Kapitel 51

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"Was ist denn passiert Katniss?", fragt Gale. "Habt ihr euch nicht mal gefragt, warum Flaira genau diesen Ort hier ausgewählt hat?", frage ich, während ich das Feuer ausstampfe. Nut mit Mühe habe ich die Waffen unter dem Arm geklemmt mitnehmen können. Ich raffe alles zusammen und will schon weiterziehen, da merke ich, wie mich immer noch 2 verdatterte Gesichter anstarren. "Aber ja, Schatz. Sie wollte es an dem Ort zuende bringen, wo alles angefangen hat. Hier in der Arena.", sagt Peeta sanft. Er steht auf und streicht mir übers Haar. "Beruhig dich mal. Alles gut.", säuselt er. "Nein Peeta. Das ist nicht alles. Hier sind Kameras. Ich habe genau gehört wie dieses aktiviert wurden. Sie kann uns hier beobachten. Jeden Schritt den wir machen.", erkläre ich. Ich versuche mich zu beruhigen. "Also gut. Wir müssen weiter. Die Waffen haben wir ja.", sagt Gale. "Wo glaubt ihr ist Flaira?" Ich schaue mich um. Die hohen Bäume, Schutz und ausspäh möglichkeiten. Ich hänge mir meinen Bogen um die Schulter und beginne mit dem klettern. Es ist derselbe Baum, wie in der ersten Arena, als die Karrieros mich den Baum hinaufgejagd haben. "Sei vorsichtig.", ruft Peeta. "Soll ich nicht lieber-", setzt Gale an. Ich werfe ihm einen bösen Blick zu. "Ich mag zwar älter geworden sein, aber nicht schwächer.", fauche ich. Gale lächelt, wirft seine Waffen und Trinkflaschen weg und beginnt den Baum hinauf zu klettern. Ich warte ab. Gale mag zwar ein guter kletterer sein, aber auch er ist zu schwer. Genau wie Cato damals. Schon eine Sekunde später rutscht er ab und knallt mit dem Rücken auf den Boden. Sofort ist Peeta an seiner Seite. Er sieht sichtlich besorgt aus, auch wenn er ein kleines Lächeln unterdrückt. "Gale.", säufze ich. Dennoch bleibe ich wo ich bin. Ich lache, woraufhin auch Gale und Peeta anfangen zu lachen. Doch dann erinnern wir uns wieder wo wir sind und verstummen. Gale steht auf und gibt mir den Weg frei. Leichtfüßig schwinge ich mich in die Höhe. Nach ungefähr 20 Minuten ergattere ich die Sicht über die Arena. Sie ist noch genauso wie damals. Der See, der Wald, das Gebiet indem sich Thresh immer aufhielt und der Startplatz. Die Startblöcke und das Füllhorn. Ich sehe ein elektrisches Feld aufblitzen, es scheint in der Sonne. Ja, dort sind sie. Wo auch sonst? Genau an dem Ort, wo ich die Beeren herausgeholt habe. Ich klettere den Baum wieder hinab. Soweit, dass ich mich auf meins Füße fallen lassen kann. "Und etwas brauchbares?", fragt Peeta. Ich schüttele mit dem Kopf. "Nein, nichts zusehen. Aber ich denke ich weiß wo sie ist.", sage ich. "Unmittelbar vor dem Füllhorn." Meine Worte wirken, Peeta und Gale begreifen und machen sich bereit. "Na los. Auf, auf.", ruft Gale erfreut. Ich rolle mit den Augen. Für Peeta und mich ist es schwerer. Es fühlt sich an, als ob wir zurück bei den Spielen sind. Noch eben dachte ich, die grausamen Spiele sind vorbei, aber jetzt. Ich stehe in der Arena, bewaffnet, bereit zu töten. Ich greife nach Peetas Hand. Er zieht sie weg. "Katniss bitte.", er lässt den Satz im Raum zergehen. Ohne es laut auszusprechen weiß ich, dass eine manipulative Erinnerung an seiner Realität nagt. Das einweben hat seine Spuren hinterlassen, auch wenn er es gerne abstreitet. Peeta weiß was wahr ist und was nicht, das habe ich ihm in den Jahren beigebracht. Doch ich kann mich nur zu gut erinnern, wie schwer es ist, wenn man glaubt einen kühlen Kopf bewahrt zu haben und dann doch völlig verrückt geworden ist. "Peeta!", sagt Gale laut. Er reißt mich aus meinen Gedanken und erst jetzt sehe ich Peeta, der am ende des Baumstammes kauert und seine Finger in die raue Rinde bohrt. "Peeta.", sage nun auch ich. Mit den Jahren weiß ich, wie ich damit umzugehen habe. Meistens will er das ich kurz den Raum verlasse und er sich entspannen kann. Leider ist hier kein Raum und ich gehe ein paar wenige Meter. Er kann mich nicht mehr sehen, aber ich kann die beiden noch hören. "Peeta?", fragt Gale leise. "Katniss ist weg." Ich höre Peetas bedauernswertes japsen. "Ich möchte nicht, dass sie weg ist. Sie kann wieder kommen.", mault er. "Fühlst du dich denn dazu in der verfassung?", fragt gale sanft. Es ist immer wieder merkwürdig, wenn die beiden miteinander reden. "Ja, ich denke schon. Aber, nein. Ich weiß nicht. Manchmal ist es so schlimm.", sagt Peeta. Ich spühre vörmilch diesen schmerz, den er verspührt. "Es wird vorüber gehen Peeta. Sie liebt dich und du liebst sie.", antwortet Gale.

Gale.Gale ein Beziehungsexperte? Er gibt Tipps und Ratschläge. Baut Peeta auf. Und wo bin ich? Ich hocke hier hinter meinem Baum und lausche das Gespräch.

Die Tribute von Panem- Jahre des ErfolgsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt