Schicksal oder nicht?

Kapitel 9

Er blieb vor mir stehen und sagte:

Sümeyra, was machst du denn hier?

Ich: Ich hab Maryam zur Schule gebracht. Und du?

Mustafa: Ich hab meine Schwester gebracht.

Ich: Achso ok, ich muss zum Unterricht, ciao.

Ich blieb kalt und er war irgendwie komisch. Aber ich hatte mich gefreut ihn wieder zu sehen. Er sah wie immer gut aus. Ich blieb immernoch stehen um seine Reaktion abzuwarten aber es kam erstmal nichts. Er sah mich nur an und dachte nach, glaube ich.

Ich: Mustafa, ich geh jetzt.

Es kam immernoch keine Reaktion, er stand immernoch da und schaute mich an. Ich bekam Angst und wedelte meine Hand vor sein Gesicht.

Ich: MUSTAFA, ist alles ok?

- keine Reaktion. Jetzt hatte ich richtig Panik, hoffentlich bekomm ich kein Nasenbluten. Mustafa stand immernoch regungslos da. Ich wollte in die Klasse und eine Lehrerin holen und um Hilfe bitten aber dann sah ich wie er lachte. 

Mustafa: Das war die Rache für das letzte mal. Du solltest mal dein Gesicht sehen. 

Ich: Oh, mustafa wegen dir bin ich zu spät.

Mustafa: Sei ehrlich, ich bin ein guter Schauspieler?

Ich: Jajaja, hast du keine Schule?

Mustafa: Nein, ich arbeite schon. Ich hab heute frei.

Ich: Hm, ok. Ich muss los.

Mustafa: Ok, bis gleich.

Ich wollte nicht nachfragen warum bis gleich, ich bin einfach direkt zum Unterricht gegangen und war nur 20 min zu spät. Dem Lehrer sagte ich, dass ich einfach verschlafen hatte. Ceylan und Jamal waren schon lange da. Jamal, war früher auf einer anderen Schule und wollte sein Abitur nachholen. Kurz danach klopfte die Tür. Mustafa trat ein. Was sucht er hier? Mustafa gab dem Lehrer einen Zettel und der Lehrer nickte. Danach sagte er zu Mustafa, dass er sich vorstellen soll. Mustafa sagte: Ich bin Mustafa, 19 Jahre alt und wollte einen Probetag hier machen. Der Lehrer bedankte sich und sagte: Du kannst dich hinsetzen, such dir einen Platz aus. Innerlich hoffte ich, dass er sich neben mich setzt aber Jamal war ja sein Freund, deswegen würde er bestimmt sich neben ihm setzen. Aber er kam in meine Richtung und setzte sich neben mich. Ach Mustafa. 

Ich: Mustafa, hast du nichts besseres zu tun, als hier zu sein?

Mustafa: Pshht, ich muss mich auf den Unterricht konzentrieren.

Sagte er lachend und nahm seinen Zeigefinger auf den Mund. Ich lachte auch.

Ich: Bak, bak, bak. (sieh an, sieh an)

Dabei schaute ich zu Mustafa rüber und er sagte:

Anstatt das du dich auch auf den Unterricht konzentrierst. Nimm dir ein Beispiel an mir.

Ich konnte mich sowieso nicht konzentrieren also beschloss ich Mustafa zu nerven. Der Lehrer meinte, dass wir, das an der Tafel abschreiben sollten. Ich gab Mustafa Papier und einen Stift. Er fing an zu schreiben und während er schrieb stieß ich ihn die ganze Zeit mit dem Ellenbogen und er rutschte dann immer mit dem Stift. Ich musste lachen. Dann klingelte es auch. Wir hatten Pause. Wir hatten eigentlich ja kein Streit deswegen redeten wir ganz normal wie davor auch. Wir gingen in die Pausenhalle und saßen da. Jamal, Ceylan, Mustafa und ich. Wir redeten und aßen etwas. Danach war die Pause auch schon vorbei. Als nächstes hatten wir Sport und Mustafa machte sogar mit obwohl er nicht mal seine Sportsachen dabei hatte. Wir spielten American Football und es machte Spaß. Der Ball kam genau auf mich zu und ein Junge aus meiner Klasse kam angerannt und fangte in letzter Sekunde den Ball, dabei ist er gegen mich gestoßen und ich fiel auf den Boden. Es hat schon weg getan, aber es ging. Mustafa kam angerannt und schrie zu dem Jungen: Jungeee, pass doch auf!! Er hielt seine Hand vor mich, ich nahm sie und er zog mich dann hoch. Er hatte warme, weiche und schöne Hände. Nachdem er mir hoch geholfen hat, hielt er immernoch meine Hand. 

Ich: Danke.

Mustafa: Kein Ding, ist alles Ok?

Ich: Jaa, du kannst mich loslassen. 

Mustafa: Nein, lass du mich doch los.

Ich: Wieso ich? DU lässt mich los.

Wir hielten uns immer noch an der Hand und diskutierten wer zuerst loslassen soll. Insgeheim wollte ich nicht, dass er mich loslässt. Es brachte Spaß mit ihm zu diskutieren. Ich war stur und er genauso.

Mustafa: Entweder du lässt jetzt los oder.

Ich: Oder was?

Mustafa: Oder ich erzähl jedem hier was im Aufzug passiert ist.

Die Klasse spielte eigentlich schon weiter American Football aber wir beide standen immernoch da.

Ich: Ok, ok ok ich lass ja los. Wehe du erzählst jemandem davon!

Ich ließ ihn los und ging beleidigt davon. Natürlich tat ich nur so. Wir zogen uns um und hatten wieder Unterricht in der Klasse. Als wir in der Klasse waren gingen wieder alle auf ihre Plätze und Mustafa saß neben mir. Wir saßen mit den Stühlen nah einander, bisschen zu nah. Deswegen rutschte ich ein wenig. Und Mustafa rutschte auch, aber nicht in die andere Richtung sondern in meine Richtung. Wir saßen wieder ganz nah. Ich fing an zulachen versuchte mich zu halten und dann ging es nicht mehr und ich lachte wieder. 

Die Lehrerin: Sümeyra, was ist hier so lustig? Raus vor die Tür!!

Ich stand auf und ging raus. Alles wegen Mustafa. Ich saß auf der Bank und wartete. Nach 5min klopfte ich und wollte wieder rein aber die Lehrerin ließ mich nicht rein. Na toll, wir hatten eh in 10 minuten schluss. Ich ging zur Grundschule und wollte Maryam abholen, ich wartete und schrieb Ceylan eine SMS, damit sie meine Jacke und meine Tasche mitbringt. Mein Handy hatte ich ja sowieso immer in der Hosentasche dabei. Der Unterricht war vorbei, ich nahm Maryam an der Hand und wir gingen Richtung Tür. Mustafa stand da. Er hielt meine Sachen in der Hand. 

Mustafa: Hier, deine Sachen.

Ich: Ehm Danke, ich hab eigentlich Ceylan gefragt aber auch gut. 

Mustafa: Ja, Ceylan hatte kein Bock auf dich. 

Er sagte das aus Spaß und gab mir meine Sachen. Dann kam seine Schwester und er nahm sie an die Hand. Die Schwester nahm die Hand von Maryam und die andere Hand von Maryam hielt meine Hand. Wir sahen aus wie eine Familie. 

Mustafa: Ich fahr euch nachhause.

Ich: Ok, gerne.

Ich freute mich und ging direkt zum Auto. Es war kein normales Auto, sondern ein richtig schickes. Wir stiegen ein, setzen die Kinder hin und schnallten sie an. Dann brachte er erstmal Maryam nachhause. Danach fuhr er zu meiner Straße und wir verabschiedeten uns. Ich ging heim und meine Mutter war komischerweise zuhause. Was suchte sie um diese Uhrzeit hier? 

Ich: Anne, musst du nicht arbeiten?

Anne: Ich hab mich krank gestellt, ich muss mit dir reden. Ich hab mich neu verliebt, er wohnt aber in der Türkei und nach Deutschland will er nicht.

Sie kramte etwas raus und hielt 2 Flugtickets die schon Morgen losgehen in der Hand.