Kapitel 53

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Träume. Träume sind Dinge, schlimme Dinge, die das Unterbewusstsein verarbeiten muss. Das hat Dr. Aurelius mir in unserer letzten Sitzung erzählt. Dieser Traum ist grausam und schlimm. Alle die ich liebe, die Toten verständlicherweise, stehen um meinem Bett herum. Sie sehen mich an, ein breites Grinsen prahlt in ihren Gesichtern. Sie lachen mich aus. Alle halten einen Becher in den Händen, mit dem sie anstoßen. Immer wieder schwappt eine rote Flüssigkeit daraus und landet auf mir oder dem Bett. Sie schütteln ihre Becher so stark aus, das ich rot eingefärbt bin und die Flüssigkeit sich ihren Weg in Richtung meinen Mund bahnt. Ich schmecke was es ist. Blut. Ich schlucke, würge, doch das Blut ist so heiß und dickflüssig, dass ich drohe daran zu ersticken. Schweißgebadet schrecke ich hoch. Zuerst bin ich orientierungslos, doch dann erkenne ich die Höhle und den schlafenden Peeta neben mir. Ich drehe mich zu Gale um. "Na auch schon wieder wach?", fragt er mit einen Grinsen. Erst jetzt sieht er meinen Blick, aufgelöst. Ich schwitze am ganzen Körper, das zittern beginnt. "Scheinbar ziemlich schlecht geschlafen.", fügt er hinzu. Er zieht seine Jacke aus und legt sie mir über die Schultern. Und auch ich erkenne erst jetzt das durchschwitzte T-Shirt, dass an seinem trainierten Oberkörper klebt. "Du scheinbar auch.", erwiedere ich. Er zuckt mit den Schultern. "Bist nicht die Einzigste, die was verloren hat.", mault er. Ich fühle mich leicht angegriffen, gehe aber nicht auf die Benerkung ein. Lieber bedankd ich mich für die Jacke. "Wie viel Uhr ist es?", frage ich Gale. Er schaut an seinem Arm herunter, wo die goldene Manschette prahlt, die aus Distrikt 13 stammt. "Wir haben Fünf Uhr. Wie weit ist es denn noch?", erwiedert er. Ich überlege kurz. "Nicht länger wie eine Stunde, wenn alles gut geht.", sage ich. Er nickt. "Wir müssten dann aber auch schon los, wrnn wir Willow und Rye retten wollen." Ich nicke und wecke Peeta. Nur zehn Minuten später sind wir bereit weiterzugehen. Wir haben nichts hinterlassen, außer unseren Geruch. Sollten Mutationen danach suchen, werden sie uns hier mehr oder weniger 'finden'. "Wir nehmen am Besten wieder den Weg Fluss aufwärts.", rät Peeta. "Um keine Spuren zu hinterlassen.", fügt Gale hinzu. Wir laufen den Fluss hinauf, ich bin mit meinen Gedanken am selben Ort, vor 32 Jahren. Die Arena ist lebendiger, frischer. Ich taumele mit Peeta genau denselben Weg hinauf, richtung Füllhorn, um Cato unseren letzten Gegner zur Strecke zu bringen. "Ihr seit genau den Weg gelaufen, nicht wahr? In der Arena, damals.", fragt Gale. Ich schaue zu ihm auf. Erinnerungen huschen über mein Gesicht und ich spühre diesen wiederwillen, den er hat. Die ganze Zeit habe ich gedacht, er nimmt das hier nicht so schwer wie wir. Peeta und ich. Doch dem ist scheinbar nicht so. Er hat mich geliebt, zu der Zeit. Ihm tat es fürchterlich weh mich und Peeta das perfekte Paar spielen zu sehen. Eben, es war ein Spiel. Ein Spiel das Realität angenommen hat. Für ihn sicherlich noch unertragbarer. "Du kannst noch zurückgehen.", sage ich zu Gale. "Wieso das?", erwiedert er. "Es ist für alle schwer. Nicht nur für peeta und mich. ich meine hier hängen auch Erinnerungen an dir, die ich vielleicht nicht nachempfinden kann.", erkläre ich. Er schüttelt jedoch nur den Kopf. "Schon gut." Den Rest des Weges überwinden wir ohne drastische Zwischenfälle oder Angriffe. Schon bald erreichen wir das Kraftfeld, hinter denen sich Flaira verbirgt. Peeta geht nah an das Feld heran und untersucht es, als es plötzlich in Millon kleine Teile zerspringt. Es wurde zerstört, keine Frage. Aber von wem? Die Antwort liegt auf der Hand. "Katniss? Kannst du nicht abwarten?", zischt peeta. Auch Gale sieht mich kopfschüttelnd an. "Ich habe es nicht zerschossen!', wehre ich mich. Ao viel zum Thema, 'die Antwort liegt auf der Hand'. "Kann sonst nur noch einer sein.", sagt Gale. Wir schauen uns an. Flaira. Sie zieht ihr Spielchen ab. Sie giert nach uns und fordert uns hinaus. Das alles ist ein abgekartertes Spiel. Es wird immer dunkler, genau wie damals. Peeta sieht mich an und wir atmen schwer aus. Wie abgesprochen, flüstern wir dieselben Worte. "Dass, das ist das Finale."

Die Tribute von Panem- Jahre des ErfolgsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt