Die Tribute von Panem- Jahre des Erfolgs

Kapitel 11

In mir steigt ein unwohles Gefühl auf. Peeta hat scheinbar alles mit angehört.

"Wie schon gesagt Peeta, den Plan gegen Flaira besprechen wir gemeinsam mit Plutarch." sagt Gale sanft. "Weil wir ja auch so unendlich viel Zeit haben!", ruft Peeta empört. Gale setzt sich nun gerade auf und schnaubt. Ich sehe wie er versucht ruhig zu bleiben. Genau wie Peeta immer. Es ist ein merkwürdiges Gefühl zu wissen das mein bester Freund oder ehemaliger bester Freund mit meinem Ehemann zusammen sitzt. Sie konnten sich ja noch nie sooo richtig leiden. Schade... "Richtig Peeta! Wir haben alle Zeit der Welt um Flaira von ihrem möchtegern Trohn zu stürzen. Sie hat nun nichts mehr gegen euch in der Hand. Auch nicht gegen uns. Wir sind auf der sicheren Seite. Noch gehört uns das Kapitol und die Mehrheit der Distriktbewohner! Wir bleiben im Kampf standhaft! Sie wird jämmerlich zu Grunde gehen!", er lacht und hällt sich den Bauch. Wie kann er nur so etwas sagen? Hat er vor alle umzubringen, die sich gegen uns stellen? Wahrscheinlich. Ein weiterer Krieg? Nein. Niemals.

Peeta läuft rot an und lässt seiner Wut freien lauf. " Verstehst du nicht?! Sie hat Willow und Rye!!" Mein Mund öffnet sich kaum merklich. Schon wieder habe ich keinen Gedanken an sie gerichtet!  Flaira hat sie, meine Kinder und Debby. Ich muss zurück, wer weiß was sie mit ihnen anstellt, wenn sie mitbekommt, dass wir Leute von ihnen umgebracht haben? Oder die 100% Sicherheit uns nicht mehr aufzufinden. Mein Herz schlägt wie wild, so das es schmerzt. "Willow, Rye!!!", keuche ich. "Wer ist das bitte Katniss?", fragt Gale und wendet sich an mich. "Unsere Kinder!", sage ich und ziehe die 2 Wörter im Munde so lang wie Kaugummi. "Eure was?, betont er. "Unsere Kinder Gale.", sagt Peeta. "Flaira hat gedroht uns zusammen mit Willow und Rye hinrichten zu lassen!!" Das ist zu viel. Tränen strömem im See meine Wangen herunter und ich möchte schreien. Leider ertönt nur ein sorgsames Gurgeln. Gale stützt mich von der einen und Peeta von der anderen Seite. "Ist okay, Kätzchen. Wir holen sie und dann wird alles wieder gut.", Gale flüstert die Worte in mein Ohr aber sie prallen an mir ab. "Sie wird sie foltern und töten!!", schreie ich außer mir.  Was habe ich getan? Ich habe mich der Verantwortung entzogen. Ich habe mich feige zurück gezogen und retten lassen! Ich habe meine Kinder geradewegs in den Tod laufen lassen. Ich breche zusammen und falle auf den kalten Steinboden. Warum bin ich nicht gestorben? Dann würde es allen gut gehen und nicht weitere Menschen würden wegen Snow sterben. Ich schließe meine Augen. Ich stehe wie auch schon so oft an der Grenze zu Realität und Abgrund. Gale rüttelt an mir. "Katniss hey, hey mach die Augen auf!!", schreit er. Ich ignoriere es. So jemand hat nicht verdient zu leben. Peetas Hände wandern an meine Stirn. Dann zu meiner Brust. Aber nicht auf einer erotischen Art und Weise sondern um meinen Herzschlag zu spühren. "Ihr Herz schlägt unterschiedlich!!", ruft er Gale zu. Dann spühre ich einen Schlag auf meinem Oberkörper. Immer und immer wieder. Dadurch wirds besser. Nicht für Peeta oder Gale, sondern für mich. Ich gleite in den Abgrund. Ein schwarzes Loch tut sich auf und ich schwebe hinein. Ich sehe riesige Bildschirme. Mein Leben. Mein Vater, der mir wichtige Grundbegriffe von Pfeil und Bogen erklärt, Meine Mom die mich ermahnt das Lied vom Henkersbaum zu singen. Prim am Tag der Ernte, mit dem herausgerutschten Blusenzipfel. Dann sehe ich Rue, höre das Lied im Hintergrund von meinem Vater singen. Cinna und Portia die mir freundlich zu winken. Finnick der mir zeigt wie ich mit dem Dreizack umzugehen habe. Mags, ihr zahnloses lächeln. Gale, mit mir auf dem Stein sitzend, scherzend. Peeta. Unsere Hochzeit. Ich mit einem von Cinna entworfenem Kleid. Peeta im Smoking. Die Geburt meiner Kinder. Ja, das Loch ist schön. Ich mag die Stille. Ich will nicht mehr weg. Die Bilder ziehen an mir vorbei, bis da auf einmal gar nichts mehr ist. Weder die Bilder, noch das Loch, weder mir.