Lucifer
Ich starrte auf unseren Vater. Er hat seine menschliche Gestalt angenommen. Groß, blond, und sein Blick schien dich geradezu zu durchbohren. Er sah an Azraela vorbei und nickte Gabriel zu, der lächelnd zurück nickte. Mir warf er einen kurzen strengen Blick zu bevor er sich wieder an Azraela wandte. Diese funkelte ihn an.
"Wie kannst du es wagen mir unter die Augen zu treten, alter Mann?"
Vater kam einen Schritt auf sie zu.
"Der Dolch wurde vernichtet. Du hast nicht mehr die Macht, mir gefährlich zu werden."
Azraela wich einen Schritt zurück.
"Und was wirst du jetzt tun? Mich wieder in den Tartaros sperren? Ich werde wieder einen Weg hinaus finden. Ich werde einen Weg finden, dich zu vernichten. Euch alle zu vernichten. Ihr werdet mich niemals los."
Vater schüttelte den Kopf, in seinen Blick lag Trauer.
"Soweit muss es nicht kommen, Azraela. Lass den Hass los. Komm zurück in die Familie."
"Das ist nicht dein Ernst!"
Ich musste ihr ausnahmsweise zustimmen. Was soll das? Sie ist abgrundtief böse, und ihr wird verziehen, aber ich wollte nur etwas Spaß haben und werde gleich verbannt? Wo ist die Gerechtigkeit? Als hätte Gabriel meine Gedanken gelesen warf er mir einen warnenden Blick zu. Azraela starrte Vater hasserfüllt an.
"Ich werde niemals zurück kommen. Eher sterbe ich, als dir zu verzeihen. Aber ich würde es bevorzugen, wenn du stirbst."
Mit diesen Worten schleuderte sie einen gewaltigen Blitz auf Vater. Dieser hob nur die Hand, und der Blitz stoppte vor seinem Gesicht.
"Du bist immer noch stark, Tochter. Das wirst du auch immer sein. Selbst ohne Dolch. Aber du hast eines nicht bedacht. Du bist alleine. Wir sind eine Familie."
Er sah vielsagend zu uns. Gabriel ging sofort an seine Seite, dich gefolgt von Raphael, Michael und Uriel. Ich blieb wo ich war. Uriel warf mir einen fragenden Blick zu, doch ich blieb wo ich war. Azraela warf mir einen hilfesuchenden Blick zu, doch ich erkannte das manipulative Funkeln in ihren Augen. Das kannte ich zu gut aus dem Spiegel.
"Bruder, du gehörst genauso wenig zu dieser Familie wie ich, komm zu mir."
Ist das ihr Ernst? Sie wollte mich gerade umbringen dieses manipulative Miststück.
"Das ist nicht wahr."
Überrascht sah ich zu Gabriel der mich ansah.
"Lucifer mag Fehler gemacht haben, ja. Vielleicht ist er ja auch diabolisch, rebellisch und nervig ist er die meiste Zeit auch."
Ich verdrehte die Augen.
"Aber er gehört genauso zur Familie wie Uriel, Raphael, Michael oder ich. Er ist unser Bruder."
Vater lächelte ihn stolz an und sah dann zu mir.
"Allerdings. Auch wenn ich dich verbannt habe, das habe ich getan um dich zu zügeln, auch wenn ich es glaub ich nur schlimmer gemacht habe."
Ach was, wie kommt er nur darauf?
"Aber Lucifer ist und wird auch immer mein Sohn sein."
Mir lägen jetzt so viele sarkastische Kommentare auf der Zunge, doch ich schwieg. Langsam ging ich zu ihnen und stellte mich neben Uriel, der mich anlächelte. Gabriel und Vater nickten mir kurz zu, bevor sie sich wieder nach vorne zu Azraela wandten. Ich zuckte mit den Schultern.
"Tut mir Leid, Schwester. Aus unserem Bündnis wird wohl nichts."
Azraela kniff die Augen zusammen.
"Wie du willst, wenn du weiterhin dein erbärmliches Leben in deiner erbärmlichen Hölle weiterführen willst, bitte! Oder glaubst du etwa der alte Mann erlaubt dir hier zu bleiben? Nein, du wirst wieder in die Hölle verbannt. Und deine kleine Freundin, diese Fiona, wirst du nie wieder sehen."
Ich zuckte mit den Schultern.
"Ist vielleicht besser so."
Gabriel sah mich kurz fragend an, doch ich ignorierte ihn. Meine Gedanken wanderten zu Fiona. Sie glaubt nach wie vor, ich ignoriere sie ohne Grund. Ich habe sie allein gelassen, als sie herausfand das John tot ist. Sie wird niemals erfahren, daß sie mir wichtig war. Soweit ein Mensch einem wichtig sein kann jedenfalls. Azraelas Finger sprühten Funken.
"Wie ihr meint. Ihr wollt eine Familie sein? Eine große glückliche Familie? Bitte! Dann sterbt ihr auch als Familie!"
Um sie herum entstand eine schwarze Wolke in der Blitze aufleuchteten. Mit einem wütenden Schrei schleuderte sie die Wolke auf uns. Ohne wirklich zu wissen was ich tat, hob ich die Hand, genauso wie die Anderen. Die Wolke stoppte vor uns. Vater lächelte Azraela traurig an.
"Auch wenn du es mir nicht glaubst, ich habe mir gewünscht das es nicht so weit kommen muss."
Mit einer Energiewelle schleuderte er die Wolke zurück auf Azraela. Sie konnte nicht ausweichen und innerhalb weniger Sekunden war sie umringt von schwarzen Nebel, die Blitze verbrannte ihre Arme. Sie schrie wütend auf und versuchte aus der Wolke zu entkommen, doch es war zu spät. Ein Blitz der größer war als alle anderen schoss auf sie zu. Sie schlug die Hände vors Gesicht und stieß einen letzten wütende Schrei aus, bevor sie verstummte und die Wolke sich langsam lichtete.
Azraela war fort.
DU LIEST GERADE
Highway to Hell - the Devil is back
FantasyDas hier ist die Fortsetzung des ersten Teils "Highway to Hell" Ich hoffe er gefällt euch. Lucifer ist wieder da! Sarkastisch und Böse wie eh und je. Nach den Ereignissen letzten Jahres, plant Lucifer sein großes Come Back! Und seine Rache an Gabrie...