32. Ansage

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It's friday!

Heute kommt eines meiner Lieblingskapitel ;)

Habt einen schönen Abend :)

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Mit einer in Falten liegenden Stirn löste Harry sich von mir und blickte mich entschuldigend an. Na toll, da wollte ich endlich mal wieder etwas Spaß haben und wurde dann unterbrochen. Seufzend stützte ich mich mit den Unterarmen ab, blieb aber ansonsten liegen, während Harry zu Tür ging. Wer klopft denn bitte um diese Uhrzeit noch? Eigentlich fallen mir da auf die Schnelle nur zwei Personen ein...


Gerade wollte ich Harry darauf aufmerksam machen, dass er vielleicht doch sein Shirt anziehen sollte, da hatte er auch schon die Tür aufgerissen. "Gemma...", zischte er. "... was willst du hier?" Er schien jetzt auch nicht gerade begeistert gewesen zu sein, was mich kichern ließ. Der Alkohol war halt doch noch ziemlich präsent in meinem Blut. Harrys Schwester schien es gehört zu haben und schielte an Harry vorbei. Als sie mich erblickte, wurden ihre Augen groß und sie drückte sich an ihrem Bruder vorbei ins Zimmer. Dieser stöhnte nur genervt auf und schloss dann die Tür.


"Was machst du denn hier?" Gemma schien wirklich erstaunt darüber zu sein, mich im Zimmer von Harry vorzufinden. "Ich... wollte gerade das Zimmer kontrollieren, ob auch alles sauber ist.", gab ich vollkommen ernst von mir, doch Gemma zog nur eine Augenbraue doch. Ein Blick zu Harry reichte mir und wir beide mussten laut losprusten.


Dieser blöde Whiskey war daran schuld, dass wir uns kaum mehr einkriegten. Diese Situation war einfach nur saukomisch. Harrys Schwester blickte abwechselnd von ihm zu mir, doch dann wurden ihre Augen groß und ihr Gesicht zierte ein geschockter Ausdruck. "Harry... ", hauchte sie und dieser grinste sie ziemlich dämlich an, was mich auch wieder lachen ließ. Nur Gemma schien gerade den Ernst der Lage erkannt zu haben. "... du warst gerade drauf und dran deinen Freund zu betrügen."


Von jetzt auf gleich verstummte ich und schluckte. Wären wir wirklich soweit gegangen? Dank des Alkoholes wahrscheinlich schon und selbst wenn nicht... wir hatten schon ziemlich rumgemacht. Und dann war da noch die Geschichte in der Dusche.


"Was?! Wie kommst du darauf?", wagte Harry einen Versuch, es zu vertuschen. Nun schien Gemma wütend zu werden, denn sie kniff ihre Augen zusammen und gab Harry eine Ohrfeige. Oops. Ich denke nicht, dass sie wehtat, wahrscheinlich sollte sie eher des Aufwachens dienen.


"Verkauf mich nicht für blöd, Harry Edward Styles! Es ist mitten in der Nacht, du hast kein Shirt mehr an, Louis liegt auf deinem Bett und ihr habt beide einen Ständer, der nicht zu übersehen ist!", gab die blonde Frau von sich. Ich musste wieder lachen und hob eine Hand: "Ich heiße Alex!", grinste ich sie an. Als sie jedoch nicht zurückgrinste oder überhaupt reagierte, ließ ich meine Hand wieder fallen und wagte einen Blick zu meinem Schritt. Jap! Sie hatte Recht... nicht zu übersehen.


"Gemma bitte. Das geht dich nichts an.", sagte Harry nun leise und fuhr sich durch die Haare. "Also doch.", erwiderte sie nur darauf. Ja, was soll man dazu auch noch sagen? Natürlich hätten wir es getan, das war uns Dreien absolut klar. "Man Harry... was denkst du dir nur dabei?" Auch Gemma hörte sich nun versöhnlicher an und setzte sich auf den Sessel. Bei mir ließ langsam die Kraft in den Armen nach, sodass ich mich ins Kissen zurückfallen ließ und die Zimmerdecke anstarrte.


Von Harry kam keine Antwort, doch da sich die Matratze bewegte, hatte er sich wohl auf die Bettkante gesetzt. Ein unangenehmes Schweigen trat ein und mir fiel gerade absolut nichts ein, um dieses zu brechen. Vorsichtig schaute ich zur Seite und sah, dass Harry mich lächelnd musterte. Selbst wenn ich es nicht gewollte hätte, zogen sich meine Mundwinkel auch nach oben und erwiderten sein Lächeln. Er hatte noch immer diese tollen Grübchen und ich musste dem Drang widerstehen mit einem Finger reinzupieksen.


"Scheiße...", hörte ich Gemma dann plötzlich leise sagen. Irritiert lösten wir unsere Augen voneinander und guckten Harrys Schwester an. 


"Was ist?", traute ich mich dann auch mal wieder etwas zu sagen. "Ihr... habt noch Gefühle füreinander, sonst würdet ihr euch nicht so anschauen." Daraufhin richtete Harry seinen Blick auf den Fußboden, während ich meine Augen schloss. Das schien Gemma allerdings als Antwort zu genügen, denn sie stand auf und ging im Zimmer auf und ab, während sie sich die Haare raufte. 


"Vielleicht... bildet ihr euch die Gefühle nur ein. Ich meine, es war damals alles ziemlich emotional und jetzt..." - "Gemma!" Sie wurde direkt von Harry unterbrochen. "Ich denke, ich kann das ganz gut selber einschätzen." 


"Harry... denk doch mal an Jake. Ich dachte, du liebst ihn?!" Harry seufzte und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Meine Hand zuckte kurz... wie gerne ich ihm jetzt über den Rücken streichen oder direkt in den Arm nehmen würde. Jedoch wusste ich gerade nicht, ob das in dieser Situation so angebracht wäre, schließlich wäre ich sein... One-Night-Stand geworden. Bei diesem Gedanken musste ich erneut schlucken und wandte meinen Blick wieder an die Decke.


Da ihr Bruder keine Antwort gab, ließ sich Gemma wieder auf den Sessel plumpsen und starrte ihn einfach nur an. Verdammt... so langsam realisierte ich, wie peinlich diese Situation eigentlich war. Sollte ich vielleicht lieber gehen? Wahrscheinlich wäre es besser. Ich erhob mich also und stand vom Bett auf. "Ich geh dann mal besser."


Harrys Kopf schnellte hoch und er griff mein Handgelenk. "Nein! Du bleibst." Wollte er mich wirklich noch hier haben? Verwirrt schaute ich Harry an, doch sein Blick ließ keine Widerworte zu.


"Okay, okay. Macht was ihr wollt. Aber Harry... überleg dir gut, was du tust, bevor du handelst.", sagte Gemma dann plötzlich, sprang auf und ging zur Tür. Sie drehte sich noch einmal um und öffnete ihren Mund, doch schnell schloss sie diesen wieder und schüttelte nur ihren Kopf, ehe sie das Zimmer verließ. Noch nie hatte ich die zickige Seite von Gemma erlebt, schon damals war sie immer total nett, lieb und höflich. Aber das war jetzt auch eine merkwürdige Situation.


"Bleibst du?" Noch immer hatte Harry mein Handgelenk im Griff und ich wandte meinen Blick von der Tür zu Harry. "Okay.", gab ich nur als Antwort. Eben noch war es eher eine Aufforderung, nun jedoch fragte er mich, ob ich blieb. Vielleicht war er doch etwas unsicher.


"Gut, dann... schlafen wir jetzt am besten." Ich nickte nur, denn die Stimmung war irgendwie angespannt. Gemma und Harry hatten eher so miteinander gesprochen, als wäre ich nicht anwesend. Und nun war ich wieder im ihm alleine. 


Wir zogen beide unsere Kleidung bis auf die Unterwäsche aus und legten uns dann mit genügend Abstand ins Bett. Harry löschte noch das Licht und ließ sich dann in die Kissen fallen. "Auf Sex habe ich nun keine Lust mehr. Sorry." Er sagte dies so trocken, dass ich einfach laut los lachen musste. War das sein Ernst? Als ob ich nach diesem Einlauf noch mit ihm schlafen würde, dachte ich mir und schmunzelte.

"Ist okay."

Lover or Liar - Part II - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt