Die Tribute von Panem- Jahre des Erfolgs

Kapitel 12

Ich höre ein schrilles piepen. Flakernde Lämpchen vor meinen Augen. Verzerrte Stimmen und Berührungen auf meinen zarten Händen. Ich lebe noch. Wie kann das sein? Habe ich nicht soeben mein Leben an mir vorbeiziehen gesehen? Mit den Stunden an Bewusstsein wird alles klarer. Ich könnte die Augen aufschlagen, mit Leuten reden, aber ich will nicht. Lieber sollen sie denken ich sei tot. Hirntot oder sowas. Ich will so nicht leben. Nicht ohne meinen Kinden. Nicht ohne Peeta. Und da fällt mir plötzlich Peeta ein. Er hat alles verloren. Seine Kinder und mich. Er ist jetzt allein. Oder auch nicht. Rein theoretisch könnte ich "aufwachen" und mein Leben gemeinsam mit ihm meistern. Ist es nicbt egoistisch einen auf tot zu machen?! Würde er das machen? Nein. Sein schlechtes Gewissen mir gegenüber würde ihn auffressen. Also gut, wache ich auf. Es geht schwerer als gedacht. Meine Augen harken ein bisschen bei der Bewegung, trotzdem habe ich es geschafft. Meine Augen scheinen zu brennen. Das Licht ist so stark und grell. Dann formen sich Umrisse. Schließlich erkenne ich auch das Haar. Wirr und unklar. "Peeta", krächze ich. "Nein ich bin Gale!", antwortet Peeta. Oder nein scheinbar Gale. "Peeta!", wiederhole ich. Wo in aller Welt ist er? Ist er nach meinem Zusammenbruch etwa auch zusammengebrochen? Ich habe Angst um ihn. Ich will mich aufsetzen aber Gale drückt meine Kissen zurück ins Kissen. Ich bin schwächer, war ich schon immer. "Alles Okay. Peeta geht es gut, bis auf den Nervenzusammenbruch den er nach deinem Herzinfakt hatte.", murmelt Gale. Wie? Was? Ich verstehe jetzt gar nichts mehr. Nervenzusammenbruch? Herzinfakt? Wo bin ich überhaupt?

Ich ziehe erst meine Augenbrauen hoch und dann zusammen. "Verstehe", sagt Gale scharf."Du willst alles wissen. Also gut. Nach deinem Zusammenbruch hast du einen Herzinfakt erlitten und warst tot. Zumindest für einige Sekunden. Wir kamen im Präsidentenpalast an und du wurdest wiederbelebt. Wir befinden uns im Präsidentenpalast! Peeta hatte nach deinem Zusammenbruch hier ebenfalls einen, nur nicht so schlimm. Ohne Herzinfakt und so. Also ihm geht es sehr gut und er ist sich einen Kaffee holen. Alles klar?" Ich nicke. Alles ergibt einen Sinn. Mein Sekundentot erklärt der Filmriss, den man sonst nach einer tollem Feier hat und diese schrägen Räume erinnern auch sehr an das Kapitol. Dem Präsidentenpalast. Trotzdem sind meine Kinder nicht hier. "Meine Kinder!", sage ich. Gale schaut gequält drein. "Ich habe versucht sie ausfindig zu machen. Aber ohne erfolg. Katniss wir arbeiten dran.", sagt er. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Auf einmal kommt Peeta zur Tür herein. Gale lässt mich los und rutscht auf seinem Stuhl nachhinten. "O mein Gott! Du bist ja endlich aufgewacht.", flüstert Peeta und tritt an mein Bett. Ich klopfe neben mich und  er setzt sich. Peeta wendet sich an Gale. Schweißperlen lassen seine Haut glitzern. "Wie geht es deiner Familie Gale?",fragt er."Deiner Familie?", wiederhole ich. "Ja Katniss. Nicht nur du und Peeta habt eine Familie. Peeta- meiner Frau und den 2 Kindern geht es gut." "Du hast 2 Kinder? Wie heißen sie?", frage ich. "Ich habe 3. Eins starb jedoch schon 7 Tage nach der Geburt. Herzfehler. Meine 2 Söhne heißen Lucas und Beni!" Ich bin geplättet. Gale hat ein Kind verloren. Wenn ich mir vorstelle Willow oder Rye schon 7 Tage nach der Geburt verloren zu haben, der Gedanke ist unerträglich.