14. Duschkabine

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Fuck! Seine Stimme hörte sich wütend an. Okay, es war doch eine blöde Idee, einfach abzuhauen, natürlich hat er mich erkannt. Er kannte damals jeden Zentimeter meines Körpers, jedes Detail meiner Tattoos. Jetzt musste ich handeln. Niemand durfte diesen Namen hören. 


Schnell drehte ich mich wieder zu ihm um und ging direkt auf ihn zu. Mit jedem meiner Schritte weiteten sich seine Augen ein Stückchen mehr und an seinem Adamsapfel konnte ich sehen, dass er schlucken musste. Bei ihm angekommen, griff ich nach seinem Handgelenk und zerrte ihn zurück in seine Duschkabine. Mit einem Blick sicherte ich mich ab, dass uns niemand sah und schob mich dann selbst in die Kabine, um die Tür hinter uns abzuschließen.


Ich schloss noch einmal kurz die Augen, um meine Gedanken zu sortieren, ehe ich mich zu ihm umdrehte. Er selbst schien sich wieder einigermaßen gefangen zu haben, denn er stand dort mit verschränkten Armen und einer hochgezogenen Augenbraue. Wie auch ich, hatte er lediglich ein Handtuch um seine Hüfte gewickelt.


"Hör zu Harry, ich..." - "Ach. Du kennst ja doch meinen Namen. Jetzt bin ich doch wieder Harry und nicht Mr. Styles ja?", lachte er spöttisch, was ich ihm ja nicht verübeln konnte. "Es tut mir leid, aber niemand darf meinen wirklichen Namen wissen. Ich heiße Alex Miller... aber das solltest du ja zwischenzeitlich wissen. Damals bin..." Er verdrehte die Augen. "Tomlinson, es interessiert mich einen Scheißdreck, was damals war. Du bist ein beschissener Lügner, der sich einfach aus dem Staub gemacht hat."


Ungläubig schaute ich ihn an. Dachte er wirklich, dass es so war? Aber er ließ mich ja noch nicht mal ausreden. Na gut, er wollte es also nicht ruhig klären, das kann er haben. Innerhalb von zwei Sekunden setzte ich auch meine Fake-Maske wieder auf und wurde lauter: "Was ist dein Problem, Styles?!" - "Was mein Problem ist? DU bist mein Problem!" - "Zur Hölle! Ich konnte nichts dafür, ich...", fing ich an zu schreien, doch hörte sofort wieder auf, es würde ja eh nichts bringen.


Beide mit einem zornigen Gesichtsausdruck starrten wir uns einfach nur an, doch dann ging alles ganz schnell und ich konnte nicht sagen, wer den ersten Schritt getan hat. Wir gingen schnell aufeinander zu und pressten fest die Lippen aufeinander, sodass wir uns beide ein leises Keuchen nicht unterdrücken konnten. Fordernd und grob kämpften unsere Zungen miteinander. Das war definitiv kein Ich-habe-dich-vermisst-Kuss, sondern ein Ich-werde-dich-in-dieser-verdammten-Dusche-vögeln-Kuss. Ich hätte das ganze abbrechen müssen, doch mein Hirn war bereits benebelt und in mir fing alles an zu kribbeln - mein Verstand setzte aus. Stürmisch drängte ich ihn gegen die Fliesen und presste meine Hüfte gegen seine. Meine Hände fanden ihren Weg an seinen Hintern und drückten diesen fest. Harrys Hände wanderten durch meine Haare, über meine Schultern und Rücken. 


Noch einmal bewegte ich meine Hüfte und rieb meinen Schritt an seinem, was uns beiden ein Stöhnen entlockte. Da wir beide jeweils nur ein Handtuch um die Hüfte hatten, konnten wir die Erektion des jeweils anderen deutlich spüren. Durch das Stöhnen lösten wir uns kurz voneinander und schauten uns schwer atmend an, doch schnellte drückte ich meine Lippen auf seinen Hals und zog eine Spur zu seiner Brust und seinem Bauchnabeln. Mit einem Rück löste ich das Handtuch von ihm, kniete mich hin und legte ohne Vorwarnung meinen Mund um ihn, sodass Harry ein kehliges Stöhnen entwich. Mit meiner Zunge umkreiste ich immerzu seine Spitze und saugte etwas an ihr.


Nach nur kurzer Zeit zog er mich wieder hoch und drehte uns, sodass ich nun mit dem Rücken an den Fliesen stand. Mit flinken Händen riss er auch mir das Handtuch weg, fasste mir an die Oberschenkel und hob mich hoch. Ich war überrascht, doch wickelte aus Reflex direkt meine Beine um seine Hüfte. Er drückte mir noch ein paar Küsse auf den Hals und stieß mit einem Mal direkt und ohne Vorbereitung in mich hinein. Da ich ja in letzter Zeit wirklich oft Sex hatte, störte mich das keineswegs, doch er konnte es nicht wissen. Dennoch gab er mir keinerlei Zeit, mich an ihn zu gewöhnen, sondern fing sofort an, grob und hart in mich zu stoßen. Ich krallte mich in seine Oberarme und unser lautes Stöhnen sowie das Klatschen von Haut auf Haut hallte an den Fliesen wieder.


Mit einem Mal traf er diesen gewissen Punkt, der mich in Kürze ins Paradies befördern würde. Dieser Sex war grob und doch so heiß, dass es nicht lange dauerte, bis sich die mir bekannte Hitze in meinem Rücken aufbaute. Ich lehnte meinen Stirn auf Harrys Schulter und nach drei weiteren Stößen war es um mich geschehen. Laut stöhnend kam ich zwischen uns und auch er kam kurz danach mit einem knurrendem Stöhnen und einem Biss in meine Schulter in mir. 


Schwer atmend verweilten wir noch kurz so, doch mir war bewusst, dass nun der unangenehme Teil kommen würde und ich befürchtete, dass es mir wehtun wird. Harry zog sich aus mir heraus und ich kräuselte kurz die Nase, wegen der plötzlichen Leere in mir. Er stellte mich wieder ab, drehte sich um, blickte mir dabei jedoch nicht einmal in die Augen und stellte dann die Dusche an, um sich mein Sperma vom Oberkörper abzuwaschen. Noch immer lehnte ich mit dem Rücken an den Fliesen und beobachtete ihn. Während er mit dem Rücken zu mir stand, sagte er: "Das war bloß ein kleiner Fick, also bilde dir nichts drauf ein."


Autsch. Das tat weh.


"Keine Sorge. Ich hatte schon bessere.", sagte ich im gleichen kalten Ton wie Harry. Er drehte sich um, sah mich abwertend an und hob eine Augenbraue. "Das glaube ich dir sogar. Nicht mal mit der Wimper gezuckt hast du. Offensichtlich... lässt du dich häufiger als eine Hure vom Straßenstrich durchvögeln, Tomlinson!" Und mit diesen Worten nahm er sich sein Handtuch und verschwand aus der Duschkabine.


Doppel-Autsch. 


Seine Worte verletzten mich, doch das werde ich ihm garantiert nicht zeigen. Noch immer schlug mein Herz in einer ungesunden Geschwindigkeit. Warum habe das zugelassen? Verdammt! Hat dieser Mann mich noch immer so in der Hand? Nein! Das durfte nicht sein. Das war bloß ein kleiner Fick, also bilde dir nichts drauf ein. Das werde ich ganz bestimmt nicht. 


Seufzend stieß ich mich von den Fliesen ab und stellte mich auch noch einmal unter die Dusche, um die Rückstände unseres Aktes zu beseitigen. 



Lover or Liar - Part II - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt