Kapitel 3

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Mein Körper hardert mit dem Bewusstsein. Immer wieder drohe ich in Ohnmacht zu fallen. Der Schrank fiel geradewegs mit mir um und landete unsanft auf mir. Als ich langsam wieder bei Sinnen bin rappele ich mich auf. Ich bin so weit unversehrt, nur kleine Wunden und Schnittwunden. Erst da bemerke ich den Druck, das Pochen und das warme, glitschige Blut an meinem Kopf. Eine Platzwunde. Unwillkürlich taste ich sie mit meiner zittrigen Hand ab. Sie ist nicht über groß also beschließe ich aufzustehen. Und da trifft es mich wie ein Hammer. Der Zug ist nicht ohne Grund stehen geblieben. Etwas hat das Bremsen ausgelöst. Peeta und ich haben das nicht erwartet. Das hier ist nicht Plutarchs Zug.

Peeta. Schon wieder habe ich ihn vergessen. Ich krabbele unter dem Schrank hervor und verstecke mich hinter einer Wand, die aus dem Raum ragt. Ich bekomme Panik, wo ist Peeta? Ich kann ihn nicht sehen. Mit weit aufgerissenen Augen sehe ich wie er zu mir herüber starrt. Gerade als ich ihn rufen möchte schieben sich die Zugtüren auseinander und 3 bewaffnete Männer stapfen in herein. Sie tragen hautenge, graue Latexanzüge, mit schwarzen Polstern an Knien, Oberkörper und Schultern. Eine große Brille, die an eine Skibrille erinnert, überdeckt fast ihr ganzes Gesicht.

Ihr Blick durchforstet den Raum und schnell ziehe ich mich zurück, sodass sie mich nicht sehen können. Aber da ist etwas anderes. Peeta. Sie haben ihn gesehen. Im Marschschritt stampfen sie auf ihn los und packen ihn bei den Armen und Beinen. Ich bin völlig reglos und starr. Ich muss aber etwas unternehmen. Ich greife über mich nach hinten um einen Pfeil aus dem Köcher zu ziehen, da begreife ich, dass das hier real ist und hier kein Pfeil und Bogen sind. Das einzigste was ich finde ist eine Scherbe von einem der zerbrochenen Teller. Nun nehme ich all meine Kraft zusammen und springe schreiend auf. Der erwünschte Effekt bleibt nicht aus. Die Männer lassen von Peeta ab und wenden sich mir zu. Der eine packt meine Arme und versucht sie festzuhalten. Ich schreie und winde mich. 2 Jahre Arena und die Vorbereitung auf die Rebellion haben mich stark und schlau gemacht. Ich schlängele mich also aus den Armen und steche mit der Scherbe zu. Ein wimmern und gurgeln ist zu hören. Der Mann fällt zu Boden. Tot. Mein Blick wandert zu Peeta und ich sehe das er mit einem der Männer zu tun hat. Doch dann liegt sein Blick auf mir. Peetas Augen weiten sich und dann brüllt er "Katniss pass auf!". Sofort drehe ich mich um, doch da sticht ein anderer schon auf mich ein. Die Spritze steckt in meinem Arm und der Kolben wird herunter gedrückt. Eine bläuliche Flüssigkeit läuft in mein Arm und dann falle ich in Ohnmacht. Ich versinke in einem Traum. Die Umgebung ist schwarz und weiß. Es ist eine Trümmerstadt, bedrohlich und gefährlich. Mein Instinkt sagt mir, dass ich rennen soll, aber mein Körper schaltet nicht. Und dann erkenne ich sie. Bogenschützen, tausende haben sich auf den umliegenden Dächern versammelt und haben ihre Waffen auf mich gerichtet. Sie alle tragen Masken. Ich erkenne kein Motiv, mir ist aber bewusst, dass es keine Freunde von mir sind.

Die Tribute von Panem- Jahre des ErfolgsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt