"Ich hab euch doch gesagt, ich bekomm' sie unauffällig hier her." lässig lehnte Sehun an einer Wand hinter der Bühne, hinter der ich mich ohne freien Willen eingefunden hatte.
Der blonde grinste breit uns selbstgefällig und besah mein verwirrtes und verstörtes Ich genüsslich.
"Und den rechten Arm nach oben." säuselte er.
Mein Körper gehorchte und ohne dass ich es wollte, hob ich meinen rechten Arm.
"Was auch immer du machst, hör auf damit!" fauchte ich Sehun an und zog meinen Arm von selber wieder zurück.
Er grinste nur. "Werde ich. Für's erste." verschwörerisch Blickte er mich kurz an und sah zu Chanyeol, der nervös durch den kleinen Raum ging, in dem ich geführt wurde.
"Nicht für's erste, komplett! Das ist unheimlich." merkte ich an und verschränkte die Arme.
Chanyeol lachte leise, so wie Sehun und Baekhyun, der sich in eine der Ecken in dem kleine Raum verschanzt hatte."Das ist nicht unheimlich, das nenn man gewolltes kontrollieren der Luft um einen und wie es so der Zufall ist, liegt genau diese besondere weitere Fähigkeit in meiner Familie." teilte Sehun mir selbstzufrieden mit und brachte mich auf die Palme.
"Und was willst du damit? Soll ich jetzt nun brav nach deine Willen tanzen, wenn dir was nicht passt?" harkte ich aufgebracht nach.
"Du triffst den Nagel auf den Kopf. Nur tanzt du nicht mit mir, sondern mit ihm."
Mit dem Kinn deutete Sehun auf Chanyeol, der sich in der Wand zu verkriechen schien.
Ich schüttelte mit dem Kopf.
"Vergiss es. Ich weiß von nichts." Gab ich von mir, verließ den Raum und rannte in Seungyeon mit einem Klemmbrett in der Hand rein.
"Ahh. Aidae, ich hab mir schon sorgen gemacht, du wirst nicht kommen. Gut das dich Sehun noch geholt hat." lächelte sie mich breit und unbekümmert an, als schien ihr nicht bewusst zu sein, dass ich hier her gezwungen wurde.
"Bitte was? Ich hatte meinen Auftritt schon." ich wurde ein wenig lauter und Seungyeon hielt mir ihr Brett hin.
"Du bist nochmal dran, mit Chanyeol."
Sie deutete auf meinen und Chanyeols Namen, die in einer liederlichen Handschrift hingesetz wurden.Im Hintergrund hörte ich ein bekanntes, teuflisches, aber unschuldig anhörenes Kichern.
"Kyungsoo." zischte ich und drehte mich nach ihm um. Er belächelte mich von dem Tisch aus, auf dem er saß und ließ die Beine baumeln. Neben ihm stand Kai und tippte auf seinem Handy herum.
"Er ist sowas von tot." gab ich bekannt, doch kam nicht vom Fleck, da mich Sehuns Luft im stand hielt. "Ist er nicht und jetzt kriege dich wieder ein. Du tanzt doch nur, auf meine Anweisungen. Keiner zwingt dich Chanyeol zu heiraten und er wollte unbedingt etwas mit dir zusammen machen. Kyungsoo hat euch beide zusammen eingetragen und wenigstens Chanyeol Bescheid gesagt. Er kann seinen Part, aber du wirst mir folgen müssen." stolz grinste Sehun und auch Kyungsoo, der nun zu uns getappelt kam und noch immer unschuldig, teuflisch grinste.Ich sollte mit Chanyeol tanzen. In mir stritten sich Schmetterlinge und mein Mittagessen darum, wer regieren und hochkommen sollte.
Mich störrte es nicht, das es der blauhaarige war, viel mehr, dass ich grade jetzt davon erfuhr und ich so aufgeregt war, dass ich hätte kotzen können.
"Aidae, du muss nichts machen, dich nur von Sehun leiten lassen." ließ Seungyeon mich wissen.
Ich biss auf meiner Unterlippe herum und sah in Chanyeols braune Hundeaugen.
Konnte ich ihm einen Wunsch abschlagen? Nein! Nie wollte ich diese glitzernden Augen traurig und niedergeschlagen sehen, also stimmte ich zu.
Das Lächeln was ich von ihm bekam war so ungezwungen und begeistert und kindlich, wie das erste mal, als ich es gesehen hatte und sofort wurde mir angenehm warm."Ich hab dir doch gesagt sie wird zustimmen." grinte Kyungsoo. "Sie mag dich genauso, wie du sie, dass sieht sogar n Blinder."
Oh Kyungsoo wie recht du damit bei mir hattest, doch ich ließ es nicht an mich heran, es brachte mir nur wieder die Auswegslosigkeit vor Augen, dass das mit Chanyeol und mir nie was werden würde.
Und auch keimte Hoffnung auf, wenn sogar nun der kleine Teufel mitbekam, dass ich Chanyeol wohl ernsthaft was zu bedeuten schien.Seunyeon lächelte uns beide an und sah schließlich zu Sehun und Baekhyun, der sich mit herausgeschlichen hatte.
"Ihr beide wisst wohin und schließt den Raum ab. Die Musik müsstet ihr bist hinter klar hören. Und ihr zwei..." sie deutete auf Chanyeol und mich. "...macht euch bereit für euren Auftritt, ihr seit übrigens auch die letzten." gab sie bekannt und lächelte ermutigend.Ich zuckte zusammen, als Chanyeol sich bei mir unterharkte und seine wohlige wärme mich durchtänzelte.
Sofort wollte ich ihm in die Arme fallen, mir gleich ob es einen Grund dafür gab oder nicht. Ich mochte seine Nähe, genoss sie, auch wenn er nur bei mir stand oder mit mir redete.
Nie hätte ich gedacht, das mir einer meiner unheimlichen Nachbarn mal soviel bedeuten würde und noch immer schien es mir unglaublich nun hier zu stehen und genauer darüber nachzudenken."Du siehst übrigens total schön aus." flüsterte Chanyeol mir leise zu. Ich wurde rot und schielte zu ihm.
Er war gut anderthalb Köpfe größer als und somit schon nahezu riesig für meine Verhältnisse.
Aber so groß er war, so klein, wie ein Kind konnte er sich auch aufführen und das mochte ich so an ihm.
Er war wer er sein wollte, ohne dass ihm jemand dazwischen funkte. Er schwang zwischen kindlich und verspielt zu ernst und ordentlich und das manchmal so schnell, dass ich zwei mal schauen mussste, welchen Chanyeol ich nun vor mir hatte.An seinen Oberkörper schmiegte sich ein schwarzer Rollkragenpullover der deutlich die Muskeln an seinen Armen durchsehen ließ.
Ich wollte nichtmal wissen wie sein Bauch aussah, bei solchen Armen.
Bei dem Gedanken wurde ich puderrot. Ich verbannte jegliche nicht jugendfreie Chanyeolgedanken und flüsterte ihm "Du siehst auch nicht schlecht aus." zurück.
Auch er wurde rot und zog mich näher an sich, bevor uns Seungyeon deutete, dass wir auf die Bühne gehen sollten.Langsam schritt ich neben Chanyeol her und betrachtete das Bild an der Bühnenleinwand.
Man hatte eine verträumte, leere Staße in Paris in schwarz-weiß gesetzt und den Eiffelturm riesig im Hintergrund knallrot gefärbt.
Paris...
Die definition einer romantischen Stadt, was nun Chanyeol und mich in ein völlig falsches Licht rücken würde, ein Licht, was mich nicht zwingend stören würde.
Für die letzten Minuten des Abends wurde es leise als die Musik einsetzte, und ich feststellte und innerlich fluchte, dass es ein Partnertanz war, so richtig eng an eng und beieinander.
Ich musste nichts machen, wie von selber bewegte ich mich durch Sehuns Fähigkeit und lauschte dem französischen Song im Hintergrund, der verträumt, wie die projektierte Staße lief.
Chanyeols Wärme durchfuhr mich an meiner Seite und meiner Schulter und ich war erstaunt, wie vorsichtig und sanft er mich hielt, als wir über die Bühne wirbelten, ich mich in seinen Augen verlor und den Song zu dem wir tanzten als Dernière Danse von Indila erkannte.
Es erleichterte mich zu wissen, dass der Song noch eine poppigere Note bekam, aber das war nebensächlich, denn noch immer hing ich in Chanyeols Augen und hatte das Gefühl meine Schmetterlinge würden in mir Amok laufen, so sehr rummorte es in mir herum, als Chanyeol mich mit einem Blick ansah, als hätte er sein ganzes Leben in seinen Händen, was auch indirekt wieder wahr war, ich aber für einen Moment verdrängte.
Wir waren in diesem Moment nicht Außerirdischer und Erdenmädchen, sondern zwei Teenager, die miteinander tanzen, redete ich mir ein.
Ich versuchte mich darauf einzulassen, dass Chanyeol einfach ein Mensch war, ich von selber tanzte und nicht von Sehun kontrolliert wurde.
Es klappte und in dem letzten drittel des Songs löste ich mich von den unsichtbaren Ketten um mich herum und tanzte von allein.Nur wage bekam ich mit, dass Sehun und Baekhyun schließlich am Bühnenrand auftauchten und meine Freunde aus dem Publikum, sowie die beiden Luminara in der Reihe hinter ihnen Chanyeol und mich ansahen, als wären wir frisch vermählt, so wie sich es sich ausgemalt hatten, denn wenn ich mich nicht verhört hatte war einer ihrer kranken Pläne gewesen Chanyeol und mich unter dem Eiffelturm trauen zu lassen.
In mir kribbelte es bei dem Gedanken und ich konzentrierte mich wieder auf den vor mir, der seine schmalen und geschwungenen Lippen zu einem Lächeln verzogen hatte, bei dem hätten Kriege enden können, so schon und atemberaubend war es.
Insgeheim und völlig fehl am Platz fragte ich mich ob seine Lippen genauso gut küssen würden, wie sie aussahen und ich mich versah, war der Song zuende und Chanyeol blieb abpruppt so stehen, dass unsere Lippen nichtmal Zentimeter trennten und ich seinen Atem und seinen Lagerfeuergeruch deutlich wahrnahm.
Was Chanyeol tat überraschte und freute mich gleichzeitig.
Er küsste meine Wange sanft, strich mit seiner Hand sant über die Stelle und sah mich unbeirrt an, als wären wir die letzen beiden Personen auf der Erde. Auf der Haut, auf der seine Lippen mich berührten brach ein Feuerwerk aus, dass sich von meinen Haarspitzen bis in meine Zehenspitzen bahnte und mich innerlich erzittern ließ.
Nur schwerlich löste ich mich aus dieser Starre, als tosender Applaus ausbrach, wir uns verbeugten und meine ganzen Gefühle Achterbahn fuhren, während mein Herz nur einen Satz in mein Hirn hämmerte:
'Aidae, du hast dich verliebt.'
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Beyond The Light
Fanfiction2. Beyond Worlds Der 'Bäcker' war eigentlich ein kleiner Laden für alles was zum Leben wichtig war. Es gab sämtliche Sorten Instantramen, Obst, Gemüse und andere Lebensmittel, so wie eine kleine Kioskecke. Ich stellte mich hinter dem großgewachsen...