Stone Cold Kiss

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Ich hatte kein sonderlich gutes Gefühl dabei mit Kris zu reden, aber irgendwann müsste ich es mal dringstens machen, also kam mir seine Nachricht schon ein wenig zuvor, aber ich wusste er hatte auch ein gewaltiges Hühnchen mit mir zu rupfen, da ich mich widersetzt hatte mit ihm zur Schule zu fahren.
Er würde dies sicherlich in die Hölle herunterschimpfen und mir vorwerfen ich würde ihn verarschen oder so.
Ich hatte bereits im Kopf, wie er mich vorwurfsvoll anstarrte und die Arme vor der Brust verschränkte.
Aber davon würde ich mich garantiert nicht einschüchtern lassen. Ich musste mir in den letzten beiden Wochen schon genug von ihm anhören und genügend ertragen, ab sofort war nun definitiv schluss damit.

Vor der Tür zum Bioraum verplapperte ich mich mit Irene.
Als ich meinte ich hätte noch etwas zu klären, nahm sie meine Tasche mit sich in die Cafeteria und verschwand mit Chanyeol und Kyungsoo auf dem langen Gang.

Seufzend setzte ich mich in Bewegung und machte ich auf dem Weg in das Treppenhaus.
Kris war echt merkwürdig. Wir hätten das auch einfach auf dem Hof irgendwo klären können und nicht mitten in der Schule, wo wohl noch ein Lehrer in unser Gespräch platzen könnte.
Und das jemdand wie Ms Son noch mehr Probleme aus meinem Leben mitbekam, wollte ich auch nicht. Sie sollte erstmal ihren andauernd abhauenden Neffen Penomeco unter kontrolle bekommen.
Aber dennoch konnte ich nicht abstreiten, dass Ms Son auch Privat wirklich nett und freundlich war.

Kris stand im Treppenhaus locker gegen die Wand gelehnt da und besah mich mit einem grimmigen Blick, der hätte Nationen töten können, wenn er es wollte.
Buchstäblich wurde mir nur noch weniger gut, dabei hatte ich nichtmal etwas falsches gemacht. Ich hatte meinen Willen ausgelebt und das konnte er mir nicht anprangen.
"Was sollte das heute morgen? Wieso warst du bei denen?" fuhr er mich an und baute sich riesig und gut fast zwei Meter vor mir auf.
"Ich wollte nicht bei dir mitfahren. Und das geht dich nichts an." antwortete ich so kalt wie seine Augen mir erschienen.
Er lachte auf. "Aidae, wir sind zusammen, also hat mich das gefälligst etwas zu interessieren und ich habe dir gesagt, dass du dich von ihnen fernhalten sollst." Hielt er mir vor Augen und machte einen Schritt auf mich zu.
Ich machte einen zurück.
"Na und? Ich werde ja wohl auch noch sowas wie einen eigenen Willen haben dürfen. Herumschubsen muss ich mich von dir nicht lassen. Ich kann mich abgeben mit wem ich will, auch wenn es der Teufel höchstpersönlich ist." hielt ich ihm vor die Nase und legte den Kopf schief.
"Ich schubst dich doch nicht herum!" Kris wurde lauter.
"Und wie du das tust." holte ich ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. "Aidae mach dies, Aidae komm her, Aidae sprich nicht mit dem und dem und sag doch mal das und das. Du versuchst mich von meinen Freunden abzuspalten und das traurigste ist, dass ich es nichtmal selber mitbekommen hatte sondern es mir gesagt wurde." Machte ich ihm klar und sah ihn, nach einer Erklärung fordernd an.

Er schüttelte nur den Kopf und fuhr sich durch die Haare.
"Wer auch immer dir das erzählt hat, hat n Rad ab, aber n gewaltiges." lachte er. "Ach? Dann bilde ich es mir nur ein, dass du mich vor deinen Kumpels in Szene setzt und angibst wie toll wir zusammen passen." Denn das tun wir garantiert nicht. Verkniff ich mir zu sagen.
"Ich bin stolz auf dich!" versuchte er mir weißzumachen.
"Ach so stolz, dass du gar nicht merkst, wie sehr du mich einengst und von meine Freunden zurückdrängst? Ich werde nicht länger nach deiner Pfeife tanzen, mach dir das bewusst oder es ist aus! Jetzt!" Meinen Entschluss hatte ich gefasst schon vor diesem Gespräch, aber ich hoffte dennoch, dass sich jetzt etwas bei ihm tat, was ihn ändern ließ, doch nichts, bis auf dass er  aufeinmal noch größer und dafür verdammt unheimlich erschien.

"Du drohst mir?" er klang nahzu belustigt von meinen Worten und kam einen weiteren Schritt auf mich zu.
Ich hielt seinem düsteren Blick stand und machte einen Schritt nach hinten, doch wie es das Klischee wollte, stieß ich gegen eine Wand.
"Dir ist bewusst, dass all die Mädchen an dieser Schule neidisch darauf sind, dass du mir so nahe stehst Aidae. Ich bin mir sicher sie würden dich dann nur noch mehr hassen."
Jetzt war ich es die lachte.
Da kam bei ihm definitiv die oberflächliche Seite durch, von der mir Hyungwon mal erzählt hatte und ich fragte mich grade, wie ich so einer Beziehung so einfach und bedenkenlos zustimmen konnte. Vielleicht war ich bei diesem Date von Kris und mir einfach nur zu sehr in den Abend vertieft, dass mir meine Worte einfach naiv und dumm herausrutschten.
"Ich denke eher eine nach der anderen würde sich auf die stürzen. Dann wärst du schließlich wieder singel." ich versuchte Baekhyuns munteren Singsangton nachzuahmen und bekam ihn kläglich zustande.
Kris schien sprachlos und sah mich einfach nur ziemlich angepisst aus plötzlich total dunklen Augen an.
"Vielleicht würde dann aber auch die ganze Schule erfahren, wie es um den Beziehungsstand einer angesehenen Ratgeberautorin in der Gegend aussehen würde und dass ihr Mann nicht grade viel von Familie hält." drohte Kris mir und versuchte mich in einer Beziehung zu halten, die ich nun garantiert nicht mehr wollte.
Er kam mir noch näher, so nah, dass ich seine Atem auf meiner Haut spüren konnte.
Ich erschauderte, als ich spürte was für eine widerliche Kälte von ihm ausging.

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