Kapitel 34

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Peinlich. Die Jungs saßen da und rauchten Shisha. Sie spielten auch Playstation. Alle drehten sich zu mir und warteten darauf, dass ich rede.

Ich: Äh, sorry falsches Zimmer.

Ich schloss schnell wieder die Tür und ging runter. Ich hörte wie das Zimmer von Mustafa aufging und jemand runter kam. Ich wartete und sah Mustafa.

Mustafa: Was suchst du hier?

Ich: Ich wollte mit dir reden, aber du hast ja anscheinend besuch.

Mustafa: Es gibt nichts zu reden, geh nachhause.

Sagte er kalt und ging wieder hoch. Ich renn ihm doch nicht hinterher, soll er machen was er will. Wenn er meint, wir müssen nicht reden, dann nicht! Die Mutter kam ins Wohnzimmer und trug ganz viele Tüten in der Hand.

Mustafas Mutter: Sümeyra, ich brauch deine Hilfe. Wir bekommen gleich Besuch und ich hab noch nichts gekocht. Miray muss auch noch fertig gemacht werden und es muss ein bisschen aufgeräumt werden. 

Ich wollte zuerst nicht aber ich konnte auch nicht nein sagen. Ich stimmte dann zu und kümmerte mich um Miray, Mustafas Mutter hatte schon angefangen zu kochen. Ich zog ihr was schickes an und machte ihre Haare. Danach ging ich wieder in die Küche und half ihr beim kochen. Dabei redeten wir auch.

Mustafas Mutter: Wir haben ein Mädchen für Mustafa gefunden, sie kommen heute und schauen sich Mustafa an. Das Mädchen ist perfekt für Mustafa, sie ist ein schönes Mädchen und ist auch noch schlau. Mustafa weiß aber von alles nicht Bescheid.

Mir stockte der Atem. Mustafa sollte heiraten? Und auch noch mit einer anderen? Aber ich liebe ihn doch. Ich sagte erstmal nichts dazu.

Ich: Ist doch schön.

Mehr sagte ich dazu nicht. Ich war echt traurig und irgendwie enttäuscht. 

Mustafas Mutter: Mach du das Wohnzimmer ordentlich ich mach das noch schnell zu ende.

Ich nickte und fing an aufzuräumen. Mit den Gedanken war ich ganz woanders, bei Mustafa. Ich wollte nicht, das Mustafa heiratet. Ich hörte wie eine Horde die Treppen runterkam. Ich drehte extra meinen Rücken, sodass sie mich nicht sahen. Nach ein paar Minuten hörte ich wie jemand die Tür schloss und auf mich zu kam. Die ganzen Jungs waren weg.

Mustafa: Hab ich nicht gesagt du kannst nachhause gehen?

Ich: Deine Mutter wollte, dass ich ihr helfe aber bin sowieso jetzt fertig. Ciao.

Konterte ich zurück und ging in die Küche zu Mustafas Mutter.

Ich: Bin fertig, ben kactim (ich bin weg)

Mustafas Mutter: Warte rührst du das kurz? Ich muss mich schnell umziehen, sie sind gleich da.

Ich konnte nicht mal antworten, sie war schon weg. Ich rührte brav und wollte nachhause. Nach ein paar Minuten klingelte die Tür und Mustafa machte sie auf. Ich konnte nicht sehen, wer es war, weil ich ja in der Küche war. Ich hörte wie Mustafa sie begrüßte und ins Wohnzimmer lud. Danach war die Mutter auch schon da, wie ich hörte. Sie redeten viel aber ich verstand nichts 10min ging es so weiter aber die Suppe war  noch nicht fertig. Ich wollte eigentlich schnell nachhause.  Ich hörte wie jemand in die Küche kam, Mustafa.

Mustafa: Sümeyra, du sollst Tee machen.

Ich nickte und Mustafa verschwand auch wieder. Ich machte den Tee und war schon gespannt wie das Mädchen aussah oder wer es war. Vielleicht kannte ich sie ja? Vielleicht würde Mustafa gar nicht zustimmen und alles war umsonst. Das Mädchen würde auf jeden Fall ja sagen, Mustafa war viel zu hübsch. Ich nahm das Tablet in die Hand und ging langsam ins Wohnzimmer. Mein Herz raste wie verrückt. Ich machte langsame Schritte und sah eine kleine Familie. Ich sah das Mädchen, das vermutlich mit Mustafa heiratet. Sie war hübsch, leider. Die Mutter hatte Recht, sie passten wirklich perfekt zueinander. Ich servierte den Tee und die Mutter von dem Mädchen fragte wer ich sei. Mustafas Mutter anwortete sofort.

Mustafas Mutter: Sozusagen meine Tochter. 

Dabei lächelte sie und die Mutter von dem Mädchen sagte, dass ich mich auch dazu setzen soll. Aber ich wollte nicht. Wieso sollte ich mich zu ihnen setzen? Mustafa saß auch dabei und folgte dem Gespräch.

Ich: Ich muss los, hat mich gefreut sie kennenzulernen.

Ich winkte mit der Hand und lächelte dabei. Danach ging ich Richtung Tür, ich drehte mich noch einmal um und schaute zu Mustafa rüber. Ich suchte Blickkontakt, aber Mustafa beachtete mich gar nicht. Ich zog meine Schuhe an und ging los. Mustafa durfte mit ihr nicht heiraten!! Mein Herz sagte ich soll zurück und dafür sorgen, dass sie nicht heiraten aber mein Verstand sagte mir, lass ihn gehen, scheiß auf ihn. Ich blieb mitten auf der Straße stehen und drehte mich um. Danach lief ich los und klingelte an der Tür. Die Mutter machte auf.

Mustafas Mutter: Was ist los?

Ich: Er darf nicht mir ihr heiraten.

Sagte ich hektisch und die Mutter guckte ernst.

Mustafas Mutter: Warum?

Mustafa: Anne, kim geldi? (wer ist gekommen?)

Mustafa stand jetzt neben seiner Mutter und guckte mich an. Ich wusste nicht was ich tun sollte. 

Ich: Ähm, ich, ich..

Ich stotterte die ganze Zeit und konnte nicht ordentlich reden. 

Mustafas Mutter: Anladim kizim, merak etme. (ich habs verstanden meine Tocher, mach dir keine Sorgen)

Während sie das sagte, lächelte sie und ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Ich stand mit Mustafa immernoch an der Tür.

Mustafa: Was hat sie verstanden?

Ich antwortete nicht. Ich konnte ihm doch nichts sagen. Es war der falsche Zeitpunkt. Mustafa wartete immernoch auf eine Antwort.

Mustafa: Rede doch mädchen.

Ich tat immernoch nichts. Im Wohnzimmer standen plötzlich alle auf und gingen Richtung Tür.

Mustafas Mutter zu den Leuten: Kusura bakmayin (entschuldigung)

Die Leute gingen an mir vorbei raus und Mustafa beobachtete alles. Ich freute mich innerlich. Die Mutter hatte es wirklich verstanden. Ich ließ mir aber nichts anmerken.

Mustafa zu seiner Mutter: Anne, was ist hier los? (mama)

Mustafas Mutter: Nichts, was soll los sein?

Zwinkerte sie mir zu und lachte dabei. Danach ging sie wieder ins Wohnzimmer und fing an aufzuräumen. Ich stand immernoch vor der Tür und Mustafa vor mir.

Mustafa: Sümeyra, auf was wartest du noch?

Ich: Auf nichts.

Mustafa: Ok.

Während er das sagte schloss er die Tür, vor meiner Nase zu. Ich ging einen Schritt zurück und schlenderte Richtung Bushaltestelle. Ich freute mich, jetzt zeigte ich es auch jeden. Man konnte an meinem Gesichtsausdruck sehen, dass ich überglücklich war. 

Schicksal oder nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt