Highway to Hell - the Devil is back

Hoffnung

Uriel
"Also gut, sucht nach weiteren Gravuren. Irgendwo muss stehen wie wir an den Obsidian gelangen."
Wir teilten uns auf und inspizierten jeden Stein genauestens. Ich war gerade beim dritten Stein angelangt als Michael triumphierend klatschte.
"Gefunden! Kommt her!"
Sofort war Raphael bei ihm und betrachtete die Zeichen. Ich sah ihm über die Schulter.
"Die Zeichen habe ich noch nie gesehen. Kennt ihr die?"
Michael nickte leicht.
"Das ist Divina langua. Die göttliche Sprache."
"Ach ja? Und warum kenn ich sie dann nicht?"
"Vater spricht sie schon lange nicht mehr. Das letzte Mal lange bevor er uns erschuf."
"Wie schön. Kannst du sie auch lesen?"
"Nein. Keiner kann das. Außer vielleicht..."
"Sags nicht!"
"Gabriel."
"Wieso war das klar?"
Ich seufzte.
"Und was jetzt?"
"Schaffst du es noch einmal in die Hölle? Dann könnten wir Gabriel fragen."
Ich hob eine Augenbraue.
"Ich dachte wir hätten Zeitdruck."
"Schaffst du es oder nicht?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Lucifer ist vorgewarnt, er hat bestimmt Vorkehrungen getroffen das wenn ich einmal unten bin, nicht wieder raus komme. Das Risiko gehe ich nicht ein. Will vielleicht einer von euch sich freiwillig melden?"
Die beiden blieben stumm. Dachte ich mir doch. Ich zuckte mit den Schultern.
"Dann ist hier wohl Endstation. Ich denke nämlich nicht das Google Übersetzer hier weiterhilft."
Raphael und ich richteten uns auf und wandten uns zum gehen, doch Michael rührte sich nicht von der Stelle. Wie erstarrt blickte er auf die Zeichen. Ich seufzte.
"Nur weil du sie anstarrst, werden sie nicht plötzlich übersetzt."
"Ich kann sie lesen."
Flüsterte er leise. Ich zog eine Augenbraue hoch. Das war doch ein Scherz oder?
"Auf einmal? So ganz plötzlich? Nur durchs anstarren hast du eine längst vergessene Sprache erlernt?"
"Ich weiß nicht was sich geändert hat aber ich weiß jetzt einfach was die Zeichen bedeuten."
"Vater hat uns erhört."
Flüsterte Raphael ehrfürchtig. Ich schnaubte.
"Auf einmal hilft er uns. Hätte er da nicht früher drauf kommen können."
"Vielleicht konnte Vater es nicht riskieren, früher einzugreifen. Jedesmal wenn er uns etwas schickt oder Kontakt aufnimmt, nutzt er das Gewebe, und bietet Azraela die Möglichkeit ihn anzugreifen."
Ich verdrehte die Augen. Wie passend für ihn. Wir beobachteten wie Michael von einem Stein zum anderen eilte.
"Und? Was steht da?"
"Geduld!"
Raphael und ich sahen uns genervt an. Da richtet sich Michael plötzlich ruckartig auf.
"Ich habs! Das ist es!"
Endlich! Wir eilten zu ihm.
"Was hast du erfahren?"
Fragte Raphael und ich im Chor. Michael öffnete den Mund um zu antworten, doch bevor er was sagen konnte, wurde er von einer unsichtbaren Kraft von den Füßen gerissen. Überrumpelt wirbelte wir herum. Hinter uns standen Lucifer und Azraela. Ihr Blick durchbohrt uns und sie lächelte kalt.
"Hallo, Brüder. Schön euch endlich kennenzulernen."

Lucifer
Aus sicherer Entfernung beobachtete ich die drei Idioten wie sie zwischen den Steinen herumtigerten. Was zum Teufel machen die da? Ich warf Azraela einen kurzen Seitenblick zu. Sie stand starr da und verfolgte gelangweilt die Bewegungen unserer Brüder mit den Augen.
"Was genau wollen wir hier? Schau sie dir nur an. Sie rennen herum wie kopflose Menschen. Sie sind keine Bedrohung, lass uns lieber wieder auf wichtigeres konzentrieren. Du weißt schon, einen Riss in das Gewebe reißen, Vater vernichten, John zurück holen, und dann feiern wir. Oder ich feier und du erfreust dich daran, das der Himmel dir gehört."
Azraela ignorierte mich und starrte weiterhin unsere Brüder an. Michael schien irgendwas interessantes gefunden zu haben, denn er rief Raphael und Uriel zu sich.
"Sie haben es gefunden."
"Was haben sie gefunden?"
Ohne eine Antwort richtete sich Azraela auf.
"Zeit einzugreifen."
Mit einer Handbewegung verdichteten sich die Schatten um uns herum. Als sie sich lichteten standen wir hinter unseren Brüdern. Die drei schienen uns nicht bemerkt zu haben. Michael setzte gerade an um etwas zu sagen, als er wie aus dem Nichts gegen einen Stein geschleudert wurde. Ich sah aus den Augenwinkel wie Azraela die Hand sinken ließ. Raphael und Uriel wirbelte erschrocken herum. Azraela lächelte kalt.
"Hallo, Brüder. Schön euch endlich kennenzulernen."