Schicksal oder nicht?

Kapitel 8

Scheiße sie hatten mich erwischt. Ich sagte ja, dass ich nachhause gehen werde. Dilara stand auch neben ihm.

Mustafa: Ich denk du gehst nachhause?

Ich: Ehm, ja ich wollte mit der Fähre noch kurz fahren danach geh ich.

Ich ging an denen vorbei und wollte runter zu den Sitzen. Ich wollte gerade weitergehen, dann hielt mich Mustafa am Arm, kam näher und flüsterte mir was zu. Ich verstand es nicht, da die Wellen richtig laut waren.

Ich sagte: Anlamadim, es ist zu laut. (ich hab's nicht verstanden)

Mustafa hielt noch meinen Arm und zog mich mit. Dabei ging er gerade aus und ging die Treppen runter. Er suchte einen leisen Ort und Dilara stand noch oben.

Mustafa: Ich häng Dilara ab, ich komm gleich wieder. Steig hier aus und warte bei dieser Bank. Hast - du - mich - jetzt - verstanden-?

Während er den letzten Satz sagte bewegte er seinen Kopf hoch und runter, sprach langsam. Ich wollte nicht auf ihn warten. Letztens hatte er mich auch lange warten lassen. Wer bin ich denn? Bin ich immer die zweite Option oder was. Das regte mich auf.

Ich: Mustafa, nein. Bleib bei Dilara. Ich glaub sie steht auf dich, mach ihr keine Hoffnungen wenn das nichts wird. Anladinmi beni? Und jetzt lass mich in Ruhe, ich hab was zu tun.

Mustafa:  Warte mal, bist du eifersüchtig? 

Ich: Ich bin definitiv nicht eifersüchtig, das regt mich nur auf, dass du so mit ihr spielst und wenn du kein bock mehr hast, gehst du zu einer anderen? Letztens war es doch auch so, da hattest du kein bock mehr auf mich und hast mich warten lassen. Jetzt ist sie dran oder was? 

Ich war wirklich nicht eifersüchtig, wir waren ja nur Freunde. 

Mustafa: Du verstehst es nicht. Dilara ist was anderes und misch sie nicht ein. Ja dann nicht, geh doch. 

Ohne etwas zu sagen ging ich einfach und Mustafa sah auch sauer aus. War mir egal, was bildet er sich. Als ob er mit mir machen kann, was er will. Er kann vielleicht mit Dilara spielen, aber mit mir nicht. Die Fähre hielt an und ich wartete bis die Türen aufgehen. Ich drehte mich noch einmal um und Dilara war bei ihm. Er bewegte seinen Kopf und schaute mich direkt an. Ich drehte mich direkt wieder um. Scheiße, ich durfte das nicht machen. Danach gingen dann auch die Türen auf und ich fuhr zurück nachhause. Meine Mutter war wie immer nicht da. Also ging ich erstmal baden. Ich machte die Wanne voll und legte mich rein. 2-3 Stunden lag ich da einfach und dachte nach. Hatte ich Recht? Oder war Mustafa doch unschuldig und hatte eine Erklärung? Tausend Fragen und keine einzige Antwort. Ich nahm ein Handtuch und wickelte es um mich. Ich nahm noch ein Handtuch und wickelte meine Haare darin ein. Dann ging ich ins Wohnzimmer und lackierte erstmal meine Nägel. Da ich sowieso zuhause war, hab ich mich noch nicht umgezogen. Ich aß etwas guckte Fern und chillte. Es war schon spät und ich hatte morgen Schule. Deswegen ging ich schlafen. Am nächsten Morgen stand ich dann auf und zog ein kurzes Oberteil an, der bis zu meinem Bauchnabel ging. Darunter zog ich mir meine high waist Jeans an und ging los. In der Schule angekommen begrüßte ich erstmal meine Freundinnen und Ceylan. Wir gingen in die Oberstufe und jeder von uns bekam ein Patenkind. In einer Schachtel waren ganz viele Kärtchen mit Namen drinne jeder zog einen Namen. Mein Patenkind hieß Maryam und ging in die 1. Klasse. Wir sollten ihnen helfen und ihnen ein Vorbild sein. Danach hatten wir ganz normal Unterricht und dann war endlich Schulschluss. Ich ging nachhause, machte meine Hausaufgaben und chillte den ganzen Tag. Mein Patenkind war echt süß, sie war richtig brav und ich sprach auch mit ihrer Mutter. Ich sagte ihr, dass ich sie Morgens und nach der Schule bringen und abholen kann. Meine Schule war sowieso neben der Grundschule und es machte mir nichts aus. Am nächsten Morgen stand ich früher auf und machte mich fertig, aß etwas und ging Maryam abholen. 

Maryam: Hallo Sümiyyaaa

Sie konnte meinen Namen noch nicht aussprechen. Das war echt süß und sie trug eine Brille. Kinder mit Brillen sind so süß! Ich nahm ihre Hand und wir gingen zusammen zur Grundschule. Wir waren vor ihrer Klasse und Mustafa stand da. Er brachte wohl seine Schwester auch zur Schule. Wir hatten ja eigentlich kein Streit aber nach der Diskussion redeten wir nicht mehr. Er sah mich und kam auf mich zu.