Wilkommen zur Teufelszeit

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Gabriel
"Du hast richtig gehandelt Hilfe zu holen Uriel!"
Ich lächelte meinen Bruder an der zerknirscht zu Boden starrte.
"Ich hab dich im Stich gelassen."
Murmelte dieser. Ich schüttelte den Kopf und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Hast du nicht!"
Uriel sah auf, etwas in seinem Blick verunsicherte mich, war das Reue oder Abwertung? Ich konnte seit letzten Jahr einfach nicht mehr erkennen, was in ihm vorging. Früher war er ein offenes Buch für mich, doch jetzt schien dieses Buch versiegelt.
"Geh nach Hause, Uriel. Ich kümmere mich um die letzten paar Sachen hier unten und komm dann nach."
Uriel nickte. In einer Rauchwolke verschwand er. War das ein Lächeln auf seinen Lippen gewesen? Vielleich drang ich langsam wieder zu ihm durch. Zufrieden strich ich meinen Mantel glatt. Sah ganz so aus als könnte ich Lucifers schändlichen Einfluss ein für allemal beseitigen. Und solange Lucifer sicher und unwiederruflich weggeschlossen war, brauchte ich mir auch keine Sorgen machen das er noch mehr Probleme machte.
"Ich bin wieder da!"
Ich erstarrte als ich die allzu bekannte Stimme hinter mir hörte. Langsam drehte ich mich um, und schnappte erschrocken nach Luft.
"Das ist unmöglich!"
Vor mir stand Lucifer, in seiner wahren Gestalt. Zwar ohne die Hörner, jedoch mit den feurigen Augen. Er hatte nicht einmal den Körper eines Menschen übernommen, nein, vor mir stand mein Bruder, sowie Vater ihn vor so vielen Jahrhunderten erschuf.
"Nichts ist unmöglich, liebstes Brüderchen. Vor allem nicht für mich."
Er lächelte, jedoch erreichte dieses falsche Lächeln seine Augen nicht. Diese funkelten hasserfüllt.
"Vater hat dich eingesperrt! Du hättest niemals alleine entkommen können!"
"Zum Glück war ich nicht alleine!"
Nein! Das kann nicht sein!
"Keiner unserer Brüder hätte sich gegen Vater gewendet um dir zu helfen!"
"Ha, du bist so naiv! Nach all den Jahrhunderten tanzt du immer noch nach Daddys Pfeife! Und dabei bist du seinen Fehlern gegenüber blind! Aber für andere Familienmitglieder gibt es glücklicherweise noch Hoffnung."
"Du lügst! Das kann nicht wahr sein, niemals!"
In meine Gedanken schlich sich Zweifel. Konnte er wirklich recht haben? Nein! Das würden sie nicht machen. Außer Lucifer hat Uriel... Die Erkenntnis traf mich wie ein Blitzschlag. Uriel! Er hat mich Verraten! Er hat die ganze Zeit mit mir gespielt. Wie konnte ich nur so blind sein.
"Dein Hochmut war schon immer deine Schwäche! Und die bringt dich jetzt zu Fall!"
Lucifer zog einen glänzenden Gegenstand aus seinem Mantel. Mir stockte der Atem. Azraelas Klinge!
"Woher hast du das?"
"Ein kleines Geschenk von meinem Lieblingsbruder. Er hat es Vater direkt unter der Nase weggeschnappt, und der alte Narr hat nichts bemerkt!"
Ich wich einen Schritt zurück. Es gab nur eine einzige Sache die Lucifer damit vorhaben konnte.
"Tu nichts was du bereuen wirst, Lucifer!"
Flüsterte ich mit gebrochener Stimme. Dieser lächelte mich nur kalt an.
"Nur keine Sorge, darauf warte ich schon ein ganzes Jahr. Ich bereue nichts! Auf nimmer wiedersehen, Gabriel!"
Ehe ich es mich versah war Lucifer vor mir und rammte mir den Dolch tief in die Brust. Ich schnappte nach Luft. Die Kälte breitete sich in meinen Körper aus. Ich sah Lucifer in die Augen, und sah nichts weiter als Kälte, Hass und Zorn.
"Du hättest niemals herkommen sollen!"
Zischte er mir ins Ohr während die Dunkelheit des Dolches langsam mein Herz umschloss.
"Wieso konnten Vater und du mir nicht ein wenig Glück gönnen. Ich war zufrieden ein einfaches Leben auf der Erde zu führen, aber ihr musstet es mir ja nehmen. Jetzt bezahlst du den Preis dafür!"
Die Dunkelheit umschloss mein Herz vollständig und ich spürte wie ich von der Macht der Klinge ins Nichts gezogen wurde. Es war als würde ich auseinandergerissen werde. Es dauerte nur eine Sekunde, da hörte das Gefühl wieder auf. Ich öffnete die Augen. Lucifer war fort, genauso wie das Hotelzimmer. Um mich herum war nichts als Schwärze. Nein!
"Lucifer! Lucifer hol mich hier raus! Das kannst du nicht tun! Lucifer!"
Meine Stimme hallte in der Leere wieder. Keiner war hier, keiner konnte mich hören. Ich war allein. Allein in der Hölle!

Highway to Hell - the Devil is backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt