Kapitel 31

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Peetas P.O.V

"Tu es. Tu es. Tu es.", die Stimme in meinem Kopf fordert mich regelrecht auf. "Töte sie. Töte die Mutation. Töte Katniss."  Mein Unterbewusstsein kämpft gegen die Stimme ein. Es drängt die schönen Erlebnisse vor meine Augen. Ich sehe wie Katniss unsere Kinder im Arm hällt und strahlt. Sehe sie im Wald singen, sehe den Moment als Finnick starb und mir ihre Lippen aufgedrückt hat. Wie sie mich in der zweiten Arena geküsst hat und versucht hat mich dazu zu bringen. Dazu zu bringen, dass ich sie sterben lasse und ich überlebe. Aber da war etwas was mir Mut gemacht hat, mich zu opfern. Liebe. Ich liebe Katniss, sie liebt mich. Und was mache ich hier gerade? Ich drücke ihren Hals. Drücke die Luft ab und bringe sie um. Was bin ich nur für ein Scheusal? Ich lasse sofort von ihr ab. Ihr Hals ist mit riten und blauen Flecken übersäht. Schlaff und ausgelaugt fällt ihr Körper zu Boden. Ich bin sofort bei ihr unten und brülle ihren Namen. "Katniss? Katniss!" Nichts. Kein Atemzug und auch keine Reaktion. "Katniss.", meine Stimme klingt flehend und weinerlich. "Bitte. Wach auf. Wach bitte einfach auf. Katniss.", meine Stimme erstirbt und ich rüttele leicht an meiner Frau. Meine Finger landen auf ihrem puls. Er geht unregelmäßig und schnell. Aber sie hat einen Puls. Ich mache mich für die Situation verantwortlich. Nur mich. Ich hätte fast meinen Schatz umgebracht. Getötet. "Peeta.", murmelt Katniss. "Katniss?", meine Stimme ist erwartungsvoll und ich lächele. Tränen der Freude laufen über meine Wangen. "Peeta. Bin ich tot?", fragt sie. "Nein. Nein.", brülle ich. Ich ziehe ihren Oberkörper auf meinen Schoß und wiege ihn auf und ab. "Katniss?", frage ich. "Jaa?", erwiedert sie. "Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Es tut mir wirklich so leid.", beginne ich. "Hör auf. Es ist alles okay. Ich lebe ja noch.", sagt sie. "Aber du hättest sterben können!", sage ich und meine Stimme bebt. "Peeta. Das warst nicht du, sondern die Stimme." Ich gebe mich damit zu frieden. "Vielleicht sollte ich Doktor Aurelius kontaktieren.", sage ich bedröppelt. Sie nickt. Gemeinsam stehen wir auf. Auf einmal dröhnt es durch die Lautsprecher." Mellarks Besprechungsraum!", Plutarchs Stimme. Katniss und ich, wir schauen uns an. "Da muss es was wichtiges geben!", murnelt sie. "Kannst du hoch kommen?", frage ich. "Ja.", antwortet sie. Ich helfe ihr auf fühle mich immer noch schlecht. Ich mache mich fertig, schuldig und verantwortlich wegen dem, was gerade geschehen ist. Ich kann sie nicht ansehen. Das bringe ich nicht übers Herz. Kein Blick, keine Berührung, wenn ich resigniert und zurückhaltend bin, kann ich ihr nicht wehtun. Ich reibe mir die Handgelenke. Kleine rote Narben zeichnen sich ab, sie brechen sich gegenseitig. Man könnte meinen es ist ein Dornenkranz aus ganz feinem Geäst. Die Handschellen haben damals ganze Arbeit geleistet. Sie haben mich vor dem Zusammenbruch zurück gehalten. Ich bin überfordert, reiße an den Narben und möchte meine Handschellen zurück. "Hör auf!", schreit Katniss. Wütend schaut sie mich an. "Wehe! Wehe du rührst deine Narben an." Bedrohlich schlägt sie meine Hände auseinander. "Ich kann es mir nicht verzeihen!", sage ich barsch. "Doch. Hör auf dir das Leben unnötig schwer zu machen!!", antwortet sie. Ihre Stimme ist lieblisch und weich. Womit habe ich sie nur verdient? Ich bin unberechenbar. "Peeta!", sagt sie. Ich schaue weg. Kann ihr nicht in die Augen sehen. Katniss nimmt meinen Kopf in ihre Hände und dreht ihn so, dass ich in ihre Augen sehen kann. Tränen haben sich gebildet. "Du weinst ja!", mein Atem stockt. Es kommt so selten vor, dass Katniss weint. Sie ist so stark so selbstbewusst. Sie übersteht alles. "Ja peeta. Ich möchte, dass du jetzt stark bleibst, dass geschehene hinter dir lässt und in eine positive Zukunft schaust. Verstanden?", fragt sie. Ich nicke. Sie hat Recht. Ich darf mich nicht auf das Geschehene beschränken, ich muss weiter denken. "Lass uns zu Plutarch gehen!", rufe ich wild entschlossen. "Das ist der peeta den ich kennengelernt habe.", sie lacht. Wir schlueßen uns in die Arme und nass geschwitzt wie wir sind, machen wir uns auf zu Plutarch.

Die Tribute von Panem- Jahre des ErfolgsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt