinen Eltern rannte, meinten sie immer nur, dass wir unseren Streit selber klären sollten. Sie meinten sie wären nicht für immer und ewig bei uns und würden sich nicht ewig um unsere Probleme und streitereien kümmern können."
Er unterbrach sich selber und lächelte zaghaft.
"Früher habe ich die Aussage dieser Worte nie verstanden und wollte wissen wie sie es meinten. Jetzt wäre ich lieber wieder unwissend und würde mich an die Hoffnung krallen, meine Mutter könnte alles wieder regeln."
Chanyeol seufzte und schloss die Augen einen Moment.
"Was ist mit deinem Vater?" fragte ich leise und vorsichtig.
"Er war einer der ersten, die bei den Übergriffen der Menschen auf unseren Planeten fiel." gestand er und sah auf den Tisch.
"Sie haben mit irgendwas nach ihm geschossen. Er war in seiner menschlichen Form und sofort tot."
Jetzt strich ich mit meinem Daumen sanft über sein Handgelenk.
"Das tut mir so leid." flüsterte ich und hätte ihn am liebsten in die Arme genommen und nie wieder losgelassen.Chanyeol hätte allen Grund gehabt die Menschen zu verabscheuen. Meine Spezies hatte seinen Vater auf dem Gewissen und dennoch war er mit mir zusammen.
Zwar war ich durch mein Auge nun wohl irgendwie nicht mehr ganz Mensch, aber dennoch saß es tief.
Er hätte mich hassen können, all die anderen Menschen, doch er entschied sich dagegen hass zuverbreiten."Mein Vater hätte dich gemocht. Bestimmt hätte er dich sofort akzeptiert. Er war immer gutmütig, versuchte in allen nur das beste zu sehen und das schlechte zu ignorieren.
So traurig es dennoch klingen mag, das ist ihm am Ende zum Verhängnis geworden."
Ließ er mich wissen und sammelte sich.
Im nächsten Moment hatte er eine Wendung von hundertachtzig Grad durchlebt und strahlte mich aufgeweckt und munter, wie ein Kind an.
"Ich soll dir noch von Baekhyun ausrichten, dass Cleopatra neben dir aussieht wie so eine hässliche Nacktkatze." merkte er völlig Zusammenhangslos an und grinste breit.
Ich lachte und schüttelte den Kopf.
"Wie zum Teufel kommst du darauf?" wollte ich wissen und drehte mit meiner anderen Hand das Weinglas bei mir, was mit irgendeinem Traubenwein gefüllt war, den Chanyeol bestellt hatte.
"Baek hat das Kleid gesehen und war sich sicher, dass du darin super toll aussehen wirst, womit er echt recht hatte. Ich hatte erst Angst, es würde dir nicht gefallen, da ich dich bis jetzt noch nicht oft in einem Kleid gesehen habe und dachte, dass du soetwas nicht anziehst."
Seine Wangen röteten sich und einen Moment mied er meinen Blick.
Ich verkniff mir ein leises Lachen. "So ziemlich alle Mädchen auf der Erde mögen Kleider. Egal ob ägyptisch angehaucht oder pink und prinzessinenhaft."
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Beyond The Light
Fanfiction2. Beyond Worlds Der 'Bäcker' war eigentlich ein kleiner Laden für alles was zum Leben wichtig war. Es gab sämtliche Sorten Instantramen, Obst, Gemüse und andere Lebensmittel, so wie eine kleine Kioskecke. Ich stellte mich hinter dem großgewachsen...