Die Tribute von Panem- Jahre des Erfolgs

Kapitel 26

Ich habe mich fürchterlich erschreckt. Sofort bin ich zurück gewichen und versuche das Gesicht dieser jungen Frau zu erkennen. Sie kommt mir bekannt vor, doch die Schleier vor meinen Augen lassen ihr Bild verschwimmen. Mit der Zeit wird es besser. "Katniss? Katniss Everdeen?", fragt sie mit ihrer lieblichen Stimme. Ich bin wie perplex. Kaum merklich öffnet sich mein Mund. Ihre Worte. Ihr aussehen. Sie ist dünn, leichter Knochenbau, schwarz, dicke Locken fallen über ihre Schultern. Die Stimme so zart wie ein Vogel. Ein singender Vogel. Ein Spotttölpel. "Rue.", sage ich langsam. Sie sieht aus wie Rue. Ihr Abbild. Ihre Schwester. Sie ist das kleine Mädchen, dass mich auf ihrem Podest angestarrt hat. Sofort beginnt mein Herz zu schmerzen. Ich ertrage kaum ihren Anblick. Peeta muss mich halten. "Ja?", meine Stimme versagt. "Du bist es, Katniss.", sie freut sich. "Und du bist Rue's kleine Schwester.", antworte ich. "Wir haben dich auf der Tour der Sieger gesehen. Du standest bei deiner Mutter nicht wahr?", fragt Peeta. Sie nickt und ihre braunen Augen füllen sich mit Tränen. Erst jetzt bemerke ich, wie wenig Zeit ich Rue's Familie geschenkt habe. An Rue habe ich oft gedacht, aber an ihre Familie? Ich habe mich nie gefragt wie es wohl sein wird seine Schwester oder Tochter zu verlieren. Doch ist es nicht das was ich jetzt ertragen muss? Meine Schwester Prim, ganz Panem hat gesehen, wie sie zur Menschenfackel wurde. Meine Tochter, ihr Schicksal ist dem Tod geweiht. Natürlich kann ich mir einreden, dass ich sie retten kann, aber das Schicksal ist ein mieser Verräter. Es wird mir ein Strich durch die Rechnung machen. Es ist alles ein Spiel. Rues Schwester hat mir die Augen geöffnet. So vielen Menschen ist Leid wiederfahren, ihre Familien mussten sterben. Und mir? Was war mir schon groß passiert? Ich hatte alles und jeden. Alle die ich liebte lebten. Und Snows Spiel fing dann an, als er meine Schwester umbrachte. Auch 30 Jahre nach seinem Tod, wird mein Tod gefordert. Aber wie im gegensatz zu mir hat die Bevölkerung von Panem begriffen,dass der eigene Tod nicht so wehtut, wie dessen Tod die man liebt. Es ist eindeutig. Sie wollen mich töten, wenn auch nicht meinen Körper, sondern meine Seele. Ob Peeta das auch begriffen hat? "Ich möchte dir danken, für all das was du für Rue getan hast!", sagt sie. Ich nicke. Wieder ein Stich in mein Herz. Rue's Schwester ist all die Jahre mit diesem Dank umhergelaufen, ohne ihn mir auarichten zu können. Ich sollte mich schämen, dass ich es nicht gewagt habe zu ihnen zu gehen. Ich habe mein Leben weitergeführt, aber sie konnten es nicht, bis heute. "Du musst dich nicht entschuldigen.", sage ich. "Für nichts. Ich habe das Gern getan.", meine Stimme ist nur noch ein Haufen elend. Tränen laufen über meine Wangen. Ich fühle mich so schuldig. Sie drückt mir die Hand und verschwindet. Nun gehen auch Peeta und ich weiter, denn der Regen hat wieder aufgehört und die dunklen Wolken schieben sich beiseite. "Was war das denn?", fragt er mich. "Sie hat mir die Augen geöffnet.",vertraue ich mich Peeta an. "Wieso denn das?", fragt er erneut. "Peeta. Du hast es scheinbar nicht bemerkt oder willst es nicht sehen. Seit 30 Jahren führt Snow ein Spiel gegen mich. Er will mich töten!", sage ich. Peeta runzelt die Stirn. " Da hatte er längst Zeit für, außerdem ist er tot", antwortet er " Ameisen als Untertanen leben auch weiter,auch wenn ihre Königin tot ist.", erwiedere ich. "Das gibt dir den grund zur Annahme, dass Snow über Flaira versucht dich systematisch auszurotten?", stellt er fest. "Ja ganz genau. Er tötet alles was mir lieb ist. Dann kommt mein zunichte gemachter Körper zu letzt.", sage ich. "Soweit wird es aber nicht kommen!", protestiert er. "Na gut. Wir haben schon 2 Spiele überlebt, dann spielen wir in diesem eben auch mit. Und das ist doch nur nochmehr ein Grund um für unsere Kinder zu kämpfen. Wir gehen jetzt da raus und kämpfen. Wenn wir unsere Kinder gerettet haben, haben sie kein Druckmittel mehr und wir können sie in Ruhe erledigen.", Peeta ist total zuversichtig, was mir auch mut zuspricht. "Na gut.", sage ich. "Nicht na gut Katniss. Du musst dafür brennen!", fordert er mich auf. "Feuer schlägt Rose!", sage ich und betrete die stufen zu dem Podest.

Es wurde extra für Peeta und mich angefertigt, hier und in jedem anderen Distrikt.