Beyond The Light

Anything But Don't Dumbing

Kritisch drehte ich mich vor dem Spiegel in meine Bad und musterte mich in meinem Outfit für heute Abend.
Ich trug eine schwarze Thermoleggins, einen schwarzen knielangen Stoffrock und einen weißen wolligen Rollkragenpullover. An meine beine schmiegten sich gräuliche Stulpen meine Schuhe dazu waren schwarze Stiefeletten mit einem kleinen Absatz.

"Zeig dich mal!" riefen Krystal und Irene aus meinem Zimmer im Chor.
Seufzend griff ich nach einem Haargummi und fasste meine langen dunklen Haare in einem hohen Zopf zusammen.

Entschlossen öffnete ich meine Badtür und zeigte mich meinen beiden Freundinnen, die sofort begeistert lächelten.
"Er wird es lieben." meinte Krystal. "Aber sowas von." Stimmte Irene zu.
Ich sah an mir herunter und biss mir von innen auf die Wange.
Ob das mit dem Date heute Abend tatsächlich eine so gute Idee war?
Okay. Kris hatte die Tage über die Kurve gekriegt und sich sogar beim großen Mittagstisch mit ins Gespräch gebracht und er hatte nichts böses mehr über meine außergewöhnlichen und handschuhtragenden Nachbarn gesagt, aber wirklich einverstanen schien er nicht, dass sie in der Mittagspause bei uns saßen und Chanyeol auch gerne mal die ein oder andere Pause bei mir am Tisch mit verbrachte.

"Ohh... Das Gesicht hattest du vorhin auch, als du meintest, dass du nicht weißt, ob Kris für ein Date ideal wäre, aber er ist es, glaub mir. Aidae, du hättest sein Gesicht sehen sollen, als er gestern meinte, dass ihr euch heute Abend noch sieht. Er sah dabei so niedlich und glücklich aus." schwärmte Irene und seufzte. Ich nickte nur. Eigentlich wollte ich doch nichts von Kris, aber auch konnte ich jetzt nicht feige den Rückzug antreten und sagen, dass ich doch keine Zeit am Abend hatte.
Ich sah es von einer anderen Perspektive. Kris hatte sich die Woche über bei Chanyeol und den anderen vieren zusammengerissen, also würde ich mich heute Abend zusammenreißen. Und wer weiß? Vielleicht steckte in mir doch mehr für den Basketball spielenden und gut aussehenden Riesen mit den dunklen Haaren hinter dem jede hinterher war.
"Ich kann euch dann danach ja anrufen und erzählen wie es war." schlug ich den beiden auf meinem tief gelegtem Bett zu, die eifrig nickten.
"Das musst du machen." grinste Krystal und verzog ihr Gesicht, als sie auf mein Handy blickte was nun über den Boden zuckte, als hätte es einen epileptischen Anfall.

Ich setzte mich in Bewegung und sammelte mein Handy vom Boden auf, während die beiden Mädchen in meinem Zimmer mich fragen betrachteten.
"Spamt Kris?" fragte Irene sofort und grinste über beide Backen.
Kopfschüttelnd entsperrte ich mein Handy und scrollte die Ladung Katzenvideos durch, die Baekhyun mir eifrig geschickt hatte.
"Oh. Wer ist es dann? Chanyeol?" Wieder schüttelte ich den Kopf, obwohl ich mir mit ihm auch viel geschrieben hatte.
"Baekhyun liebt Katzen und seit er meine Nummer hat spamt er mich mit Katzenvideos zu." seufzte ich und antwortete auf einige der ungesehenen Videos mit Aww wie süß, damit ich mir nicht allzu schlecht vorkam wenn ich sie mir schon nicht ansah, denn ignorieren wollte ich ihn auch nicht, da Chanyeol mal meinte dass er wirklich sensibel sein kann.

Irene kicherte. "Niedlich." meinte sie nur dazu, aber niedlich fand mein Handyspeicher das überhaupt nicht, da ich bestimmt schon drei Gigabyte mit niedlichen Katzenvideos voll hatte.
Bei Gelegenheit sollte ich Suho mal fragen, ob er Baekhyun denn nicht einfach eine Katze besorgen könnte, damit er sich nicht mehr diese Videos anschauen müsste.

Am späten Nachmittag verschwanden Krystal und Irene wieder und nun lag es an meiner Mutter mich für heute Abend wahnsinnig zu machen, die unbedingt wollte, dass ich ja nicht vor zwölf wieder kam und dass ich ihreswegen auch bei Kris übernachten konnte, sollte es zu spät werden und wir zu viel spaß.
Mein Vater sah das genauso lässig und meinte Kris sei ja ein guter Junge und hätte es sich verdient mit einem vernünftigen Mädchen wie mir auszugehen.

Punkt sechs hatte ich mein Outfit erneut vervollständigt und Punkt sieben klingelte es an der Haustür.
Als ich in der Wohnstube erschien, hatte meine Mutter Kris wieder voll für sich eingenommen und schwärmte doch darüber wie wohlerzogen er sei und das seine Eomma sich wirklich viel von ihren Tricks bei der Erziehung anwendete.