Terra Obsidian

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Uriel
Das klang vielversprechend.
"Also, was ist dieser Terra Obsidian jetzt genau, und was macht ihn so besonders?"
Raphael räusperte sich.
"Die Legende besagt, das lange vor uns und der Menschheit, Vater die Erde schuf durch eine gewaltige Koalition zweier Planeten. Zuerst war sie nichts weiter als ein trsotloser Klumpen, doch Vater hauchte ihm Leben ein, indem er einen Teil seiner Macht in diesen leblosen Stein hineinfließen ließ. Er erschuf Terra. Terra ist ein lebender Organismus, aber nicht so wie die Menschen es definieren, sondern auf einer weit höheren Ebene der Existenz. Sozusage zwischen der göttlichen Ebene und der Virtualität. Manche Religionen verehren Terra noch heute. Als Mutter Natur. Jedenfalls wurde durch Terra der Planet zu einem blühenden Paradies voller Pflanzen und Leben. Jedenfalls bis Vater die Menschen schuf. Diese begannen das Paradies zu zerstören. Ihr könnt euch sicher vorstellen das Terra nicht begeistert darüber war. Zu ihrem eigenen Schutz schuf sie einen Obsidian, mit dessen Hilfe das Gewebe der Existenz beeinflusst werden kann. Er sorgt nicht nur dafür, dass Terra überdauern wird, selbst wenn die Menschheit sich ausslöscht, er könnte sogar die Vernichtung der Menschen bedeuten. Da Terra jedoch nicht wollte das der Obsidian dafür missbraucht wird, versteckte sie ihn. Keiner weiß wo man ihn finden kann. Selbst Vater nicht. "
"Und wie sollen wir ihn dann finden?"
"Wenn du mal aufhören würdest mich andauernd zu unterbrechen! Also, es heißt, das in der Stunde größter Not, Terra das Versteck preis gibt, aber nur jemandem der reines Herzens ist."
"Großartig, das heißt wir fallen weg, denn lasst uns ehrlich sein, keiner von uns ist wahrlich reinen Herzens."
Michael hob eine Augenbraue hoch.
"Das gilt vielleicht für dich, aber wir haben nie mit dem Teufel korrupiert."
Ich lachte höhnisch.
"Dieser Teufel ist unser Bruder. Und niemand der reinen Herzens ist, schaut seelenruhig dabei zu, wie der eigene Bruder von seinem Vater in die Hölle verbannt wird."
Michael und Raphael sahen mich schweigend an. Volltreffer! Möglicherweise ein klein wenig Schadenfroh vergrub ich meine Hände in der Manteltasche.
"Also, da diese Option ebenfalls weg fällt..."
"Nein!"
Ich sah Michael mit hochgezogener Augenbrauen an. Mich einfach unterbrechen, wie unhöflich. Michael sah von einem zum anderem.
"Wir haben Lucifer nicht geholfen weil Vater das zu seinem eigenen Schutz getan hat. Und nicht nur zu seinem eigenen sondern zum Schutz von uns allen. Unser Herz ist immer noch rein."
Arroganter Idiot. So ein Schwachsinn. Doch in Michaels Blick sah ich sture Entschlossenheit, jene Entschlossenheit, die er auch schon als Kind hatte, und meistens hat er dann auch bekommen was er wollte. Jedenfalls war klar, dass keine Worte ihn nun noch umstimmen könnten. Resigniert hob ich die Hände.
"Na gut, na gut. Dann lasst uns diesen magischen Stein suchen und hoffen das Bescheidenheit kein Kriterium dafür ist, würdig zu sein."
Mit einem letzten finsteren Blick in meine Richtung, breitete Michael die Flügel aus und sah zu Raphael.
"Also, wo beginnt unsere Suche?"
"Dort wo auch der Terra Obsidian entstanden sein soll."
Ich seufzte.
"Und das wäre wo?"
"Wir müssen in die Nähe von Amesbury in Wiltshire."
Michael hob überrascht die Augenbrauen.
"England?"
Raphael nickte. Amesbury? Das kam mir irgendwie bekannt vor. Da fiel es mir wieder ein. Ich sah Raphael ungläubig an.
"Das ist nicht dein Ernst! Klischeehafter ging es wohl nicht."
Michael sah von mir zu Raphael und zurück.
"Warum, was ist dort?"
Ich verdrehte die Augen.
"Denk mal nach. Ganz in der Nähe von Amesbury in Wiltshire, England. Klingelt da nicht was?"
Michael überlegte kurz, bevor er die Augen auf riss.
"Natürlich, das ist doch logisch!"
Natürlich, auf einmal! Nun breitet auch Raphael die Flügel aus. Ich folgte seinem Beispiel und sah die beiden an.
"Also, bereit, Brüder?"
Raphael und Michael nickten. Ich lächelte leicht.
"Na dann auf nach Stonehenge."

Highway to Hell - the Devil is backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt