Das Ende

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Gabriel
"Azraela ist da oben und macht sonst was, und ich stecke hier unten mit euch Idioten fest!"
Wütend trat ich gegen einen Stein, der durch die Höhle flog und beinahe Corvum traf, der gerade noch auswich.
"Wir tun alles um ihnen den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu machen."
Säuselte er. Ich schnaubte.
"Deine Arschkriecherei bringt mir rein gar nichts! Oh Mann, wenn ich Lucifer in die Finger bekomme, dann..."
Ich konnte den Satz nicht vollenden, denn plötzlich ertönte ein lautes Grollen in der Höhle. Wenn dieses verdammte Loch jetzt einstürzt, werde ich irgendjemanden umbringen, am liebsten Lucifer, aber ich gebe mich auch mit Corvum zufrieden. Dann erhellte ein strahlendes Licht die Höhle. So hell, dass selbst ich die Augen schließen musste. Als ich sie wieder öffnete war das Licht weg. Stattdessen lag etwas anderes vor mir. Ich hielt den Atem an. Das konnte doch nicht möglich sein. Langsam ging ich nach vorne und hob den Dolch vom Boden auf. Er sah noch gleich aus als damals, als Lucifer ihn mir in die Brust gerammt hatte. Doch die Macht die in ihm pulsierte war neu. Ich lächelte leicht.
"Ich habe zwar keine Ahnung wie du das angestellt hast, Uriel, aber gut gemacht."
Mit diesen Worten umklammerte ich den Dolch und hielt ihn vor mich. Ich warf Corvum einen letzten Blick zu. Dieser starrte mich aus großen Augen an.
"Erwarte nicht mich wiederzusehen."
Mit diesen Worten schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf die Macht in meiner Hand.
"Bring mich hier raus. Auf direkten Wege zu meinem verlogenen Bruder. Wir haben noch eine Rechnung offen."

Uriel
"Wo ist er hin? Was hast du mit ihm gemacht?"
Azraela funkelte Lucifer wütend an der immer noch mit dem Stein in der Hand vor ihr stand. Der Dolch war spurlos verschwunden. Lucifer jedoch schien genauso ahnungslos zu sein wie Azraela.
"Das Ding ist gar nicht so einfach zu steuern."
Verteidigte sich Lucifer. Mit einem wütenden Schrei wollte sich Azraela auf ihn stürzen, doch da erbebte die Erde. Sie schwankte und auch ich hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Im nächsten Moment stand Gabriel vor uns. In seiner Hand strahlte der Dolch. Er sah sich um. Es schien als hätte er auf der Stelle die Situation erfasst denn er stellte sich schützend zwischen uns und Azraela.
"Hallo Schwester. Lange her."
Azraela ballte die Hände zu Fäusten.
"Gabriel. Du verlogener Mistkerl."
Er zog eine Augenbraue hoch.
"Ach was, ich bin hier der Verlogene? Interessant."
Er sah auf den Dolch in seiner Hand.
"Ist das deiner? Ich nehme nicht an, dass du so freundlich warst und ihn mir geschickt hast."
Azraelas Blick verdüsterte sich noch mehr.
"Rede nur. Du kannst doch nichts gegen mich ausrichten. Genauso wenig wie Vater. Und der Dolch kann mit auch nichts antun. Ihr habt verloren!"
Gabriel lächelte leicht.
"Haben wir das?"
Er klang so selbstsicher das ich mir einbildete, Nervosität in Azraelas Augen zu sehen.
"Weiß du Azraela, als ich herausgefunden habe, dass du wieder hier bist, habe ich nachgedacht. Wieso ist Vater dir gegenüber machtlos? Woher kommt deine Macht? Ich glaube ich habe die Antwort gefunden."
Er hob den Dolch hoch. Jetzt war ihre Nervosität klar zu erkennen. Gabriel lächelte nur leicht.
" Der Dolch ist Quelle deiner Macht. Das war er schon immer, und das wird er immer sein. Was würde passieren, wenn diese Quelle versiegt?"
"Das kannst du nicht!"
Flüsterte Azraela. Gabriel nickte.
"Du hast Recht. Ich nicht."
Er drehte sich zu Lucifer. Dieser stand immer noch mit dem Obsidian hinter ihm und verfolgte irritiert die Szene.
"Als wir uns das letzte Mal sahen gingen wir im schlechten auseinander, du hast Fehler gemacht, und ich möglicherweise auch. Jetzt hast du die Möglichkeit, alles wieder gut zu machen. Du kannst es. Du konntest den Obsidian bekommen, du kannst ihn benutzen. Zerstöre den Dolch!"
Lucifer starrte zuerst Gabriel an, dann auf den Stein den er immer noch umklammert. Er atmet tief ein und schloss die Augen.
"Nein! Das lass ich nicht zu!"
Kreischte Azraela hysterisch und wollte einen Blitz auf Lucifer schleudern, doch Gabriel lenkte ihn ab und er sprengte einen Stein in Lucifers Nähe in die Luft.
"Du kannst es nicht aufhalten, Schwester."
Er schmiss den Dolch in die Höhe. Azraela stürmte auf den Dolch zu, doch bevor sie ihn erreichen konnte, leuchtete er hell auf ehe er ins Nichts verschwand. Lucifer öffnete die Augen dann sah er auf seine Hand. Der Stein pulsiert bevor er langsam zerbröselte, bis nur noch ein Häufchen Asche in Lucifers Hand lag. Dieser ließ die Asche angewidert fallen. Azraela starrte immer noch schockiert auf die Stelle an der sich der Dolch aufgelöst hatte.
"Ich war so nah dran."
Flüsterte sie. Ich sah Raphael und Michael an. Wir rappelte uns auf und stellten uns neben Gabriel. Auch Lucifer stellte sich, etwas zweifelnd, ebenfalls neben uns. Azraela ballte die Hände zu Fäusten.
"Ihr mögt meinen Dolch zerstört haben, doch ihr seit nicht fähig mich aufzuhalten!"
Da ertönte eine Stimme hinter Azraela, die ich nur zu gut kannte.
"Doch Azraela. Das können wir."
Azraelas Miene versteinerte sich, bevor sie sich langsam umdrehte.
"Vater."
"Hallo, meine Tochter."

Highway to Hell - the Devil is backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt