Destiny's Choice

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Der Unterricht würde bis Mittwoch ausfallen und Donnerstag und Freitag würden wir nur fünf Stunden haben. Die Lehrer meinten, wir sollten uns alle von einem solchen Schock ausreichend erholen.
Niemand jubelte, als dies bekannt gegeben wurde und sich alle auf die Bushaltestellen oder auf den Parkplatz verteilten.
Sogar Chanyeol hielt die Klappe und lief stumm mit mir und den anderen fünf zur Bushaltestelle.
Krystal fuhr bei Irene mit und Hyungwon und Minhyuk wurden je von ihren Eltern abgeholt.

Penomeco staunte nicht schlecht, als wir in dem leeren und beleuchteten Club auftauchten, in dem er arbeitete und eben am Gläser sortieren war.
"Ich hatte damit gerechnet, dass ihr alle wieder nach Hause fahrt." merkte er an und lehnte sich gegen die Wand hinter sich.
"Irgendwie nicht." murmelte Kai und ließ sich auf einem der Hocker nieder. "Uns war nicht nach Wandanstarren und herumüberlegen wie wir wieder die Umbras wegbekommen." Sehun setzte sich neben ihn und wirbelte mit einer Fingerbewegung eine Flasche Vodka aus den Flaschenregalen.
Penomeco hielt sie auf und stellte sie wieder zurück. "Vergiss es." mahnte er.
"Du meintest Yifan hat sich zu schaffen gemacht, davor war es Chen oder?" harkte er nach. Die Jungs nickten. "Sie wollen, dass wir ihnen helfen die Menschen auszuradieren." gab Chanyeol von sich.
"Und das ohne auf Unschuldige zu achten." murmelte Kyungsoo.

"Das ist mir bewusst.Die Umbras..." Sehun versuchte erneut an Alkohol zu kommen.
Ein Wasserstrahl hatte sich in Milisekunden um die Flasche geschlossen und zog sie zu Boden.
"Verdammt Sehun nein!" Fuhr Penomeco ihn an. Sehun rollte mit den Augen. "Die merken das doch hier nichtmal wenn die Flasche weg ist." murrte er.
"Jedenfall wollen die Umbras genau das machen, was die Menschen bei euch gemacht haben."
"Ja, aber hätten die Umbras die Menschen nicht angefallen, dann wäre wohl noch alles gut." gab Baekhyun im üblichen Singsang von sich und setzte sich in den Schneidersitz auf den Boden.
"Ohne das ihr mir böse seit eure Hoheiten, aber ich stehe mit meinem Gegensatz in gutem Kontakt und laut ihr habe einer der Taxidís gesehen, wie die Menschen daran planten, dass sie Eure Planeten besiedeln wollten und eure Völker nicht grade fair behandelt haben, sie ausrotten wollten."
Es war das erstemal das Penomeco die Jungs förmlich ansprach und nicht mehr so cool und lässig wie sonst klang.
"Und da war der eine nicht der einzige. Sogar Tao hat soweit gesehen und es dann den anderen Planeten zukommen lassen. Ich bin mir sicher, sie wollten nur schlimmeres verhindern, dass es so ausartete konnte doch keiner von ihnen wissen." endete Penomeco und verbeugte sich tatsächlich.

Sehun hob den Kopf und im selben Moment flog ein Tisch durch den Club.
"Ach und die Taxidís hielten es nicht für nötig uns in Kenntnis zu setzen!? Die Lichterplaneten gehören uns und nicht ihnen, sie hätten es uns doch sagen können, dann hätte uns die Red Force nie zu fassen bekommen und wir hätten den Truppen auf unseren Planeten selber den Arsch weggeblasen, ohne dass sie es auch nur gemerkt hätten!" rief er wütend. "Unsere Planeten, unsere Entscheidungen." stimmte Baekhyun leise zu und zuckte mit den Schultern.
Penomeco fuhr sich durch die Haare. "Das mag stimmen, aber Ihr hätten ihnen doch nicht geglaubt. Wie alle anderen habt Ihr euch bestens mit den Menschen verstanden."
"Wir hatten ja keine Ahnung davon, dass sie unsere Auslöschung geplant hatten." erklang Chanyeol ziemlich schroff neben mir.
"Wie kann es dann eigentlich sein, dass du noch vor uns hier aufgekreuzt bist?" harkte Kyungsoo nach und legte an der Bar den Kopf schief. "Laut meines Wissens warst du bei Suho am Hof und wurdest so gut wie immer gebraucht."
"Ich bin mit meinem Gegensatz meinter Tante über eines der offenen Wurmlöcher geflohen. Zu Suho meinte ich, ich hätte ein Angebot bekommen auf die Erde zu gehen." gab er bekannt und stand kerzengrade.
"Ist dein Gegensatz noch hier?" fragte Kai.
Penomeco nickte. "Wartet einen moment, ich geh sie holen."
Er lief hinter der Bar hervor und verschwand hinter eine der Türen am Ende des großen Saals

Als ich das letzte mal hier war, war ich mit Kris hier und das nicht wirklich freiwillig.
Jetzt auch nicht wirklich, aber ich wollte nicht alleine Zuhause rumsitzen und darüber nachdenken, dass Sehuns Gegensatz Kris' Freundin auf dem Gewissen hatte.

Penomeco tauchte mit einer jungen Frau auf, die einen ganzen Kopf kleiner war als er.
Von weitem sah ich, dass ihre Augen komplett weiß waren. Keinerlei Pubille, nur das blanke Weiß.
Mich schaudere es, als ich dann auch noch die Kälte spürte, die von ihr ausging.
Ihre Haare waren platinblond und trotz der beängstigenden Augen ähnelte ihr menschliches Gesicht dem einer Katze.
Umbras konnten sich also tatsächlich in Menschen verwandeln.
Sie verbeugte sich.

Aufeinmal kam ich mir neben Chanyeol ziemlich minderbemittelt und unterlegen vor.
Er sah auf die Frau bei Penomeco, als würde er sie am liebsten abfackeln.
Ich schauderte und fasste innerlich den Entschluss mich nie ernsthaft mit ihm anzulegen, den lebend würde ich da garantiert nicht mehr herauskommen.

"Das ist Chaerin." stellte Penomeco sie vor.
Chaerin lief elegant auf ihren hohen Stiefeln über den Packettboden und stellte sich an die Bar.
"Euch beiden ist bewusst, dass wären wir auf einem unserer Planeten wir das Recht hätten euch zu töten."
Bei Chanyeols Worten jagten mir Schauder über den Rücken.
Er würde es doch nicht tatsächlich wagen oder?
Doch jetzt wo sich der Chanyeol, den ich angefangen hatte zu lieben, mir aufeinmal fremd wurde, hätte ich ihm sogar dies zugetraut.
"Das ist mit bewusst und ich erbitte darum, dass Ihr mich am Leben lässt."
Sehun lachte auf, als Chaerin gesprochen hatte.
"Hört mich an." bat sie und sah den fünf nach und nach für wenige Sekunden in die Augen.

"Sprich." kam es kühl von Kyungsoo. Chaerin räusperte sich. "Als ich von dem Vorsehen der Taxidí vor sieben Jahren erfahren hatte, hieß es, man könne es noch abändern, man könne euch überzeugen, dass die Menschen nicht gutes wollen. Wir haben es doch in ihrer Vergangenheit gesehen. Sie tun und geben nur gutes um hinterrücks ganze Ausrottungen zu planen.
Erst als Xiumin angefangen hatte die besten seiner Wachen zusammentrommeln zu lassen, merkte ich dass etwas nicht stimmen konnte und meinte zu Penomeco, er solle seine verbliebenen in Sicherheit bringen.
Der Taxidí von dem ich erfahren hatte, dass er nichts gutes für Euch sah, meinte schließlich die tragische Zukunft euer Völker wollte man nicht zulassen. Wenig später reiste ich zu Penomeco und kurz bevor das Chaos ausbrach versteckten wir uns mit Seungyeon hier."
Sie endete und sah auf den Boden.
"Was waren eure Gründe, dass ihr riskiert euer Leben nun zu verlieren?" fragte Baekhyun.
"Jaerim!" rief Penomeco und in der Tür aus der er eben mit Chaerin kam, tauchte ein kleiner junge mit weißblauen Augen auf.
Er konnte unmöglich älter als sechs oder sieben sein.

Ich glaub ich war nicht die einzige, der die Augen aus dem Kopf fielen.
Der kleine war fast das exakte Abbild Penomecos. Dieses freche glitzern in den Augen, so wie die wenig breitere, aber knuffige Statur.
Jaerim tappelte zu Chaerin und Penomeco und sah sich verwirrt um.
"Wir wollten nicht, dass er in einem Chaos aus Tod und Krieg aufwächst. Ich weiß wir waren egoistisch, aber wie hättet Ihr gehandelt?"
Hinterfragte Penomeco und wuschelte dem kleinen Jungen durch die Haare.

Jaerim sah zu Penomeco auf und sprach etwas in dieser unbekannten Sprache, die auch meine Nachbarn sprachen.
Penomeco lächelte und kniete sich zu ihm, um ihn in seine Arme zu schließen.
"Ihr könnt von Glück reden, dass ihr den Jungen habt. Eure Entscheidung ist nachzuvollziehen und was passiert ist kann nicht vergangen gemacht werden, aber ihr hättet uns informieren müssen." erklang Chanyeol neben mir und sah zu dem kleinen. Ein kurzes, herzzerreißendes lächeln huschte über seine Lippen, als er den Jungen ansah.
Kai nickte. "Ein Kind in frieden aufzuziehen, sollte man vor Augen haben, aber wie Chanyeol meint. Wir hätten informiert werden müssen. Du kannst mit dem Jungen gehen Chaerin."
Sie nickte und tippte Jaerim auf die Schulter, sprach leise mit ihm und verließ den Raum wieder.
Ich war mir mehr als nur Sicher, dass keiner der fünf Prinzen hier je damit gerechnet hätte, dass Penomeco einfach so auf die Erde ging, weil er damals ein Kind im Anmarsch hatte und es und seine Mutter nur schützen wollte, selbst wenn ihr Leben hier eben fast auf Kippe stand.


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