Die Tribute von Panem- Jahre des Erfolgs

Kapitel 48

Das heiserne Atmen der Bestie ist zu hören. Langsam und ganz leise ziehe ich mich hinter einen Felsen zurück. Die Mutation robbt und krabbelt auf dem Boden herum. Ich positioniere meinen Bogen, als ein Lämpchen angeht. Sofort ziehe ich mich wieder zurück. Wenn ich die Bestie treffe, dann habe ich etwas mehr Zeit um vor den anderen fortzulaufen. Woher kommt jetzt nur das Licht? Ich kann noch nicht mal sagen, wo ich bin. Ein weiteres mal spanne ich die Sehne meines Bogens und ziele den Pfeil direkt auf den Kopf. Mein Gewehr ist vor mir in das dunkele Loch gefallen. Meine Hände sind ruhig. Ich bin wie auf der Jagd. Bereit zu töten. Auf einmal dreht sich das Fieh um, aber ich erkenne kein Gesicht. Ich zögere, möchte dem Fieh meinen Pfeil in den Hals rammen. "Katniss?", höre ich es sagen. Peeta? Es ist Peeta. Oder besser Peetas Stimme. Schon oft habe ich erlebt, ob Arena oder Krieg, dass Mutationen stimmem imitieren können. Jetzt leuchtet die Mutation und ich erkenne das Gesicht. Es ist tatsächlich Peeta. Verletzt aber lebend. Ich lasse sofort den Bogen fallen und krieche zu ihm. "Peeta. Oh meim Gott. Wie hast du nur-?", ich stocke. Er legt seine Lippen auf meine und ich genieße diesen Moment. "Alles okay. Die Landung war nur ein bisschen hart." Ich lache und nehme ihn in den Arm. Sofort helfe ich ihm sich aufzusetzen. "Bist du sehr verletzt?", frage ich. Mit einer Handbewegung wehrt er die Schmerzen ab. "Kannst du laufen?", frage ich. Als Antwort steht er auf und zieht auch mich auf die Füße. "Wo sind wir?", fragt er. Ich schaue mich um. Es sieht aus wie in einer Höhle. Einer sehr dunklen Höhle. Aber hier im Kapitol gibt es keine Höhlen, soweit ich weiß. "Eine Höhle.", gebe ich als Antwort. "Ja das sehe ich auch. Im Kapitol gibt es aber keine Höhlen.", stellt Peeta fest. Ich nicke. Wor grübeln wo wir gelandet sein könnten. Peetas Gesicht hellt sich auf. "Katniss!", ruft er laut. Es schallt durch die kleinen Gänge. "Was?", zische ich. "Na im Kapitol gibt es ja keine Höhlen oder?", fragt Peeta. "Ja klar.", sage ich. Worauf will er hinaus? Soweit wie er war ich auch schon. "Welcher nahe geliegene Ort fällt dir sonst noch ein, indem Höhlen existieren?", drängt er. Ich bin verwirrt. Ich hasse dieses Ratespiel. Und dennoch. Ich komme auf keine Antwort. " Ich weiß es nicht. Peeta. Sag schon!", raune ich. Er lächelt. "Katniss. In der Arena! Hast du unsere Höhlenzeit schon vergessen?", fragt er. Jetzt, wo er es angesprochen hat, fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Natürlich. "Aber ist das denn möglich? Wir hätten doch noch gut eine Stunde zu Fuß gehen müssen.", murmele ich. Peeta nickt fraglich. "Nein. Wir haben einen kürzeren Weg genommen.", sagt Peeta. "Welchen Weg?", frage ich. Woher weiß Peeta so viel über die Kapitolswege. Ich nehme mir vor ihn später darüber zu fragen. "Na das Holo von Gale hat einen einstündigen weg angezeigt. Das ist geographisch und luftlinienmäßig betrachtet, so gut wie gar nichts. Außerdem werden in die Arenen ja manchmal auch etwas geliefert. Das wird mit dem Computer produziert. Und die Geschenke werden mit einem Hovercraft übermittelt. Aber nicht alles ist "falsch". Ich meine in den Arenen sind durchaus "echte" Dinge. Pflanzen oder soetwas. Die werden mit anderen Wegen in die Arena geschafft.", erklärt er. Alles ergibt einen Sinn und ist wahr. Ja klar. Die Pflanzen werden durch unterirdische Gänge übertragen. "Wir befinden uns in solch einem Gang?!", stelle ich fest. "Ja. Und soll ich dir noch etwas sagen?" Ich nicke. "Alle Arenen und ihre dazugehörigen Gänge wurden zerstört, bis auf eine. Unsere erste!" Ich begreife und verstehe. Dennoch weiß ich nicht ob ich mich freuen oder mich aufregen soll. Wir haben einen neuen, einfachen und schnelleren Weg in die Arena gefunden, aber wir wissen nicht wo wir dort hervorkriechen. "In welche Richtung sollen wir jetzt gehen?", frage ich. Nun bin ich überzeugt davon, dass wir es schaffen können und es zumindest mal versuchen sollten. "Ein Holo wäre jetzt ganz nützlich. Aber wir sollten den rutschspuren am Boden entlang gehen.", murmelt Peeta. Ein Holo. Ja. Aber wir haben doch ein Holo. Oder nein. Wir haben kein Holo. Galr hat ein holo. Gale.

Starr vor Schreck entfläucht mir ein erneuter Schrei. Peetas Augen weiten sich und er hällt meine Schultern fest. "Was ist los?", fragt er besorgt. "Gale.", stoße ich hervor. "Gale!", rufe ich nun. Ich wende mich ab und durchsuche diesen Tunnel. Irgendwo muss er doch sein. Es ist unmöglich, dass er nicht in dieses Loch gezogen wurde. Peeta hällt mich am Arm zurück. "Katniss nein. Nein. Er kam mir nicht nach!", eindringlich schaut er in meine Augen. Schlaff lasse ich mich fallen. "Dann muss er woanders-", sage ich. Ich weiß, dass es falsch und naiv ist von mir zu glauben, dass er hier lebend umher springt und uns sucht. "Katniss bitte. Vielleicht hat er es doch geschafft und ist noch oben. Dann hat er eine Chance. Aber anders.", Peeta bricht den Satz ab. Ich fasse es nicht, wie Peeta jetzt einen so kühlen Kopf bewahren kann. Ich kriege kaum Luft, muss mich an einem Stein festhalten. Jetzt möchte ich einen Rettungsanker oder noch besser. Ich möchte das jemand jetzt zu mir kommt und mir beweisen kann, dass Gale noch lebt. Ich muss es jetzt mit ernsten Augen betrachten. Variante 1-Gale hat es geschafft vor dem Loch zu fliehen und er ist wohl auf oder Variante 2-Gale ist verschlungen worden und tot.