Kapitel 37

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Ich springe aus dem Bett und suche meine Sachen zusammen.

Ich bin total aufgeregt. Geht es ihm gut? Haben sie ihm was angetan? Ist das vielleicht nur eine Falle? Und will ich ihn überhaupt wiedersehen?

Ja, auch wenn er ein Denter ist, einmal muss ich ihn wenigstens noch sehen.

Ich beeile mich so schnell ich kann und schon sitzen John, Ricky und ich im Auto.

"Wo sind die anderen?"

"Bleiben bei Nick um einzugreifen wenn was passiert."

Ich werde ganz hippelig und rutsche auf meinem Sitz hin und her. Das macht John wahrscheinlich auch nervös und er macht eine scharfe rechtskurve.

"Beruhig dich, nachher bauen wir noch einen Unfall!" Versucht Ricky in runter zu bringen.

Wir sind da sagt er schließlich und ich will aus dem Auto raus springen, als er sie verriegelt.

"Warte noch! Egal was da passiert, bleib ruhig! Lass uns die Sache machen! Ich will nicht das sie dich auch noch festnehmen und dann wäre alles umsonst. Hast du verstanden?"

"Ja, jetzt mach endlich die Tür auf!"

Wir steigen aus und folgen Ricky in den Wald. Als wir ungefähr in der Mitte des Waldes angekommen sind, duckt sich Ricky und wir machen es ihm nach.

Er legt den Zeigefinger auf dem Mund und schleicht weiter. Meine Hände zittern aber ich versuche es zu ignorieren.

Wir kommen zu einem Gebüsch wo Alex und Scott schon warten.

Ich lucke durch die Äste und sehe ihn. Er hat die Hände auf dem Rücken gefesselt und kniet vor David und Jason. Sein Blick ist auf den Boden gerichtet und schmerzerfüllt. Es tut weh ihn so zu sehen aber ich bemühe mich ruhig zu bleiben.

Rings um Nick sind etliche Denter als Wachen aufgestellt.

"Ich frage dich noch mal, wo ist das Buch?" Davids Stimme ist bedrohlich. Er fragt wohl gerne Fragen.

"Du glaubst doch nicht wirklich das ich dir das verrate oder?"

David gibt ein Zeichen und einer der Wachen geht auf ihn zu und schlägt auf ihn ein. Ich muss mir den Mund zuhalten damit ich nicht anfange ihn anzuschreien.

Die nächste Handbewegung von Jason und die Wache geht wieder auf ihren Posten.

"Und wie sieht es jetzt aus?"

"Lieber sterbe ich als dir zu sagen wo das Buch ist." Sagt er provokant.

Er weiß wo das Buch ist? Oder tut er nur so?

David holt eine Pistole aus seiner Tasche und richtet sie auf Nick.

"Das können wir gerne einrichten!"

Er entsichert die Waffe und zwei Wachen kommen um ihn fest zu halten.

Ich will aufspringen und David anfallen aber John und Alex neben mir packen mich und ziehen mich zu Boden.

Alex hält mir den Mund zu damit ich nicht losschreie während John mich zu Boden drückt.

Ich versuche mich zu wehren aber sein Griff ist zu stark. Ich erstarre als ich einen Schuss höre. Genauso wie John und Alex.

Ich richte mich auf und sehe Nick auf dem Boden liegen, umgeben von Blut.

John sagt etwas zu mir aber ich höre ihn nicht. Es ist als wäre ich Taub ich merke nur den Druck auf den Ohren. Ich spüre nichts, höre nichts, reagiere auf nichts.

Er hat ihn erschossen, Nick ist tot! Und das letzte mal als ich ihn gesehen hab, bin ich vor ihm weg gerannt.

John will mich wegziehen aber ich bewege mich nicht einen Zentimeter. Ich sehe nur Nick, wie er auf dem Boden liegt und sein eigenes Blut um ihn sickert.

Ich dachte ich würde etwas spüren. Schmerz oder Wut, aber nichts ich fühle nichts als leere.

Jetzt packen mich John und Alex und ziehen mich auf die Beine. Ich kann mich aus meiner starre lösen und gehe mit den anderen zum Auto.

Ich sage nichts, und achte auch nicht auf das was die anderen sagen. Wahrscheinlich irgendwelche versuche mich aufzuheitern.

Ich fühl immer noch nichts. Wir kommen an und ich bin die erste die oben ankommt.

John schließt die Tür auf und ich setzte mich schnell auf die Couch.

Er ist tot, Nick ist tot! Ich kann es immer noch nicht fassen. Was soll ich jetzt ohne ihn machen? Ich kann nicht ewig bei John wohnen! Er hat auch eine Familie um die er sich kümmern muss!Und eine Wohnung kann ich mir nicht leisten.

So langsam erlöse ich mich aus der starre und merke das mich Wut überkommt.

John bricht das schweigen.

"Jessie, es tut mir wirklich le..."

Weiter kommt er nicht denn ich schreie ihn an.

"Es tut dir Leid? Du wolltest eingreifen!  Hättest du mich nicht zurückgezogen wäre er erst gar nicht tot!"

"Doch das wäre er und du gleich mit! Dann hätten sie den Sarkali und alles wäre vorbei!" Fährt er mich an.

Mir wird das zu viel also stehe ich auf und gehe einfach.

"Wo willst du hin?"

"Das geht dich einen Scheiß Dreck an!"

Draußen regnet es und meine Jacke liegt noch in der Wohnung aber ziehe mir meine Kapuze über und gehe weiter.

Der Regen wird immer stärker und gehe unter einem Baum der etwas geschützt ist.

Ich lehne mich an den Baum und beobachte wie der Regen vom Himmel runter rieselt. Es wird kälter und der Wind nimmt zu.

Jetzt merke ich den Schmerz, den Schmerz den ich bei Nicks Leiche erwartet hätte.

Ich fange an zu weinen, meine ganze Welt bricht zusammen. Ich kann einfach nicht glauben das er tot ist.

Der Mann der mir tausendmal das Leben gerettet hat. Der Mann der mich aufgenommen hat. Der Mann der sich um mich gesorgt hat und immer für mich da war soll tot sein?

Es gab eine Zeit wo ich dachte das wäre unmöglich, er hat schon viel eingesteckt und man konnte ihn einfach nicht in die Knie zwingen.

Mir wird klar das ich mich bei John entschuldigen muss. Er hat nur darauf geachtet das ich nicht auch noch in deren Schussbahn Laufe. Außerdem hat er mir kurz vorher noch gesagt das ich mich ruhig halten soll.

Als hätte er meine Gedanken hören können sehe ich ihn auf mich zu kommen.

Er hat auch keine Jacke an, vielleicht ist er mir hinterher gerannt und mich dan verloren.

"Tut mir leid ich wollte dich nicht an schreien!"

"Schon ok, du musst dich halt abregen."

Ich wisch mir die Tränen aus dem Gesicht und Ernte schon wieder einen Mitleidigen Blick von ihm.

"Ich will kein Mitleid!"

"Ok."

Er sieht weg und ich gucke wieder nach gerade aus.

"Du wirst noch krank, wollen wir nicht wieder reingehen?"

"Was mach ich jetzt ohne ihn? Wo soll ich hin?"

"Du bleibst bei mir!"

"Ich kann nicht bei dir wohnen du hast auch noch ein leben und eine Familie um die du dich kümmern musst!"

"Du gehörst zu meiner Familie!"

Ich sehe ihn an. So was hat mir Nick nie gesagt. Ich wusste das er meine war und ich seine aber gesagt hat er es noch nie.

John kommt mit seinem Gesicht näher und küsst mich. In meinem Bauch fängt es an zu kribbeln und ich realisiere gar nicht was gerade passiert.

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OMG ich bin geliefert o.O

KriegskindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt