Kapitel 7

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Katniss P.O.V

Warum macht er das immer?! Warum wimmelt er mich immer ab?! Ich wünsche mir so sehr mal in Peetas Kopf schauen zu können, um zu sehen wie er dieses Ereignis betrachtet. "Peeta.", hauche ich in die Dunkelheit. Seine Augen wandern zu meinen und er starrt mich an. Sie glänzen, sodass es scheint, als wären diese blaue Augen wie ein Ozean.

Ich bin erschöpft und unwillig irgendetwas zu tun. Mein Herz pumpt nur so viel Blut, dass ich gerade überleben kann. Ich möchte nichts sehnlicher, als meine Kinder zu retten. War es nicht so, dass ich immer in Angst über die Zukunft leben musste? Was ist der Grund dafür, dass ich 30 Jahre lang nachsichtig war und nicht auf alles und jeden geachtet habe? Was ist der Grund, warum ich all die Jahre genießen durfte, ohne sorge oder Leid. Die Antwort liegt vor mir. Es ist immer noch dieses eine Spiel. Diese 74. Hungerspiele. Sie haben mich nie verlassen. Ich habe sie nie verlassen. Es ist mein Leben, welches sich in der Nachtriegel spiegelt. So viele Menschen mussten leiden und sterben. Das hatte nur einen Grund. Mich. Das Kapitol und Präsident Snow, wollten mich so richtig leiden sehen, untergehend, sterbend. Diesen Wunsch können sie sich nur erfüllen, wenn ich fühle. Sie haben mir alles geraubt, sodass ich dachte mein Leben wäre vorbei. Wie viel hätte meinen Zustand geändert, wenn sie noch den Rest umgebracht hätten? Eher wenig. Ich war gebranntmarkt mit Leid und Schmerz, sodass sie keine andere Wahl hatten, als mich mein Leben wieder aufbauen zu lassen und zu LEBEN! Und jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt um dies zu zerstören. Ja, das haben sie gut gemacht. Ich muss zugeben, damit hätte ich nicht gerechnet.

Tränen rennen mir übers Gesicht, dieses flaue Gefühl macht sich in mir breit und ich sacke erneut zusammen. "Ich bin eine gebrochene Frau!", denke ich. Peeta's erstickte Laute deuten mir, dass er auch weint. Also beuge ich mich zu ihm vor und nehme ihn in den Arm. Er umfasst mich und zieht mich zu sich heran. Es vergehen Stunden, Tage... Wir essen nicht und trinken nur das was wir in die Zelle gestellt bekommen. Warmes, dreckiges Wasser. Es schmeckt grausam aber uns bleibt keine andere Wahl, wenn wir überleben wollen. Für unsere Kinder, versteht sich. Keine Frage, mein Leben wird enden und Peetas vorraussichtlich auch, aber das unserer Kinder und Debbys nicht.

Es muss morgen sein, denn der Raum erhellt in einem sonnigen, rotem Licht. Ich wecke Peeta, aber ich schätze er hat nur so getan als ob er schläft, seine Augenringe sprechen Bände. Wir setzen uns auf. "Guten Morgen.", sagt er und unterbricht die Tagelange stille. "Guten Morgen", krächze ich. Meine Stimme ist ziemlich eingerostet. Er lächelt. "Wie hast du geschlafen?", fragt er. Sein übliches Morgenritual. Er muss sichergehen, dass es mir gut geht und ich nicht zerbreche. "Gut. Und du?", erwiedere ich. Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen "Auch gut." Ich sehe, dass er lügt. Ich sehe wie schlecht es ihm geht. Wären wir jetzt in Distrikt 12, würde ich ihn zu rede stellen. Ein Streitgespräch wäre die Folge. Aber hier im Kapitol möchte ich das nicht wagen. "Es soll scheinbar nicbt sein.", sagt Peeta. "was meinst du Peeta?" "Immer wenn wir im Kapitol sind, passiert etwas schlechtes.", er lacht. Er ist ernst und gerissen aber warum er das nun sagt weiß ich nicht. "Tja, solange du bei mir bleibst.", lächele ich. "Immer!", antwortet er. Er beugt sich zu mir herunter und küsst mich. Auf einmal wird unser küssen von 4 Gewehrschüssen unterbrochen.

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