„Alyssa's getting married,
And Alexa got engaged,
And I think Tyler's got a ring inside his pocket
Just in case."
- Reunion – Paradise Fears
Paul ging langsam die Stufen der Kirche hoch, in der Hand eine einzelne rote Rose. Seine Hände waren feucht und ihm fiel es schwer das Gleichgewicht zu halten. Der helle Marmorboden unter seinen Füßen war kalt, er konnte die Kälte durch seine Schuhsohle hindurch spüren. Ein Blick nach rechts und er erblickte Nadine und Jan, die zusammen auf einen der Bänke in der hinteren Reihe saßen. Andere Schüler, irgendwelche Lehrer, die glaubten, sie gekannt zu haben. Er ging weiter den schmalen Gang entlang. Vorne links saßen Maja und Leonard, die sich gegenseitig halt gaben. Der schwarze Hut von der ehmaligen aufgeweckten Frau verdeckte fast das ganze Gesicht. Vorne am Altar stand eine Holztafel auf der ein Foto von ihr hing. Als Paul sieh so sah, musste er lächeln. Dass Foto war von damals, als sie zusammen in die Oberstufe gekommen war. Dieses Foto war uralt und bildete ein Mädchen ab, dass damals noch voller Leben war. Er wusste nicht, ob das Stechen im Herzen von oben her kam oder doch von dem Schmerz, den er hier unten fühlte. Er legte vorsichtig die Rose unter das Bild; zu den anderen Sachen, Blumen, Stofftieren. Er entdeckte den kleinen Hasen, dessen Arm fehlte und er schon oft auf ihren Bett sitzen gesehen hatte.
Neben ihn räusperte sich jemand und erschrocken schaute er auf. Es war der Pastor, der die Trauerrede beginnen wollte und so drehte sich Paul um, und suchte sich ein Platz in der zweiten Reihe. Bevor er sich hinsetzte, ließ er seinen Blick noch mal über die Menschen schweifen. Er entdeckte weder Jonas noch die anderen Freunde, die sich um sie in den letzten Jahren getummelt haben. Schweigend setzte er sich und ließ sich auf der Welle gleiten.
„Möchte noch jemand etwas sagen?", der Pastor schaute über den Rand seiner Brille hinweg in den Raum.
„Ich, Herr Pastor", Paul stand auf. Maja drehte sich leicht nach hinten und lächelte zaghaft. Paul schenkte ihr einen intensiven Blick, der voller Verständnis und voller Trauer war. Er schlängelte sich durch die Reihe zum Gang und lief nach vorne. Der Pastor nickte ihn leicht zu und Paul stellte sich auf seinen Platz neben der Holztafel.
"Ich denke die ganze Zeit an dich", Pauls klare Stimme erfüllte die Stille der Kirche. „Ich denke jeden Tag an dich, denke an den ganzen leeren Raum, den du hinterlassen hast und an all die Materien und unendlichen Lichtstrahlen, die trotzdem noch ihren Weg finden. Ich denke an dich in jeder Dimension, in jedem Universum, in jedem Element und in jedem Partikel, egal wie klein er auch sein mag. Jedes Stück des Seins bist du. Alles bist du und du bist alles. Du warst die Milchstraße, Marie, und ich bin das schwarze Loch im Zentrum, welches jeden kleinen Stern von dir angesaugt hat bis nichts mehr von dir übrig war."
Paul räusperte sich und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Mit einem Blick nach hinten zu Jan und Nadine gewann er wieder neue Stärke.
„Sie wird immer in meinen Gedanken sein", lächelte er, „diese Art wie sie die ganze Zeit lächelte, und ich meine ihr reines und echtes Lächeln. Die Art wie sie über die dümmsten Witze lachte, bis man irgendwann einfach nicht anders konnte und mitlachen musste."
Maja versuchte unter ihren Tränenschleier zu lächeln.
„Ich werde niemals ihre Augen vergessen und das Funkeln, wenn sie amüsiert war, glücklich oder Angst hatte. Ich konnte immer sagen wie sie sich fühlte, wenn ich nur in ihre Augen schaute. Sie war so abenteuerlustig und fürsorglich und liebevoll und manchmal auch so anstrengend. Du konntest einfach nicht sauer auf sie sein. Oh Gott, ich habe ihr immer alles sofort verziehen."
Paul stoppte kurz, um sich zu sammeln. Um seine Tränen für die restliche Rede zu unterdrücken, bis er sie danach freien Lauf gewähren konnte.
„Ich werde definitiv nicht vergessen wie stark sie war. Wie sie durch das Leben ging mit einem Lächeln auf ihren Lippen, obwohl ich wusste, dass sie jeden Tag ein bisschen mehr zerbrach. Und es tut mir leid, dass ich selbst auch manchmal der Grund war, dass sie so tun musste, als ob." Er stockte kurz und schaute benommen zu Boden. Er nahm seine Brille für einen kurzen Moment ab, rieb mit seinen Handrücken über seine Augen und setzte sie dann wieder auf. Er atmete einmal tief durch.
„Das ist das Mädchen was ich liebte, was ich auch jetzt noch liebe, aber ich weiß, dass sie mich nie wieder so lieben kann, wie damals, als wir kleiner waren. Ein Fehler kann alles ruinieren und dich für den Rest deines Lebens verfolgen. Ich weiß nicht, ob sie mich jetzt wirklich richtig geliebt hat, oder sie es nur glaubte. Aber ich bin das erste Mal glücklich in meinen Leben, zu wissen, dass sie mich als Freund, ihre ganzen Freunde, immer respektiert hat. Sei wird für immer in meinen Gedanken sein. In meinem Herzen"
Er kreuzte sein Mittelfinger mit seinen Zeigefinger über seinem Herzen langsam zu einem X.
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'Bin Ich hübsch, Mama?'
Подростковая литератураIch bin als Monster geboren worden, werde als Monster weiter leben und auch als eines Sterben. Zwischendurch versuche Ich ein Mensch zu werden.