"Übrigens bin ich dann heut Abend noch bei Irene." teilte ich meiner Mutter Freitagmorgen beim Frühstück mit.
Sie nickte nur und checkte weiter die E-Mails auf ihrem Handy.
Ich ließ mir einen Seufzer entwischen und nippte an meinem Tee.
Langsam bekam ich das Gefühl meiner Mutter egal geworden zu sein, so wie meinem Vater, der sich seit Wochen nicht mehr bei mir gemeldet hatte.
Bei meinem Vater schob ich es darauf, dass er es stressig hatte, weil er sich vielleicht einen neuen Job in Seoul suchte, bei meiner Mutter schob ich es darauf, dass ihr ihre Arbeit wichtiger war als ihre Tochter.
Das Hanok war nicht mal weihnachtlich dekoriert. Nirgends stand ein kleiner Schneemann oder ein kleiner Weihnachtsmann. Wir hatten nichtmal Lichterketten.
Meine Nachbarn dagegen hatten ihr ganzes Haus leuchten lassen.
Überall stand in ihrem Haus ein Weihnachtsbaum und auch Lichterketten und kleine Weihnachtsmänner und Schneemänner hatten sie überall stehen.
Mich beschlich das dumme Gefühl das mein Weihnachten dieses Jahr ein Alptraum werden würde und ich mir irgendwo selber ein kleines Geschenk kaufen müsste um nicht ganz unglücklich dazustehen."Okay." murmelte Eomma nur und schlürfte an ihrem Kaffee. "Aber komm nicht zu spät wieder." hing sie an.
Ich schnaufte.
"Du hast nichtmal einen Plan davon was heute ist oder?" harkte ich bei ihr nach und sah sie entrüstet an.
Sie schaffte es endlich zu ihrer Tochter zu sehen und wirkte ein wenig überrumpelt.
"Doch heute ist Freitag der zwanzigste Dezember." merkte sie an und blickte wieder auf ihr Handy.
Na wenigstens wusste sie was für einen Tag wir heute hatten und das plus Datum.
"Heute ist die Weihnachtsshow in der Schule, das hab ich dir letzte Woche schon erzählt!" hob ich meinen Ton ein wenig.
"Dann muss ich das wieder vergessen haben." erklang die Stimme meiner Mutter wenig begeistert.
So klang sie sonst nie.
Sie interessierte sich sonst immer für das was ich tat, doch nun schien sogar das ihr egal zu sein.
"Bei Irene werden übrigens auch Jungs sein und wir werden alle bei ihr übernachten also werde ich dann nicht heute abend wiederkommen." versuchte ich auf anderem Wege ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
"Trink nicht soviel und lande mit keinem im Bett und wenn doch verhütet. Ich will nicht bei Zeiten Oma werden." grummelte meine Mutter und ließ mich mit den Kopf schütteln.
"Das heißt du begleitest mich nicht mal mit in die Schule? Eomma ich habe einen auftritt ich werde singen vor vielen vielen Leuten und das juckt dich nicht?"
Ich versuchte meine Enttäuschung zurückzuhalten, als sie mich nur verdattert ansah.
"Ich hab heute Abend zu tun Aidae. Ein wichtiges Seminar was ich halten muss."
Das konnte doch nicht ihr ernst sein?
Wo war meine überfürsorgliche und ein wenig nervige Mutter hin?
So wie sie hier vor mir saß, kam sie mir vor wie eine Fremde.
Das war nicht die Frau, die mich aufgezogen hatte, sondern nur noch ihre äußere Hülle.Ich sah auf die Uhr und stand auf.
Nichtmal verabschieden tat ich mich von ihr.
Wieso auch? Ich interessierte sie ja auch nicht mehr.Aus dem Haus meiner Nachbarn liefen bereits Chanyeol und Baekhyun.
Laut rief ich die beiden und eilte auf sie zu. Beide begrüßten sie mich mit einem Lächeln, wobei Baekhyuns wesentlich ehrlicher wirkte als das des blauhaarigen.
"Guten Morgen Aidae. Schon aufgeregt auf heute Abend?" grinste Baekhyun und ich nickte. "Und wie. Die Soundprobe war gut bleibt nur noch zu hoffen, dass mir heute Abend nichts dummes passiert." lächelte ich und wendete mich dem wesentlich größeren zu.
Seit Mittwoch bemühten sich soziemlich alle ihn zum Lächeln und Lachen zu bringen, da es seiner Familie nicht grade blendend auf seiner Heimat ging und Menschen seinen Planeten eingenommen hatten.
"Und du wirst mir noch immer nicht verraten, was ihr für heute Abend vorbereitet habt." stellte ich fest und er nickte grinsend. "Du hälst deins ja auch geheim Aidae." führte er mir vor Augen und verschränkte die Arme.
Ich lachte. "Das mag sein aber du hast mit dem nicht verraten angefangen, da setz ich das nur fort." konterte ich und hatte mühe zusammen mit Baekhyun seinen Schritten einzuhalten.
Während er einen machte machte ich mit dem Lux bestimmt zwei oder drei, sodass wir fast rannten.
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Beyond The Light
Fanfiction2. Beyond Worlds Der 'Bäcker' war eigentlich ein kleiner Laden für alles was zum Leben wichtig war. Es gab sämtliche Sorten Instantramen, Obst, Gemüse und andere Lebensmittel, so wie eine kleine Kioskecke. Ich stellte mich hinter dem großgewachsen...