Kapitel 26

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Im Auto ignoriere ich Nick so gut ich kann.

"Komm schon, ich hab mich doch schon tausendmal entschuldigt."

"Ich will keine Endschuldigung, ich will wissen warum wir da waren oder du, ich hab mich gelangweilt!" sage ich.

"Das wirst du schon irgendwann verstehen."

"Was heißt irgendwann? Du hast so viel Geheimnisse vor mir!"

"Lass uns wann anders darüber reden!"

"Das heißt also nie!" murmel ich vor mir hin.

Immer wenn er das sagt, werden wir nie mehr darüber reden. Wir gehen beide die Treppe hoch und ich höre Maries Barbie Stimme schon vom weiten.

Ich gehe an ihr vorbei aber Nick wird von ihr aufgehalten. Wenigstens ein kleiner Erfolg denke ich und schließe die Tür hinter mir.

Ich lege mich auf die Couch und schließe die Augen für einen Moment. Das war ein anstrengender Tag. Ich kann es immer noch nicht fassen. Warum macht er sowas? Was hab ich ihm getan, das er sowas macht? Ich will nie wieder an diesen Ort!

Als ich die Augen wieder aufmache, klingelt der Wecker neben mir.

Ich muss wohl eingeschlafen sein und Nick hat mich in mein Zimmer gebracht.

Ich stelle den Wecker aus und stehe auf. Morgen ist diese Hochzeit und schon alleine der Gedanke daran versetzt mir Bauchschmerzen. Nick muss etwas im Schilde führen und das macht mich noch wütender auf ihn.

Müde mach ich mich fertig und gehe zur Bushaltestelle. Es vergeht eine Weile aber der Bus kommt nicht.

"Mitfahrgelegenheit?"

Ich drehe mich um. Ricky steht mit seinen Auto am Bürgersteig.

Ich sehe mich um. Sollte ich mit ihm mitfahren?

"Komm schon, der Bus kommt nicht mehr!"

"Na schön" sage ich und steige in sein Auto.

Die Fahrt über reden wir kaum. Und ich bin froh wenn ich den Tag schnell überstehe.

Wir kommen noch vor dem Klingeln in der Schule an und ich bedanke mich für die Mitfahrgelegenheit.

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Der Tag zieht sich hin, langweiliger Unterricht, ätzende Pausen und endlich bin ich zu Hause.

Nur Nick fehlt...  Ich rufe ihn auf den Handy an aber es geht nur die Mailbox ran. Na schön, um so mehr hab ich Zeit mich zu beruhigen.

Ich mach mir was zu essen, guck Fernsehen und warte bis Nick nach Hause kommt.

Ich würde gerne rausgehen aber was kann ich draußen schon machen? Höchstwahrscheinlich würde ich gegen Typen laufen oder auf dem Boden oder einer Bank sitzen.

Es wird ziemlich spät und ich mache mir ziemliche Sorgen. Nervös gucke ich auf die Uhr: 02:15 Uhr. Wo ist er? Was macht er? Ist ihm was passiert?

Gerade als ich total ausflippen wollte kam er durch die Tür. Die ganze Wut ist weg und ich falle ihm um den Hals. Das klingt vielleicht ziemlich doof aber schließlich habe ich mir Sorgen gemacht.

"Wo warst du? Was hast du gemacht? Warum hast du mir keine Nachricht hinterlassen?"

"Du solltest schon längst schlafen!" Sagt er scherzhaft und lächelt mich an.

"Das ist nicht witzig, ich hab mir Sorgen gemacht!"

"Tut mir leid ich hatte ein paar "Verfolger". Kümmer dich nicht drum!"

Ich sehe ihn etwas komisch an aber ich bin wirklich müde und gehe schlafen.

Am nächsten Tag werde ich von Nick geweckt.

"Was ist los? Es ist Samstag, ich muss nicht in die Schule!"

"Nein aber zu einer Hochzeit. Steh auf!"

Oh, die Hochzeit habe ich total vergessen! Nachdem Nick mich noch 2 mal ermahnen musste, steh ich dann auch auf.

Ich gehe ins Badezimmer und mach mir die Haare, das Make-up und jetzt noch das Kleid.

Es ist ein beige farbiges Kleid das vor den Knien aufhört. Es hat Spaghetti-Träger und hat kleine silberne Sternchen überall verteilt.

Dann hol ich noch ein passendes Armband und die dazu gehörige Halskette.

Ich ziehe Schuhe mit einem kleinen Absatz an und nehme eine Tasche mit Messern mit. Wer weiß was Nick im Schilde führt? Zuletzt nehme ich den Gibs vom Arm. Es ist alles wieder verheilt. Klar bei Menschen hätte das noch gedauert aber bei unserer Spezies heilt es schneller. Schwierig zu erklären aber ist ja passend das ich den Gibs heute nicht mehr brauche. Ich komme aus dem Badezimmer und Nick hat schon seinen Smoking an.

"Hey, du solltest öfters Kleider tragen. Das steht dir!"

Ich sehe an mir runter. Nein, ich mag keine Kleider!

Ich schüttel den Kopf und meine Locken wirbelten um mich herum.

"Komm schon wir müssen los!" Sagt er mit einem Grinsen im Gesicht. Na toll es kann losgehen. Und ich hatte recht.

KriegskindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt