Kapitel 19

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In diesem engen Räumchen stehen zig Regale. In jedem stehen bestimmt 100 Dosen, Töpfchen, Spritzen und Tabletten. Ich widme mich dem "Spritzenregal". Auf dem kleinen schild am Regal steht Morfix. "Perfekt!", denke ich. Ohne zu zögern nehme ich eine der Spritzen aus dem dazugehörigen Fach und stecke es in meinen Arm. Nun drücke ich den Kolben herunter und meine Adern werden mit Morfix gefüllt. Mir wird ganz warm und ich entspanne mich. Mir tut das so gut, dass ich lachen muss. Ich schüttele mich. Warum war ich denn hier? Sicherlich nicht um mir Morfix unerlaubterweise einzuflößen. Schnell lasse ich die Spritze hinter mir verschwinden und husche aus der Tür. Ich laufe durch die Krankenstation mit nur einem Ziel "Finde heraus was passiert ist." Auf einmal strömen mir Menschen in weißen Kitteln entgegen. Das stöhnen von verletzten ist zu hören. Ab und zu auch Schreie. Ich bin entsetzt. Irgendwann hällt mich eine Frau an "Miss Mellark?!", fragt sie unglaubwürdig. "Sie haben hier nichts zu suchen." Ich schiebe sie beiseite. "Und sie haben mir nichts zu sagen!", raune ich. Ein kleines Gerät der gestressten Frau piepst und sie schüttelt noch den Kopf bevor sie weg ist. Das ist meine Chance. Wo ist nur meine Mutter? Sie muss doch aufzufinden sein. Eine alte, buckelige Frau ist doch wohl nicht zu übersehen. In gebückter Haltung und mit dem Gesicht nach unten stöbere ich durch die Gänge. Auf einmal stoße ich gegen eine Frau. "Aah!", stöhnt sie und dreht sich um. "Mom. Wir müssen uns unterhalten!", sage ich forsch. Ihre Augen werden groß und formen sich dann zu Schlitzen. "Worüber?", fragt sie fast mitteilslos. "Nicht hier.", zische ich und zerre sie in eins der Zimmer. Sie flucht und faselt etwas davon das sie ja Bereitschaft hat und keine Zeit zum Reden hat aber ich muss das mit ihr jetzt klären. Ich schaue mich um. Hier ist nur 1 Patient, der scheinbar schläft oder im Koma liegt. Um so besser. "Was willst du von mir?", fleht meine Mutter. "Ich will wissen warum du arbeiten musst!", raune ich. "Na überlege doch bitte einmal. Hier sind zu wenig ärzte.", murmelt sie. "Und warum sind hier zu wenig Arbeiter?", frage ich und verdrehe die Augen. "Na weil hier zu viele Patienten sind." "Mein Gott Mom. Tust du nur so oder verheimlichst du etwas vor mir?" "Nein",erwiedert sie. "Die Leute liegen hier nicht weil sie einen Schnupfen haben! Die Menschen die hier liegen haben etwas ernstes. Teilweise sind sie todeskrank.", sage ich. "Na fein. Ich glaube du weißt es noch nicht.", stottert sie. So langsam werde ich echt sauer. Ich muss versuchen mich zu beherrschen. "Was?", frage ich " Was weiß ich nicht?" Ich verstehe es nicht. Als ich 17 Jahre alt war hat man mich in Pläne nicht eingewiesen und heute mit 47 Jahren? Ist es dasselbe. Keiner weiht mich in irgendetwas ein. Aber das wird sich ändern, dafür sorge ich. "Katniss. Flaira hat Truppen ausgesannt und alle Rebellenanhänger umbringen oder schwer verletzen lassen. Die Distrikte sind nicht mehr sicher. Es bist nicht mehr nur du die Schäden davon trägt, sondern auch die ganze Nation Panem." Mein Mund steht offen. Ich fasse es nicht. "Und die Lazarette in den Distrikten? Die Hilfsorganisationen?", frage ich. "Man weiht mich nicht ganz ein nur so, dass ich das nötigste weiß. Aber ich bin der Meinung aus einem Gespräch aufgeschnappt zu haben, dass die Lazarette überfüllt und abgeschossen wurden." zum ende hin wird meine Mutter immer leiser. Ich schlucke schwer. Na gut. Abgesehen davon das alle ein Spiel hinter meinem Rücken spielen und mit mir nicht reden, muss ich von meiner Mutter erfahren das Flaira einen Krieg anzettelt. Oder nein. Nicht wie ich. Keine Rebellion, eher ein Zerstörungtrieb. Alle werden ermordet, die sich mir angehörig fühlen. Schon wieder sterben Leute nur weil ich damals in der Arena die Beeren hervorgezogen habe. "Ich muss etwas klären.", wimmele ich meine besorgte Mutter ab. Ich stürme wie wild aus der Krankenstation mache aber auf dem Absatz kehrt und stecke mir noch ein paar Morfixspritzen ein. Kann ja nicht schaden. Dann renne ich in die große Bibliothek wo ich glaube Plutarch ausfindig machen zu können. Ich bin wütend. Sehr wütend. Mit einem schweren Tritt spring die Holztüre auf und ich schaue in den großen Saal. Ich lag richtig mit meiner Vermutung. Plutarch sitzt angestrengt über einem Stapel von alten Rollen. Er überlwgt sich gerade einen "Angriffsplan". "Plutarch!", schreie ich aufgebracht. Plutarch schreckt hoch. "Spotttölpelmädelchen.", setzt er an aber ich schneide ihm das Wort ab. " 1. Ich heiße Katniss Ever... Mellark und 2. was denkst du dir? Das Flaira Panem zerstört und jeden umbringt der an die Rebellion glaubte und ich davon nichts mitkriege?", schnauben stehe ich vor ihm. "Beruhig dich bitte.", fleht er. "Nein Plutarch! Ich habe es satt. Schon damals war ich in keine Pläne eingeweiht und ihr habt mich auf Lügen sitzen gelassen. Die neuen wichtigen Informationen habe ich nicht erhalten. Und was ist heute? Es hat sich nichts verändert. Ihr könnt mir vertrauen. Ich bin erwachsen Plutarch!!", brülle ich und schlage auf den Tisch. Ein Glas Rotwein killt um und der Wein tropft auf den Teppich. " es tut mir Leid. Ich habe keine Ahnung was ich mir dabei gedacht habe. Na fein. Ich werde eine Versammlung einberufen und dich und Peeta in allem einweihen.", gibt er kleinlaut nach. Ich nicke und beruhige mich. Sofort eilt Plutarch zu dem Wandtelefon gibt hastig eine Nummer ein. Mit schnellen Worten flüstert er etwas ins Telefon. Nur einige Sekunden später ertönt eine Durchsage. : Versammlung der Obersten! Ja ich gehöre auch zu den Obersten. "Ich habe mich gewehrt!", denke ich, drehe mich um und verlasse den Raum.

Die Tribute von Panem- Jahre des ErfolgsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt