Hoffnung? Oder Verderben?

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Gabriel
All die Jahrhunderte, hielt ich meine Unsterblichkeit für einen Segen. Wer hätte gedacht das es ein verdammter Fluch sein kann. Nichts funktioniert! Nicht das ich sonderlich viel Auswahl hier unten hätte um mich umzubringen. Ich hab versucht mich mit einem Steinbrocken zu erschlagen, gescheitert. Erwürgen, gescheitert. Selbst mit einem Blitz verbrennen, wurde auch nichts. Einziges Resultat: angekogelte Haare und meine Laune ist noch tiefer gesunken, ich war selbst überrascht dass das überhaupt möglich ist. Langsam nimm ich es Lucifer gar nicht mehr so übel das er so... so Lucifer ist. Großartig, ich verstehe meine eigenen Gedanken nicht mehr. Jetzt ist es soweit, alles ist vorbei. Kein Entkommen mehr. Ich falle in ein tiefes bodenloses Loch der Verzweiflung. Klingt zwar überdramatisiert, ist aber wahr. Dann ertönte wieder das Klopfen. Dieses verdammte Klopfen, das mich seit, was weiß ich wie lange ich schon hier bin, nervt. Ich versuchte herauszufinden wo genau dieser verdammte Lärm herkommt, aber hier unten hallt es einfach zu viel. Da war es schon wieder! Ich begann den Raum systematisch abzugehen und horchte an der Wand. Da! Jetzt konnte ich das Klopfen genau hören. Hinter dem großen Felsbrocken in der linken Ecke, oder vielleicht auch die rechte... ich hab hier unten nicht nur mein Zeitgefühl verloren. Ich trat ein paar Schritte vom Felsen zurück und zielte mit einem Blitz darauf. Der Blitz traf neben dem Felsen auf. Verdammt, ich hab noch nie daneben geschossen. Ich versuchte es erneut. Nach dem dritten Schuss traf ich endlich und ein Stück des Felsen brach ab. Es brauchte zehn Schüsse, von denen vier daneben gingen, bevor der Felsbrocken vollkommen zerstört war. Dahinter erschien... eine Wand. Das soll doch jetzt ein Scherz sein! Frustriert ließ ich mich gegen die Wand sinken. Da hörte ich direkt neben mir das Klopfen. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und fixierte die Stelle. Das habe ich mir auf keinen Fall eingebildet. Da war irgendwas hinter der Wand! Entweder ein Ausgang, oder irgendeine Höllenkreatur die mich umbringen will. Was ja nicht möglich ist, wie ich in jüngster herausgefunden habe. Ich atmete tief ein bevor ich meine Kraft sammelte und einen gewaltigen Blitz auf die Wand schleuderte. Ohne nachzuschauen was es gebracht hätte, jagte ich zwei weitere hinterher. Der Staub wurde aufgewirbelt und vermischte sich mit dem Rauch. Ich musste kurz die Augen schließen. Als ich sie wieder öffnete verzog sich der Rauch langsam und der Staub legte sich wieder, als wäre nichts passiert. Jedenfalls fast nichts, denn vor mir klaffte ein riesiges schwarzes Loch. Vorsichtig ging ich darauf zu und spähte in die Dunkelheit, jedoch konnte ich nichts erkennen. Ich wollte gerade einen Schritt hinein machen, als ein unheimliches Gelächter aus der Finsternis drang. Und dann begann das Gewisper. Ich konnte keine Worte verstehen, es hörte sich an wie ein unzusammenhängender Buchstabenhaufen, zwischendurch ertönte wieder das Gelächter. Was war das? Ich drehte mich kurz um und betrachtete die Höhle in die ich bis jetzt eingesperrt war. Für einen Moment war ich in Versuchung einfach hier zu bleiben und nicht in die unheimliche Finsternis zu gehen, Richtung gespenstigem Gewisper und dämonischem Gelächter, doch ich entschied mich dagegen. Dieser Dunkle Gang war meine einzige Hoffnung hier jemals rauszukommen. Außerdem war ich Gabriel, der Erste Sohn Gottes! Ich hatte doch keine Angst vor ein paar Stimmen und Gelächter. Und erst recht nicht vor der Dunkelheit. Ich entfachte ein blaues Irrlicht das vor mir herschwebte und den Gang etwas erhellte. Wenigstens konnte ich damit sehen wo ich hingehe. Langsam, einen Fuß vor den anderen setzend ging ich in die Dunkelheit. Ich warf einen Blick zurück. Nur noch ein schwacher Fackelschein war zu erkennen. Ich wand mich wieder um und beeilte mich, mein Irrlicht wieder einzuholen. Das Gewisper wurde mit jedem Schritt den ich weiter in diese Dunkelheit machte lauter. Das Gelächter war seit einiger Zeit verstummt. Ich war in Versuchung einfach loszusingen, um die unheimlichen Stimmen zu übertönen aber irgendwas hielt mich davon ab. Nennen wir es mal Intuition. Plötzlich machte der Gang eine scharfe Biegung nach rechts, ohne das Irrlicht wäre ich wahrscheinlich direkt in die Wand hineingelaufen. Ich bog um die Ecke und blieb irritiert stehen. In der Ferne sah ich ein Licht. Keines dieser wunderschönen Himmelslichter die strahlend weiß die Eingänge zum Himmel symbolisieren, auch kein Sonnenlicht, das angenehm in dein Gesicht strahlte, sondern dieses unheimliche feurige Höllenlicht das man auf der Stelle mit Hölle und Teufel verband. Ich holte tief Luft und ging auf das Licht zu. Ich musste die Augen wegen des feurigen Scheins schließen. Als das Leuchten schwächer wurde, öffnete ich wieder die Augen, und bereute es sofort wieder. Vor mir war ein weiterer, viel größerer Raum. Und aus der Dunkelheit funkelten mich tausende Augen an. Ich stand mitten in einer Horde Dämonen.

Highway to Hell - the Devil is backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt