Ab nun wieder Louis Pov. :)
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Ich war so unglaublich froh, dass Harry gestern nicht groß sauer war, denn schließlich war ich letzten Freitag ziemlich schnell abgerauscht, nur weil ich meine Hormone und Gefühle nicht unter Kontrolle hatte. Und der arme Harry konnte doch gar nichts dafür, dennoch werde ich heute definitiv nichts trinken, ich habe keine Lust noch einmal schwach zu werden.
Wie eine Ewigkeit kam mir der heutige Arbeitstag vor und ich war sowas von nervös. Die drei Tage in denen ich Harry nicht gesehen hatte, waren schrecklich. Wie sollte ich ihn nur in ein paar Tagen für immer loslassen? Aber ich hatte mich dazu entschieden doch noch die letzten Tage seine Anwesenheit zu genießen, also hatte ich meine schlechte Stimmung beiseite geschoben. Denn die war wirklich unerträglich, ich glaubte Lucy hätte mich am Wochenende am liebsten zu Hause rausgeschmissen.
Das Klingeln des Telefons riss mich aus den Gedanken. "Hey Alex, ich bin's. Mach Feierabend.", sprach meine beste Freundin lachend in den Hörer. Ich hatte sie darum gebeten, einmal durchzuklingeln, damit ich auch ja pünktlich bei Harry sein konnte. Doch eigentlich war es gar nicht nötig, ich schaute heute eh gefühlt alle zwei Minuten auf die Uhr. Ich bedankte mich noch bei Lucy und beendete dann das Gespräch.
Im Nebenzimmer streifte ich schnell meinen Anzug ab und zog eine schwarze Jeans und ein einfaches Shirt über. Zum Glück hatte ich gestern daran gedacht, mir endlich frische Klamotten mit hierher zu nehmen.
Mein Herz fing sofort wie wild an zu schlagen, als ich an Harrys Zimmertür klopfte. Was hatte der Lockenkopf nur an sich, dass mein Herz so verrückt nach ihm war? Wie erwartet, öffnete ein grinsender Harry die Tür. "Hey Harry. Bist du schon fertig?", begrüßte ich ihn freudig. "Hi... ja klar, wir können los." Harry schnappte sich noch seine Brieftasche und Handy und kam dann durch die Tür auf mich zu, ehe er diese zuschloss.
Auf dem Weg zu meinem Auto unterhielten wir uns lediglich über relativ belanglose Dinge wie beispielsweise das Mittagessen. Dennoch sog ich jedes seiner gesprochenen Wörter nur so auf, um mir seine Stimme möglichst tief zu verinnerlichen.
"Was machen wir denn nun, Alex?" Obwohl ich nun schon seit elf Jahren so hieß, hörte sich dieser Name aus seinem Mund so merkwürdig und falsch an, dass ich ihm am liebsten gesagt hätte, er solle mich Louis nennen. Mir war natürlich klar, dass das absolut nicht gut wäre. "Ich habe gedacht, wir könnten ins Southeast Museum of Photography hier in Daytona Beach gehen... ich hoffe, du magst noch Fotografie?"
Auf seinem Gesicht breitete sich ein helles Strahlen aus, was mein Herz gleich wärmer werden ließ. "Aber sowas von! Worauf warten wir noch!", rief Harry aus und stieg hastig ins Auto. Ich musste lachen, stieg aber ebenfalls schnell ins Auto, um losfahren zu können. Obwohl inzwischen ja doch mehr zwischen uns geschehen ist, als 'Freunde' miteinander taten, war die Stimmung zwischen uns locker und ausgelassen. Gemeinsam sangen wir laut zum neusten Smash-Hit von Rihanna mit und brachten uns gegenseitig mit eigentlich weniger witzigen Sprüchen zum Lachen, bis wir endlich am Museum ankamen.
Es war zum Glück nicht allzu viel los, so dass wir uns ungestört umsehen konnten. Auf meine Frage hin, ob Harry bei einer Tour mitmachen wollte, antwortete er, dass er sich lieber selbst umschauen möchte, wenn es für mich okay wäre - natürlich war es das. Harry war absolut fasziniert von den Ausstellungen und ich... ich war fasziniert von Harry. Ich merkte es selbst kaum, dass sich mein Fokus immer wieder auf Harry, anstatt auf die Bilder richtete. Es machte mich unglaublich glücklich, ihn so in seinem Element zu sehen, wie er mit seinen leuchtenden Augen die Fotografien betrachtete und über manche sanft mit einem Finger strich. Zum Glück war er so ablenkt, dass er mein Starren hoffentlich nicht bemerkt hatte. "Schau dir das an, Alex. Ist das nicht wunderschön?" Abwesend nickte ich und murmelte ein 'Ja, wunderschön'. Irritiert runzelte Harry die Stirn und sah nun doch zu mir. Ohje... hoffentlich hatte er nicht gemerkt, dass ich mir das Bild gar nicht angeschaut hatte, doch zu meinem Glück sagte Harry auch nichts darauf.
Zwei Stunden später verließen wir wieder das Gebäude und traten an die frische Luft. "Danke, Alex." - "Ach nichts zu danken.", winkte ich schnell ab. Harry nickte und eine Weile standen wir schweigend nebeneinander, ehe Harry wieder das Wort ergriff: "Und nun?" - "Hmm. Hast du Hunger?" - "Schon... aber eigentlich würde ich gerne sehen, wo und wie du lebst."
Schmunzelnd sah ich ihn an: "Wie wäre es dann, wenn wir eben was einkaufen und dann bei mir was kochen?" - "Du kannst inzwischen kochen?" - "Ähm... Wie wäre es dann, wenn wir eben was einkaufen und dann kochst du bei mir und ich schaue zu?" Daraufhin brach der gelockte Mann vor mir in schallendes Gelächter aus, was mich auch grinsen ließ.
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Zwei Stunden später standen wir mit einer vollen Tüte mit Lebensmitteln vor meiner Wohnungstür und meine Hände fingen an zu schwitzen. Hoffentlich würde ihm meine Wohnung gefallen. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie war es mir wichtig. Ich schloss die Tür auf und bat Harry herein. "Fühl dich wie zu Hause." - "Bei dir immer."
Wollte er das laut sagen? Mit gerunzelter Stirn ging ich in die Küche und legte die Lebensmittel auf die Küchentheke. Wir wollten Lasagne machen... wie damals als Harry das erste mal bei mir war, dachte ich mir nur, hielt aber lieber meinen Mund. Wer weiß, ob Harry sich überhaupt noch daran erinnern konnte. Schnell merkte ich, dass Harry nicht mehr in Küche war und sich anscheinend in der Wohnung umsah. Wie schön es wäre, wenn er hier mit mir leben würde. Kurz musste ich über diese Vorstellung lächeln, doch relativ zügig erinnerte ich mich selbst daran, dass das niemals passieren würde.
Als Harry sich dann wohl doch dazu entschied zu kochen, zwinkerte ich ihm zu und setzte mich provozierend an die Theke. "Dann leg mal los, Styles." Mit vielsagend hochgezogenen Augenbrauen drehte dieser sich um und begutachtete die Utensilien und Lebensmittel, die ich ihm zurecht gelegt hatte. Während dieser anfing Zwiebeln zu zerkleinern, ließ ich einen unauffälligen Blick über Harrys Kehrseite schweifen - gucken wird ja wohl erlaubt sein. "Wie kann es sein, dass du die letzten Jahre nicht verhungert bist?", fragte Harry dann kurz später und warf mir einen Blick über die Schulter zu. "Tja... ich habe Lucy.", grinste ich Harry an. Doch dieser antwortete nicht, sondern verdrehte nur die Augen, als er sich wieder dem Essen widmete.
Was sollte das denn?
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Lover or Liar - Part II - Larry Stylinson
FanfictionPart II von Love and liars. (Part I muss nicht unbedingt vorher gelesen werden) Vor elf Jahren hat Louis' Leben ein jähes Ende gefunden. Nicht er selbst, aber seine Identität wurde ermordet. Sein bisheriges Leben musste er von jetzt auf gleich hinte...