Die restliche Woche geht für meinen Geschmack etwas zu schnell vorbei.
Mein Wecker klingelt aber ich bin schon wach. Heute gehen wir zu diesen Katakomben und ich hab ein mulmiges Gefühl.
Wir sollen Notizen über das machen was uns ein Tour-Führer erzählt und es später vortragen.
Ich packe meine Tasche hauptsächlich mit Waffen mit denen ich mich verteidigen kann. Aber auch Sachen wie Stifte, Blätter, Trinken, etc.
Heute verzichte ich auf die Leder-stulpe und ziehe eine lila Strickjacke an.
Nick fährt mich zu unseren Treffpunkt und ich sehe, das schon viele Schüler da sind. Ich sehe Nick mitleidig an.
"Das schaffst du schon." sagt er und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln.
Ich steige aus und stelle mich etwas abseits von den anderen hin. Ich sehe Jack der dem Mädchen der auf seinem Schoß saß seinen Arm um die Schulter legt.
"Du musst nicht traurig sein, er ist ein Mistkerl!" sagt eine bekannte Stimme hinter mir. Natürlich John.
"Ich weiß" sage ich ohne Emotionen.
Er sieht mich an "Hatest du mal was mit ihm?" fragt er neugierig.
"Mit Jack? Nie im leben!"
"Warum starrst du ihn denn ständig an?"
"Das geht dich überhaupt nichts an! Und außerdem starre ich ihn nicht die ganze Zeit an!"
"Und warum erwisch ich dich dabei immer?"
Ich sehe ihn warnend an.
Er zieht einen Schmoll Mund und ich muss mir ein lachen verkneifen.
Ich hoffe das er mich in den Katakomben in Ruhe lässt und sich mehr mit seinen Freunden beschäftigt.
Und gerade in dem Moment kommen Alex und Ricky. Nur Scott fehlt.
Die Jungs begrüßen sich mit einem komischen Handschlag. Und ich halte nach Scott Ausschau aber kann ihn nirgendwo entdecken. Vielleicht ist er ja krank oder er tut auf krank weil er genauso wenig Lust hat wie ich.
Als alle Schüler anwesend sind bekommen wir einen Tour-Führer zugeteilt und die Anweisung die Gruppe niemals zu verlassen weil wir uns verlaufen könnten.
Wir gehen ein Stück und es sieht ganz interessant aus. Bis wir die engen Gänge erreichen wo es erst so richtig los geht. Es passen immer 2 Personen nebeneinander. Ich bin die letzte Person und gehe zum Glück alleine.
Vor mir geht John, davor Alex und Ricky und davor Jack und seine Freundin.
Es sind lange enge Gänge und sie gehen sehr weit in die Höhe. Es ist kalt und die Wände sehen aus als würden sie immer enger werden.
"Katakomben sind unterirdische Begräbnisstätte mit oft weitverzweigten Stockwerken und einzelnen aus der Wand gehauenen Senkgräbern oder Grabkammern für mehrere Tode." beginnt der Tour-Führer zu erklären aber ich find es jetzt schon langweilig und fang an Sachen auf meinem Block zu kritzeln.
Ich werde für den Vortrag einfach im Internet nachsehen.
Jack tut so als müsse er seine Schnürsenkel zusammenbinden und die anderen überholen ihn bis er bei mir ist.
"Netter Trick" sage ich im wissen das John den Kopf etwas dreht um mitzuhören was wir sagen.
"Was meinst du" fragt er mit gespielter Verwirrtheit.
"Du hast gar keine Schnürsenkel an deinem Schuh!"
"Das ist dir also aufgefallen" sagt er schüchtern. Er wäre ein prima Schauspieler geworden wenn er nicht so übertreiben würde.
Es kommt eine Abbiegung auf meiner Seite aber wir gehen geradeaus weiter.
Das glaubte ich jedenfalls aber Jack dachte sich wohl, das ich lieber woanders lang gehen will und schupst mich.
Er zieht eine Pistole und ich will in meine Tasche greifen als er sie mir plötzlich abnimmt.
"Weißt du die steht dir nicht mit den Klamotten!"
"Wie witzig! Nur leider bin ich nicht nach lachen zumute!" sagt er und macht einen Schritt auf mich zu.
Ich mache einen Schritt zurück. Langsam verlässt mich mein Mut.
"Oh wie schade. Ich würde sie trotzdem gerne wieder zurück haben!"
Er packt mich, dreht mich um, hält meine Arme fest und richtet die Pistole auf mich.
"Tut mir leid aber ich behalte die Tasche. Und jetzt geh ich will dir was zeigen"
In den Katakomben? Was zeigen? Hat er es geplant?
Wir gehen eine Weile aber ich bleibe dann stehen.
Er will mir nichts zeigen! Ich hab gemerkt das er im Kreis gegangen ist. Er will nur Zeit schinden. Die Frage ist nur für was.
"Geh weiter!" fordert er mich auf.
Als ich mich nicht bewege gibt er mir einen tritt und ich taumle nach vorn.
"Mach lieber was ich dir sage, Bitch!"
Ich rappel mich auf, drehe mich um und spucke ihm ins Gesicht. Ich lass es nicht zu das er so mit mir redet. Niemand redet so mit mir!
"Ich lass mich nicht von dir herum kommandieren!"
Er wischt sich sein Gesicht am Ärmel ab und grinst mich an. Oh oh.
"Schade das es mit dir so enden muss."
Das wagt er nicht!
"Es war ganz lustig mit dir."
Nein. das traut er sich nicht!
Er entsichert die Waffe und richtet sie auf mich.
Warte mal! Die Waffe war gesichert? Ich hätte ihn einfach angreifen können? Na super! Und so was erfahre ich jetzt?
"Sag gute Nacht"
Ich lächelte als ich eine Bewegung wahrnehme.
"Gute Nacht" sagt John der hinter ihm aufgetaucht ist.
Jack fährt herum und John gibt ihn einen Schlag ins Gesicht.
Er lässt die Waffe fallen. Er guckt jetzt noch zorniger und scheint es jetzt auf John abgesehen zu haben.
Jack wischt sich das Blut von dem Mundwinkel und stürzt sich auf John. Beide fallen zu Boden.
"Ich konnte dich noch nie leiden"
Sie schlagen sich gegenseitig und es fließt viel Blut.
Ich hebe die Pistole auf und schlage so fest ich kann auf Jacks Hinterkopf, wie Nick es mir beigebracht hatte.
Er fällt bewusstlos auf John, der versucht ihn von sich zu hieven und ihn gegen die Wand drückt.
Sie sehen beide übel aus. Und ich weiß nicht wessen Blut auf Johns T-Shirt ist.
Dann zieht er seinen Gürtel aus der Hose und bindet sie mit der einen Seite an Jacks Handgelenk und mit der anderen an einer Säule fest.
"Woher wusstest du wo wir waren?"
"Ich hab gesehen wie er dich weggeschupst hat und bin euch gefolgt"
sagt er etwas ausser Atem und fügt hinzu
"Schnell er wird nicht lange bewusstlos bleiben und der Gürtel wird ihn auch nicht lange aufhalten!"
Ich hebe meine Tasche auf und schultere sie. Er nimmt meine Hand und rennt los.
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Kriegskind
FantasyJessie ist kein normales Mädchen! Sie lernte von klein auf Menschen zu misstrauen und fing an Kämpfen zu lernen, floh sogar vor ihrer Familie. Nur um etwas zu beschützen, wofür manche sogar Töten würden.