Kapitel 23

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Mustafa: Rahat birak beni. (Lass mich in Ruhe)

Ich: Warum? Sag mir nur warum!!!

Dabei schrie ich ihn an und regte mich auf. Ich schaute zu ihm und er konzentrierte sich auf das Auto fahren.

Mustafa: Weil ich es so will. Anladinmi? (hast du es verstanden?)

Ich: Mustafa, halt an. Ich will aussteigen.

Mustafa: Bist du behindert?

Ich: Mustafa halt an, hab ich gesagt.

Mustafa: Sus ya. (sei leise)

Ich wollte raus. Er hatte mich so enttäuscht. Wieso? Wieso ist er nur so geworden?

Ich: Halt an oder ich spring raus.

Mustafa: Sacmalama (red kein blödsinn)

Ich: Mustafa, lütfen. (bitte)

Er wusste sowieso, dass ich nicht rausspringen würde. Aber wo war mein Mustafa hin? Wo war der Mustafa der mich zur Wiese gebracht hat? Der mit mir nachts an der Alster war? WO WAR ER?

Ich: Mustafa, niye? (warum)

Mustafa: Was niye? 

Ich: Wieso bist du so zu mir?

Mustafa antwortete nicht. 

Ich: Mustafa, birakma beni. (lass mich nicht los)

Mustafa: Sen beni coktan biraktin (du hast mich schon lange losgelassen)

Dabei redete er leise es war fast wie ein flüstern. 

Ich: Ich hab dich nicht losgelassen. Wer rennt dir denn schon seit Tagen hinterher? Wer verbringt Tage an Bahnhöfen? Mach ich das aus Spaß oder was?

Mustafa: Du verstehst es nicht.

Ich: Ok, wie du willst. Ich lass dich in Ruhe, mach was du willst.

Wir waren eigentlich schon da aber wir saßen immernoch im Auto und redeten. Diesmal schaute er mich sogar an.

Mustafa: Naja, wir sind da. Steig aus.

Ich: Sind das deine letzten Worte? 

Mustafa: Pass auf dich auf.

Ich wusste das, dass die letzten Worte waren. Deswegen lehnte ich mich zu ihm rüber und umarmte ihn einfach. Am Anfang erwiderte er die Umarmung nicht aber danach packte er seine Hände auch auf meinen Rücken. Wir umarmten uns lange und ich musste sogar weinen. Mustafa war immer für mich da gewesen, immer an meiner Seite. Ich stieg aus dem Auto und ging zu meiner Haustür. Ich drehte mich noch einmal um und sah Mustafa. Er war noch nicht losgefahren. Er stieg aus und kam in meine Richtung. Er kam und umarmte mich noch einmal. Es war eine tiefe Umarmung. Mustafa flüsterte:

Birakmicam.. seni birakmicam.. (ich lass nicht los.. ich lass dich nicht los)

Ich freute mich und lächelte wir lösten uns und schauten uns in die Augen. 

Ich: Ich hab Kuchen gemacht, istermisin (willst du?)

Ich lachte dabei, weil es komisch war. Vor 5 min redeten wir wie Feinde. Es passte eigentlich auch nicht aber ich wollte nicht das Mustafa schon geht. Mustafa nickte und wir gingen beide rein. Er setzte sich aufs Sofa und ich brachte Kuchen. Danach legte ich ein Stück vor ihn hin und wir begannen zu essen.

Ich: Und wie ist es geworden?

Mustafa: Eh iste, fena degil (naja, nicht schlecht)

Danach redeten wir noch ganz lange. Er erzählte mir wie er da reingeraten ist und alles. Er hatte mir auch Versprochen, dass nicht wieder zu machen. Wir lachten viel und alles war vergessen. Ich hatte Hoffnung, dass wir wieder wie vorher werden. Es war schon mitten in der Nacht. 

Mustafa: Nachts an die Alster. Bist du dabei?

Ich: Immer doch.

Wir gingen raus zur Alster und saßen da einfach nur. Ich hatte ihn so vermisst. Es schien alles so perfekt. Sein Handy klingelte, eine von seinen Mädchen. Er ging aber nicht ran und ich beobachtete ihn die ganze Zeit. 

Mustafa: Was?

Ich: Nichts.

Dabei bewegte ich meinen Kopf langsam und lächelte. Ich lehnte mich zu ihm und er hielt immernoch sein Handy in der Hand. Ich schaute und er löschte die ganzen Nummer von den Mädchen. Es freute mich eigentlich. Ich war das einzige Mädchen, mit der er noch Kontakt hatte. 

Ich: Wer waren diese ganzen Mädchen, die du gelöscht hast?

Mustafa: Vergangenheit.

Ich: Ooooooke.

Wir saßen da noch lange und es wurde immer später. Wir standen auf und wollten gehen. Ein Mann kam zu uns und redete mit Mustafa. Ich konnte nicht genau erkennen wer es war aber als ich genau hin sah, sah ich den Mann der mich letztens versucht hatte zu vergewaltigen. Er ging auf Mustafa los..

Schicksal oder nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt