Die Tribute von Panem- Jahre des Erfolgs

Kapitel 45

"Gibt es schon Neuigkeiten wo der genaue Standort von Flaira ist?", frage ich Gale. "Nun ja.", antwortet er. Peeta und ich schauen ihn erwartungsvoll an. "Mit 78% Sicherheit kann man sagen, dass sich Flaira an den Ort der ersten Hungerspiele zurück gezogen hat." Mein Herz setzt aus. Die Gewissheit, dass meine Kinder sich an so einem grausamen Ort aufhalten, schmerzt. "Ich dachte die Arenen wurden vollkommen zerstört und Denkmäler für die Tribute errichtet, die dort gefallen sind.", grübelt Peeta. "Stimmt schon. Habt ihr denn gar kein Fernsehn geguckt?", fragt Gale. "Gale. Wir laufen hier durch die Kapitolsstraßen, jeden Moment in der Lage umgebracht zu werden und in einen waschechten Krieg zu kommen.", sage ich laut. "Du verstehst nicht. Plutarch und auch schon Coin haben damals bevor du sie erschossen hast veranlagt, dass eure erste Arena zum Gedächtnis erhalten bleiben soll.", erwiedert Gale. Hass, Wut und Missgunst kommt in mit hoch. Ich schweige, obwohl ich innerlich tobe. Peeta spricht meine Gedanken laut aus. "Plutarch und auch Coin, beide sind krank und ekelerregend!" Ich nicke. "Wir werden es schaffen Katniss.", beruhigt mich Gale. Ich habe nicht gemerkt, dass ich mich an der Wand heruntergekauert habe und mein Gesicht in die Hände gelegt habe. "Ich kann nicht mehr.", hauche ich.

Es ist noch nie vorgekommen, dass ich einfach so aufgegeben habe. Nie habe ich meine Gefühle laut ausgesprochen. Aber das hat sich geändert. Ich bin mit dem Alter auch offener geworden. Das ist vorallem Peeta aufgefallen. Ständig erzählt er mir davon.

Peeta schlingt seine Arme um meine Taille und zieht mich hoch. Gale steht unbeholfen neben uns. Er hat Rory auf der Schulter. Mein Körper weigert sich weiterzumachen. Ich möchte, dass Peeta mich einen Moment trägt. Es ist gefährlich, aber nicht gefährlicher wie mit einem toten auf der Schulter herumzulaufen. "Trag'  mich.", hauche ich. Peeta zieht mich zu sich hoch und hällt mich in seinen Armen. "Ist gut. Ich liebe dich!", flüstert er in mein Ohr. Erschöpft lege ich meinen Kopf ab. Es ist eine Zeit still. Da erreichen wir das Feld und das Hovercraft wartet schon. Haymitch steht mit einem Brandy in der Hand vor dem Hovercraft und erwartet uns bereits. "Schlechte Nachrichten hmm?", sagt er. Man könnte meinen, dass es scherzhaft gemeint war, aber sein Gesichtsausdruck verrät anderes. "Hast du schon mit Annie gesprochen?", frage ich. Er schüttelt den Kopf. Mit einer Handbewegung deutet er nach oben ins Hovercraft. Wor befinden uns in einem ungefährlichen Tarrain, deshalb können wir frei sprechen. "Was ist sie etwa dort oben?", fragt Gale. Haymitch nickt. Zur Bestätigung ertönt Annies Stimme aus dem Hovervraft. "Haymitch? Was schleppst du mich denn zu solch einem Gebiet?", fragt sie nichtsahnend. Ohne vorwarnung steigt sie die Leiter herunter. Sie steht nun neben Haymitch. Sie lächelt. Dann fällt ihr Blick auf mich, Peeta und Gale. "Katniss?", fragt sie unsicher. "Wo ist Rory?" Ich schlucke schwer. Versuche den Klos aus meinem Hals zu entfernen. "Katniss?", fragt sie nun weinerlich. Gale trägt den leblosen Rory zu ihr herüber. Ich laufe daneben her. Kurt vor ihr legt Gale den Körper ab und tritt zurück. Ich stehe unbeholfen da. "Katniss. Nein.Nein", schreit sie. Sie hällt sich eine Hand vor den Mund um die schreie abzuwehren. "Neeein!", schreit sie und fällt auf den Boden. Ihr Gesicht läuft rot an und tränen laufen in strömen übers Gesicht. Sie tätchelt seinen Körper, bis sie ihn an sich zerrt und ihn wiegt. Das gejt zehn Minuten lang bis sie schlaff auf dem Boden sitzt. Sie hat aufgehört zu weinen.  Ich gehe auf sie zu und sie steht auf. Wor stehen uns gegenüber. "Annie. Es tut mir leid.", sage ich langsam. Sie wischt sich Tränen weg. Ich nehme sie in den Arm und weine ein bisschen mit ihr. Ich habe Angst auch meine Kinder zu verlieren. "Ihr müsst weiter.", sagt Annie und wir lösen uns aus der Umarmung. Ich nicke. Sie steigt mit Haymich zurück ins Hovervraft und es hebt ab. Wir bleiben alle eine Weile so stehen. So lange, bis wir uns daran erinnern,  weshalb wir gekommen sind.