kapitel 58

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"Katniss?", ich höre verzerrt eine Stimme. "Katniss? Oh nein, Katniss!", es ist Peetas Stimme. Mormalerweise wäre ich froh ihn zu sehen, aber unter solch umständen? Keine chance. Ich schlage die Augen auf. Und sofort sehe ich seine wunderschönen blauen Augen. "Peeta!", sage ich benommen. Meine Stimme ist zerknirscht und ich komme mir vor, als hätte ich zuviel Schnaps von haymitch getrunken. "Was hattest du denn vor?", fragt Peeta. Er zieht mich in seine Arme und küsst meinen Kopf. Ich liege nun so da, mir fällt keine Antwort ein. Wenn ich ihm sagen würde, dass sich Prim zu mir gesellt hat, dann würde er mich für verrückt erklären. "Ich weiß nicht.", gebe ich also als Antwort. Mein Hals schmerzt und ich fasse mir an den Strick. "Katniss, du wolltest dich doch nicht-?", er stockt. "Oh mein Gott!". beendet er seinen Satz und nimmt mich nur noch fester in die Arme. "Nein. Ich wollte es nicht. Oder doch. Ich wollte, aber jemand hat mich zurückgehalten.", stottere ich. "Wer?", fragt er. Sofort denke ich an Prim, aber ich entscheide mich etwas produktieves zu sagen. "An meine wundervolle Familie.", sage ich. Er kneift die Augen zusammen. Dann legt er sine Lippen auf meine. Ich erinnere mich daran, wie sein Gesichtsausdruck war, als Gale mich geküsst hat. Mein schlechtes Gewissen nagt an mir. "Wegen Gale..:", sage ich. "Lass gut sein. Wir haben das untereinander geklärt.", erwiedert er. ich gebe mich damit zufrieden, doch dann kommen Zweifel. "Untereinander geklärt?", fragte ich. Erst da sehe ich die kleine Anrbe über seiner rechten Augenbraue. Ich streiche darüber. "Hast du ihn etwa?", frage ich und stocke. Der Gedanke, dass Peeta Gale umgebracht hat, zerreißt mein Herz. "Was? Nein! Wir haben beide einiges davon getragen aber ich habe gewonnen. Ihm gehts gut.", erwiedert er mit einem lächeln auf den Lippen. "Okay.", ich rappele mich auf. Mein Kopf schmerzt. "Und zwischen uns? Ich kann zur zeit keine Kämpfe ertragen.", sage ich und ziehe mein Oberteil hoch. Die große Narbe überhalb meines Bauchnabels tritt zum Vorschein. Er legt schützend seine Hand darauf. Der Pfeil den Willow abgeschossen hatte, hat ziemlichen Schaden angerichtet. Aber wie üblich habe ich es überlebt. Ich schäme mich ein bisschen, dass ich mich gerade selbst umbringen wollte. Peeta hätte soetwas im Leben nicht getan. Seine Liebe zu seinen Kindern und seine möglicherweise Liebe für mich hätte ihn gehindert. Ich nage an meiner Wange und es dauert nicht lange, da schmecke ich den Metallicgeschmack meines eigenen Blutes. Peeta zerrt mich auf die Beine. Mühsam versuche ich auf meinen Füßen stehen zu bleiben, aber es misslingt mir. Immer wieder taumele ich weg. Die Kontrolle über meinen Körper ist wie verschwunden. Auf einmal hebt er mich hoch. In der Wiegenstellung liege ich in seinen starken Armen. "Peeta.", setze ich an. "Ich würde niemals gegen dich kämpfen.", sagt er. "Das hast du schon für mich getan. Oft und lang genug." Ich frage mich was er damit meint. Ich kämpfe nicht gegen mich. Nun ja, ich versuche mich für eine positive Zukunft zu opfern. Ein Akt der Gnade. Und der Selbsteinschäzung.

Normalerweise würde ich ihm wiedersprechen, doch ich denke an das Gespräch mit Prim und verwerfe diesen Gedanken sofort wieder. Ich weiß, dass Prim eine Einbildung oder auch eine Halozination war, doch es hat sich echt angefühlt. So echt und es hat mir die Augen geöffnet. "Du musst mir versprechen soetwas nie mehr zu tun!", drängt er. Sachte nicke ich und versuche den Klos in meinem Hals zu vertreiben. "Du müsstest mich hassen, Peeta!", sage ich leise. Er ist sichtlich verwundert und bleibt schlagartig stehen. "Warum? Weil du dich selbst umbrungen wolltest? So habe ich dich kennengelernt Katniss. Schon immer warst du mutig genug dein Leben zu opfern. Ich kann es nur tolerieren. Dich zu ändern wäre eine Schande. Erzähl mir warum du es machen wolltest!", drängelt er. Nun kaue ich noch nervöser auf meiner Wange herum, sodass ich schließlich Hautfetzen schmecke. Ich hasse es Erklärungen für mein Verhalten abzugeben. Ich möchte nicht, dass er glaubt ich sei verrückt. Auch wenn das wahrscheinlich die traurige Wahrheit ist. "Bitte!", haucht er. Ich schließe meine Augen und beginne zu sprechen. "Ich dachte du hasst mich. Gale hat mich geküsst, erneut. Du bist weggelaufen ohne umzukehren. Ich habe gesehen wie verletzt du warst. Bist. Und ich habe mich nicht nach dir umgesehen, bin einfach weiter. Ich habe dich im Stich gelassen. So dachte ich, dass du mich hasst. Dann die Sache mit Willow. Sie hasst mich auch und ich kann keinen vernünftigen Entschluss fassen. Verwirrung und Angst besetzen mein Leben, Peeta. Von Rye weiß ich gar nichts, ich weiß generell nichts. Wo ist dann noch der Sinn zu leben?", frage ich. Seine Augen sind schmerzerfüllt. Es soeht so aus, als ob seine Augen ein unendlichweiter Ozean sind. So tief und blau. Die Tränen brechen ab und breiten sich Wellenartig aus. Jetzt packt er meine Handgelenke. "Das mit Gale hat mich getroffen ja. Aber ich weiß, dass du ihn nicht liebst. Zumindest nicht so. Eher... auf eine Freundschaftlicheweise. Das mit Willow ist entsetzlich. Ich kann mir nicht vorstellen, was das für ein Gefühl sein muss, Katniss. Ich würde alles machen, damit sie glaubt ich bin der böse und du die gute. Ich kann ihr aber helfen. Sieh doch, es ist wie bei mir damals.", sagt er mutivierend. "Nein Peeta!", rufe ich laut. Über diese Art von Angst und Kontrolllosigkeit bin ich verwundert. "Leider nicht.", sage ich nun ruhiger. Irritiert von meinen Stimmungsschwankungen geht Peeta einen Schritt beiseite. Ein kehliger Laut ebtfährt mir, ehe ich mich traue weiterzusprechen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen über meine Theorie zu schweigen, doch ich muss Peeta davon erzählen. "Ich denke nicht, dass es so ist. Nicht so wie bei dir ", beginne ich. Ich erläutere ihm die Sache mit dem Jägerwespengift und damit, dass seine Gadanken gefälscht waren. Willows Eindrücke sind echt. Sie stimmen alle. sind wahr. Es ist ernüchternd, doch Prims worte haben etwas anderes thematisiert. Flaira haz es ihr erzählt und somit weiß ich nicht, wie sie die Geschichte verändert hat. Peeta hört aufmerksam zu und er begreift was ich vorhabe. "Du willst also zu Willow gehen und ihr deine Sicht der Dinge schildern?", fragt Peeta nachdenklich. "Ja, das war der Plan. Es ist riskant, sie könnte versuchen mich umzubringen. Aus diesem Grund schaffe ich das nicht alleine. Das stehe ich sonst nicht durch.", sage ich wehmütig. "Kannst dich auf mich verlassen!", ruft er lachend. Und somit steht unser Plan.

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