Schicksal oder nicht?

Kapitel 2

Da saß ich nun mit dem Handy in der Hand. Ob ich es anmachen soll? Ich hoffe er hat kein Passwort. Was mach ich mit dem Handy wenn doch? Oh man soviele Fragen. Ich drückte auf die Taste und das Handy leuchtete. Auf dem Bildschirm war er zu sehen mit einem kleinem Mädchen. Aber Mustafa hat es so eingestellt, dass ich das Passwort brauche und das habe ich natürlich nicht. Toll, was mach ich jetzt? Zur Polizei gehen und es da abgeben? Ach keine Ahnung. Die Tür klingelte und an der Tür stand meine Mutter mit vielen Tüten. Ich begrüßte sie und half ihr mit den Tüten. Ich bin ein einzelkind und oft alleine. Meine Mutter ist alleinerziehend und arbeitet viel. Wir verstehen uns gut mit meiner Mutter und wir redeten und gleichzeitig packten wir die Einkäufe weg. 

Anne: Kizim, was hat der Hautarzt gesagt? Ist es schlimm? Zeig mal her welche Salbe haben sie dir gegeben?

Ich: Anne.. Ich war da nicht. Ich mach einen neuen Termin

Anne: Wieso warst du da nicht? Was soll das Kizim? Wenn du ein Termin hast, musst du auch da erscheinen! Du bist doch aus dem Haus rausgegangen.

Ich: Ja Anne, ich wollte ja aber, der Aufzug blieb stecken und ich musste da solange warten und hab den Termin verpasst.

Mehr erzählte ich ihr nicht. Sie sollte, sich nicht sorgen machen, da ich ja Nasenbluten hatte. Sie mag es nicht, sie schleppt mich dann zum Arzt und darauf habe ich echt keine Lust. Als die Einkäufe fertig geräumt waren, ging ich in mein Zimmer und telefonierte mit meiner besten Freundin. Sie heißt Ceylan und ist genauso alt wie ich. Wir kennen uns schon seit der Vorschule und haben uns wirklich noch nie gestritten. Sie wohnt nur 2 Straßen von meiner Gegend entfernt. Wir wollten einen Mädchenabend machen und ich zog mir lockere Kleidung an nahm alles mit und ging raus. 

Ceylan: Hii canim, hosgeldin (willkommen)

Ich: Hosbulduk Moruk.

Wir umarmten uns herzlich und gingen in ihr Zimmer. Wir redeten und redeten stundenlang. Typisch mädchen halt. Danach aßen wir etwas süßigkeiten und so. Mittlerweile war es schon 21 Uhr und dann beschlossen wir uns einen Film anzusehen. Wir schauten den Film, lachten die Schauspieler aus und aßen Popcorn. Die Tür klingelte Ceylan's Freund war da. Oh was will der denn hier, wir wollten eigentlich alleine sein. Ach Egal, Ceylan freut sich bestimmt. Sie stand auf und machte die Tür auf.

Ceylan: Warum sagst du nicht Bescheid?

Jamal: Wollte eine Überraschung machen, soll ich wieder gehen?

Ceylan: oh Nein komm rein, aber Sümeyra ist auch hier.

Jamal: Ich wollte sowieso mit ihr noch reden, was macht ihr?

Ceylan: Nichts, eigentlich wollten wir einen Film schauen. Warum willst du mit Sümeyra reden?

Jamal: Erzähl ich dir später, ich muss erstmal mit ihr reden. Sümeyra komm mal kurz mit hoch.

Sümeyra: Ok

Wir gingen hoch und Ceylan wartete solange unten auf uns. Wir gingen in das Gästezimmer und er setzte sich auf die Couch vor mir. Ich stand und hatte echt keine Lust auf ihn.

Sümeyra: Was willst du?

Jamal: Sagt dir der Name Mustafa etwas?

Mir stockte der Atem. Woher wusste er das? Kennt er Mustafa? Oh nein, wie peinlich.

Sümeyra: Ja, warum?

Jamal: Ich traf ihn heute Mittag im Bus, voll gekotzt und so. Ich habe mal mit ihm zusammen im Verein gespielt, aber nicht mehr. Er erzählte mir alles, was ihr so im Aufzug gemacht habt. Du hast dich echt vor ihm blamiert. Er hat dich ausgelacht und dich beleidigt. Also, dass du kein Mädchen bist und so. Scheiße, aber er hat wohl sein Handy verloren. Hast du es?

Ich war geschockt. So so er redet also über mich? Er redet auch noch schlecht über mich. Dieser hinterhältiger. Ich wusste es, also war alles nur gelogen. Seine Art und wie er sich benommen hat. Ich bin nicht sauer, einfach nur enttäuscht. Egal sein Handy wird er jedenfalls nicht so schnell wieder sehen, das ist sicher.

Sümeyra: Nö, was soll ich mit seinem Handy? 

Jamal: Keine Ahnung, naja lass runter Ceylan wartet.

Sümeyra: Warte, wieso mussten wir jetzt alleine reden? Logik? Sie könnte doch dabei sein. 

Jamal: Ja ich dachte dir würde es unangenehm sein oder so. Entspann dich, ist doch nichts dabei.

Sümeyra: Ach nerv nicht.

Ich ging dann einfach runter und war echt schlecht gelaunt. Wieso erzählt er so einen mist über mich? Ist mir egal, ich will nachhause.

Sümeyra: Ceylan, ich hab keine Lust noch hier zu sein, ich geh nachhause.

Ceylan: Bleib doch hier, wegen Jamal? 

Sümeyra: Nein, mir geht's nicht gut, wir reden später.

Ceylan: Ok gute Besserung canim, wir reden morgen dann.

Wir verabschiedeten uns und ich ging heim. Plötzlich klingelte ein Handy. Es war nicht meins. Es war das Handy von Mustafa. Ich schaute auf das Display und steckte das Handy wieder ein. Ich kann echt gemein sein, aber er verdient es. Das Handy klingelte noch öfters. Zuhause angekommen machte ich mir es bequen und Irgendwann  später schlief ich ein. Wir hatten gerade Ferien, also hatte ich keine Schule morgen. Ich stand morgen spät auf und war erstmal fett frühstücken. Ich zog mir ordentliche Kleidung an und ging raus. Einfach raus mal die frische Luft genießen, alleine. Ich ging an die Alster, setzte mich auf eine Bank und schaute auf das Wasser. Es war echt schön. Wenig später war ich so vertieft in meine Gedanken, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass sich jemand neben mich gesetzt hatte.

Es war nicht irgendeine Person sondern es war Mustafa.