Kapitel 46

864 40 6
                                        

Mustafa: Warum hast du es so eilig?

Mustafa grinste wieder und hielt mich immernoch am Arm. Ich war echt schlecht gelaunt und wollte weg. Ich sagte nichts und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien aber er war viel zu stark.

Mustafa: Tuba meint du bist heute nicht nachhause gekommen.

Ich: Cool und jetzt?

Ich schaute ihn wieder in die Augen und blieb immernoch kalt. Ich war noch sauer auf ihn und hatte keine Lust auf ihn. Ich schaute jetzt einfach weg und beachtete ihn nicht.

Mustafa: Ok Sümeyra. Sag mir nur wo du geschlafen hast.

Ich schaute ihn immernoch nicht an. Danach nahm er einfach meine Wangen in seine Hände und schaute mir tief in die Augen. 

Mustafa: Ich rede mit dir.

Ich guckte genervt und schubste seine Hände weg. Danach drehte ich mich einfach um und ging weiter. Mustafa, merkst du nicht das ich alleine sein will...? 

Er ließ mich nicht aber weitergehen und nahm jetzt wieder meine Hand. 

Mustafa: Ich lass dich nicht gehen.

Ich blieb stehen und schaute ihn an.

Ich: Mustafa, wenn du mich liebst dann geh jetzt. Ich will alleine sein.

Mustafa: Nein, ich lass dich nicht alleine du Hexe.

Ich musste lachen, warum sagt er ausgerechnet Hexe? 

Mustafa: So gefällst du mir viel mehr. Hadi komm lass gehen. alle machen sich schon sorgen.

Ich: Mustafa, du verstehst mich nicht. Ich will nicht wieder nachhause.

Mustafa: Übertreib nicht, Tuba meint deine Mutter hat es schon vergessen und niemand ist sauer auf dich. 

Ich: Wie soll ich meiner Mutter wieder in die Augen schauen? Sag mir das mal bitte.

Ich guckte ihn sauer an und ließ seine Hand los.

Mustafa: Ich weiß schon was wir machen.

Mustafa nahm wieder meine Hand und zog mich mit. Wir gingen in einen Blumenladen und Mustafa ließ einen riesigen Blumenstrauß machen. Der war echt groß und richtig schön.

Mustafa: Du gibst ihr den Blumenstrauß und entschuldigst dich bei ihr. Danach küsst du ihre Hand und umarmst sie und am nächsten Tag bringst du Frühstück an ihr Bett. Hast du mich verstanden?

Mustafa war echt süß. Wie sehr er sich Gedanken gemacht hat, wow.

Ich: Ja hab ich.

Ich lächelte und umarmte ihn ganz fest. Danach fuhren wir dann auch zu mir. Ich war zuversichtlich und bekam wieder gute Laune. Wir gingen beide rein und alle saßen im Wohnzimmer. Komisch, Anil war auch da. Ich ging direkt zu meiner Mutter.

Ich: Annem.. (meine Mutter)

Ich umarmte sie ganz fest. 

Ich: Anne es tut mir so leid. 

Wir lösten uns wieder und ich küsste ihre Hand. 

Meine Mutter: Ich hab dir schon lange verziehen.

Danach übergab ich ihr die Blumen und wir umarmten uns wieder. Ich vergaß alles und liebte meine Mutter wieder. Danach setzten uns wir wieder hin und redeten alle zusammen. Mustafa saß neben mir und hatte seinen Arm um mich gelegt. Ich brachte Tee und die Stimmung war gelassen. Der Streit mit Mustafa war auch schon vergessen, alles lief perfekt.

Anil: Sümeyra, warum bist du heute Morgen so früh losgegangen? Wir hätten doch noch frühstücken können.

Ich: Ich wollte nicht länger zur Last fallen.

Ich lächelte und schaute zu Mustafa rüber. Er redete leise und ich konnte ihn nur schwer verstehen.

Mustafa: Du warst also bei Anil?

Ich: Ja war ich.

Mustafa: Hast du nichts bessres gefunden?

 Ich: Uff Mustafa. Ich darf doch zu meiner Tante. 

Mustafa: Hast du auch mit Anil in einem Bett geschlafen?

Er nahm seinen Arm und guckte sauer. Was hält er eigentlich von mir? Ich dachte der Streit wäre vergessen. Ich ließ mir meine gute Laune nicht verderben. Ich hatte keine Lust zu streiten aber konnte auch es nicht auf mich sitzen lassen.

Ich: Mustafa, wieso vertraust du mir nicht? 

Mustafa: Ich vertraue dir aber Anil nicht. 

Ich: Er ist voll Ok und du musst dich mit ihm gut verstehen, er ist mein Cousin.

Mustafa: Ich muss gar nichts. 

Ich: Wenn wir heiraten, dann musst du.

Mustafa: Wer sagt das wir heiraten?

Ok, das reichte mir. Sein Ernst? Was soll das?

Ich: Wenn wir nicht heiraten, dann brauchen wir auch gar nicht mehr zusammen sein.

Ich guckte weg und bemerkte erst jetzt das alle uns zugehört hatten. Ich stand auf und lief in mein Zimmer. Ein Problem hatte sich geklärt und schon fing ein neues Problem an, toll. Hatte ich gerade Schluss mit Mustafa gemacht? Ich wollte nicht weinen, nein ich werde nicht weinen. Es klopfte an der Tür.

Ich: Ich will alleine sein.

Tuba kam rein und setzte sich neben mich.

Tuba: Ich wusste, das mit dir und Mustafa wird nicht lange halten. 

Ich: Tuba nerv mich nicht.

Ich schaute sie genervt an und stand auf. Bekommt man denn gar keine Ruhe? Ich ging die Treppen runter und vorbei am Wohnzimmer. Ich schaute niemanden an und verließ das Haus. Wohin jetzt? Ich ging zu Ceylan aber sie war nicht da. Ich ging zum Hafen und setzte mich auf eine Bank. Ich machte mir Gedanken und vermisste komischerweise Mustafa. Ich konnte ihn einfach nicht hassen, ich war kurz davor ihn anzurufen aber dann sah ich Salih, Mustafas alter Drogenfreund. Er setzte sich zu mir.

Ich: Müsstest du nicht am Hauptbahnhof sein?

Salih: Hab aufgehört. Ich hab jetzt einen anständigen Job.

Ich: Du kannst stolz auf dich sein Salih.

Salih: Nein...

Ich: Doch, du hast doch aufgehört. 

Salih: Ich werde von der Polizei gesucht. Wenn sie mich haben, bin ich Tot. Ich fahr heute Abend nach Serbien, da bin ich sicher.

Ich: Mach was du für richtig hälst. Ich muss los.

Ich stand auf und mir fiel ein, das ich noch eine alte Freundin in Köln hatte. Wir waren Nachbarn aber dann ist sie umgezogen. Ich ging so wie ich war zum Bahnhof und stieg in den Zug der nach Köln fuhr. Ich hatte nichts, ich kaufte mir nicht mal ein Ticket. Ich wusste ja nicht mal wo genau sie in Köln wohnt, ihre Nummer hatte ich auch nicht. Der Zug fuhr los und die Fahrt begann. Keine Ahnung was ich mir dabei dachte. Mein Handy klingelte und Anils Nummer erschien auf dem Display. Ich ging ran.

Ich: Hallo?

Anil: Wo bist du?

Ich: Im Zug.

Anil: Bist du behindert? Wohin fährst du?

Ich: Nach Köln. 

Anil: Was willst du in Köln?

Ich: Anil, ich muss auflegen. Wir reden später.

Ich legte einfach auf seine Fresse auf und lehnte mich ans Fenster. Ich dachte viel nach und schlief dann irgendwie ein. Danach wurde ich von ein Tippen geweckt. Scheiße, Kontrolleure standen vor mir.

Schicksal oder nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt