Highway to Hell - the Devil is back

Unerwartete Begegnung

Lucifer
"Bruder! Da bist du ja! Ich hab gar nicht mitbekommen dass du das Casino verlassen hast!"
Ich betrat mit einem breiten Lächeln die Hotelsuit. Uriel saß am Sofa, in der Hand hielt er überraschenderweise ein Glas Scotch. Mein Lächeln wurde breiter.
"Na sieh mal einer an! Glenfiddich Janet Sheed Roberts Reserve 1955. Wusstest du das er unter den Top Drei der teuersten und besten Scotch ist! Obwohl ich persönlich einen Macallan bevorzuge."
"Lucifer! Wir müssen reden!"
Ich seufzte und stellte die Kristallkaraffe wieder auf die Theke.
"Ich nehme an es geht nicht um Scotch."
"Es geht um unsere Brüder."
Na sieh mal einer an. Ehrlichkeit! Das ist neu für mich. Ich hätte ehrlich gesagt damit gerechnet das er sich irgendeine raffinierte Lüge ausdenken würde, so wie ich es getan hätte. Aber die Wahrheit?
"Unsere Brüder? Was ist denn mit den beiden?"
Fragte ich möglichst unschuldig und schlenderte zum großen Sofasessel um mich gegenüber von Uriel niederzulassen. Uriel stellte sein Glas nervös weg und sah mich an.
"Sie haben mich besucht, und behauptet...das du mich verraten würdest."
"Was? Das ist doch lächerlich! Wieso sollte ich dich verraten, du würdest mich doch auch nie verraten. Nicht wahr?"
Mein Blick durchbohrte Uriel, der schnell wegsah. Er holte tief Luft und sah mir dann direkt in die Augen.
"Natürlich nicht! Oder gibt es etwa ein Grund das ich dich verraten sollte?"
Wir starrten uns kurz durchdringend an bevor ich lächeln musste.
"Nicht schlecht Brüderchen! Ich habe nie gewusst das wir uns so ähnlich sind!"
Uriel sah mich noch kurz an bevor er sich zurücklehnte und sein Glas wieder in die Hand nahm.
"Dann verstehen wir uns also."
Ich lächelte leicht.
"Sieht ganz so aus!"
Und falls du deine Meinung änderst habe ich noch immer einen Plan B. Plötzlich klopfte es an der Tür. Wir starrren uns überrascht an.
"Erwartest du wen?"
Fragte ich Uriel der den Kopf schüttelte.
"Vielleicht einer deiner Dämonen?"
"Die würden nicht anklopfen! So was wie Anstand besitzen sie nicht."
Es klopfte erneut, diesmal energischer.
"Willst du nicht aufmachen?"
Uriel sah mich auffordernd an. Seufzend stand ich auf und ging, immer noch das Glas in der Hand, auf die Tür zu. Schwungvoll öffnete ich sie. Eine Frau stand davor. Sie hatte lange blonde Haare, durchdringend blaue Augen, trug einen engen grauen Pullover und eine schicke Lederjacke, enge Jeans mit Gürtel und hohe schwarze Stiefel. Sie war heiß! Ich setzte sofort mein charmantestes Lächeln auf, das alle Frauen dahinschmelzen ließ. Nur nicht diese spezielle. Sie verschränkte die Arme und funkelte mich mit kalten Blick an.
"Sind Sie Mr. Tenebris?"
"Kommt darauf an. Worum gehts?"
Sie holte eine Marke aus ihrer Tasche.
"FBI! Mr. Tenebris ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen."
Ich runzelte die Stirn.
"Mir? Was soll ich denn getan haben? Falls es um zwei gewisse Teenager geht, ich hafte nicht für die beiden Idioten."
"Keine Ahnung wovon sie reden. Es geht um etwas in das Sie letztes Jahr verwickelt waren."
Mein charmantes Lächeln verschwand.
"Wovon reden Sie bitte?"
"Ich rede vom Tod von John Lewris!"
Ich erstarrte und Erinnerungen schossen mir durch den Kopf. Wie ich John kennenlernte, wie er auf mich schoss, wie er mich nächtelang im Museum genervt hat und wie wir, aus einen für mich unerfindlichen Grund, Freunde wurden. Und wie er leblos vor mir lag. Als ich mich wieder gefasst hatte, verschränkte ich die Arme und sah die Frau an.
"Das ist ein Jahr her, Agent, warum kommen Sie jetzt auf einmal damit an?"
"Weil ich Sie nie finden konnte, das letzte Jahr über. Es war so als ob Sie nicht existieren würden. Und jetzt plötzlich höre ich von einem Lucifer Tenebris der ein Casino in Vegas eröffnet hat."
Na großartig!
"Und was ist jetzt Agent?"
"Sie waren der letzte der John Lewris gesehen hat?"
"Kann sein."
"Haben Sie ihn getötet?"
Was zum Teufel soll das denn?
"Hat diese Frage schon jemals jemand mit Ja beantwortet?"
Sie kniff ihre Augen noch mehr zusammen.
"Beantworten Sie die Frage!"
Ich verdrehte die Augen.
"Natürlich nicht!"
Sie glaubte mir nicht, das erkannte ich sofort. Ich seufzte.
"Agent, hören Sie mal, warum sollte ich ihn umgebracht haben, das ist lächerlich! Oder haben Sie etwa irgendwelche Beweise? Wenn ja kann ich Ihnen versichern die sind gefälscht. Also, auf Wiedersehen Agent!"
Ich wollte die Tür schließen aber sie schob ihren Fuß in den Raum und blockierte diese. Ich öffnete die Tür.
"Das Gespräch ist erst beendet wenn ich das sage, Mr. Tenebris!"
Ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Sie sind hartnäckig, Agent! Kannten Sie ihn etwa persönlich?"
Fragte ich sie. Ihr Blick wurde trüb. Autsch, das war wohl ein Schuss ins Schwarze.
"Allerdings. Und das ist auch der Grund warum ich nicht gehen werde. Ich verspreche Ihnen eins, ich werde erst verschwinden wenn ich weiß was letztes Jahr passiert ist! Und wenn ich herausfinde, das sie irgendwas mit dem Mord an John Lewris zu tun hatten, Mr. Tenebris, sorge ich persönlich dafür das sie im Gefängnis landen! Lebenslang!"
"Wie stehen Sie in Verbindung mit John Lewris?"
"Er war mein Bruder!"