Schöne Grüße aus der Hölle!

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Dolor
"Dolor! Das du es wagst herzukommen! Für diese frevelhafte Dreistigkeit wirst du bezahlen! Du..."
"Halt den Atem an, Uriel! Die Erwachsenen sprechen hier!"
Ich quitierte Uriels finsteren Blick mit einem höhnischen Grinsen. Jedoch, auch wenn ich ihn nicht leiden kann, eins musste man ihm lassen. Schauspielern kann er, auch wenn er eine Spur zu dramatisch war. Aber das lag anscheiend in der Familie. Lucifer war genauso schlimm. Gabriel trat mit finsteren Blick nach vorn.
"Dolor, ihr wurdet verbannt! Wie kann es nur möglich sein, das ihr hier seid?"
Ich zuckte mit den Schulter.
"Scheint ganz so als wäre Lucifer raffinierter als ihr!"
Gabriels Miene verdüsterte sich noch mehr.
"Verkriecht euch lieber wieder zurück in euer Loch, bevor ich euch dort zurück hinein katapultiere!"
"Oho, solche Worte kenn ich ja gar nicht von so einem minuziösen, pedantischen, peniblen und profilierten Engel wie dir!"
Uriel runzelte die Stirn.
"Heißt das nicht alles das gleiche?"
Ich verdrehte die Augen und begann zu klatschen.
"Bravo, Sherlock! 100 Punkte."
Uriel zog eine Grimasse. Da mischte sich Desperatio ein.
"Können wir diese Banalitäten endlich lassen und anfangen?!"
Zischte er ungeduldig und seine gespaltene Zunge schnellte nach draußen. Iuctus Schweif zischte schon  gereizt hin und her. Paenitet umklammerte fest ihre Dolche und fixierte Gabriel. Nur Maxime stand ruhig und gelassen da, ihr Blick war wie immer in die Ferne gerichtet. Pech und Schwefel waren... nicht hier. Wenn ich die beiden Feiglinge in die Finger bekomme mach ich sie fertig. Wenn Lucifer sie nicht vorher ins Fegefeuer steckt. Ich hob resignierte die Hände und drehte mich zu Gabriel.
"Wir wollen ihre Motivation doch nicht einfach so verstreichen lassen. Nicht wahr?"
Flüsterte ich mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Dann erschien eine lange Feuerpeitsche in meiner Hand. Der schwarze Griff war mit Höllenrunen versehen, was sie immun gegen Engels-Kräfte machte. Der Feuerschein funkelte in meinen Augen wieder und betonte das diabolische Funkeln darin, ich liebte dieses Teil! Gabriel trat einen Schritt zurück und rief seine Lichtklinge herbei. Der helle Schein ließ die Halle erstrahlen und zwang die Dämonen dazu kurz die Augen zu schließen. Gabriel stürzte auf mich zu und ließ das Schwert hinabsausen, doch ich war schneller und wich aus. Dann begann das Chaos.

Uriel
Ich duckte mich als Paenitets Dolch haarscharf an meinen Haaren vorbeizischte. Ich funkelte sie wütend an. Wieso begreifen diese beschränkten Kreaturen nicht, dass ich auf ihrer Seite bin?
"Keine Sorge. Ich hab nicht vergessen das du zu uns gehörst! Aber wir wollen es doch echt aussehen lassen."
Murmelte Paenitet mir ins Ohr als sie mit ihren Krallen nach mir schlug. Ich lächte leicht.
"Wie du willst!"
Zischte ich und mit einem Blitz schleuderte ich sie an die gegenüberliegende Wand wo sie benommen liegen blieb. Ich grinste triumphierend. Dann sprang sie wieder auf.
"Finale, Engel!"
Zischte sie. Ich atmete tief ein.
"Dann mach schon! Aber nicht ins Gesicht!"
Sie lächelte und rammte mir einen Dolch in die Seite. Ich schnappte nach Luft. Das brannte ja wie Hölle! Diese Ironie entging mir nicht. Mein Blick wanderte zu Gabriel der sich damit abmühte sowohl Dolors Feuerpeitsche, als auch Desperatios Krallen und Iuctus Schweif, der nun einen langen Stachel an der Spitze hatte, von dem eine giftig grüne Flüssigkeit tropfte. Ein Paralysium. Perfekter Zeitpunkt um Hilfe zu holen. Mit einem leichten Wink des Handgelenkes schleuderte ich Paenitet erneut gegen die Wand und verschwand in einer Rauchwolke. Eine Sekunde später tauchte ich in der großen Versammlungshalle auf, wo Vater gerade mit Michael und Raphael redete. Als ich so plötzlich auftauchte verdunkelten sich ihre Gesichter.
"Was ist los? Wo ist Gabriel?"
Fragte Raphael besorgt. Ich wich Vaters Blick aus und fixierte meine Brüder, schließlich wollte ich ja nicht, das Vater meine wahren Absichten erkannte.
"Dämonen! Lucifer hat sie geschickt! Wir haben keine Chance! Gabriel braucht Hilfe!", keuchte ich und versuchte mit einer Hand die Blutung zu stoppen. Vater sprang sofort auf und nickte Michael zu. Die beiden verschwanden sofort. Natürlich, wenn Daddys Lieblingssohn Hilfe braucht, springen alle. Ich frag mich ob sie das für mich auch tun würden. Bezweifel ich. Raphael kam auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter. Mitgefühl? Für mich? Raphael? Seit wann?
"Du hast Gabriel einfach im Stich gelassen! Wie konntest du nur?"
Aha daher wehte der Wind. Eine Moralpredig, das sah nach Raphael aus. Mein Zweifel verschwand sofort und ich sah Raphael an.
"Du weißt doch, wie ihr immer sagt. Ich bin der Schwächste von uns."
Mit diesen Worten schleuderte ich eine Energieentladung auf Raphael. Dieser segelte durch die Luft und blieb benommen liegen.

Highway to Hell - the Devil is backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt