Kriegskind

Kapitel 17

Er sieht mich immer noch geschockt an und ich halte Abstand. Was wird er jetzt tun?

"Du....  du bist... " weiter spricht er nicht. Das ist das erste mal das ich ihn stottern höre.

"Ok, ja ich bin die letzte Capride."

"Ja.... aber... " er merkt das sich das gestotter dämlich anhört und räuspert sich.

"Das würde einiges erklären." sagt er nachdenklich.

"Du darfst es keinem Erzählen!" ich wollte es befehlend sagen aber es hörte sich eher bettelnd an.

"Keine Sorge dein Geheimnis ist bei mir sicher!" sagt er und zwinkert mir zu.

Ok. Damit habe ich nicht gerechnet aber was mich noch mehr verwirrt ist das ich ihm glaube...  Normalerweise hätte ich ihm nicht vertraut.

"Und Nick ist so was wie ein Beschützer?"

"So in der Art."

"Ich hab trotzdem noch eine Frage."

"Schieß los."

"Was ist das mit dir und Jack?"

"Lange Geschichte!"

"Fass es kurz."

"Na schön. Er ist mein Bruder und als er raus gefunden hat wer ich bin, hat er und mein Vater alles drauf gesetzt den Sarkali zu bekommen. Als ich vor ihnen geflohen bin hat Nick mich aufgenommen."

"Ähm.. Ok!"

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John hat mich nach Hause gebracht, sehr zum Ärger von Nick. Auf der ganzen Fahrt über hat er mir fragen gestellt und ich habe sie ihm geduldig beantwortet. Ich dachte er würde ausrasten aber er findet das anscheinend ziemlich spannend.

"Dir ist klar was alles auf dem Spiel steht?"

Ich überlege ob ich ihm erzählen soll das John weiß wer ich bin. Aber irgendetwas in mir will es nicht.

"Er ist gar kein so schlechter Junge!"

Etwas in seinem Blick verändert sich. Eifersucht? Hat John recht?

Mir kommt ein Gedanke und ich muss einfach fragen.

"Nick?"

"Ja?"

"Woher kennst du Jack?"

"Was?"

"Du hast ihn und seine Eltern zum Essen eingeladen."

"Ja....  weißt du....  Wir sind uns mal irgendwo begegnet."

Er ist und bleibt ein schlechter Lügner.

"Warum lügst du mich an? Du weißt das, dass meine Familie ist!"

Ich bekomme Tränen in den Augen. Es tut weh das er mich anlügt aber noch mehr das er etwas mit meiner 'Familie' zu tun hat.

"Jessie ich wollte nicht.... "

"Was hast du mit ihnen zu tun?" schrei ich ihn an. Ich will keine Entschuldigung von ihm, ich will nur die Wahrheit hören!

"Es ist sehr Kompliziert!"

"Weißt du eigentlich was sie mir angetan haben? Hast du auch nur eine Ahnung?"

"Du weißt doch gar nicht worum es geht!"

"Dann erklär es mir!"

Nick dreht sich weg.

"Also willst du es mir nicht erzählen?"

"Tut mir leid, es steht einfach zu viel auf dem Spiel."

"Wovon zur Hölle redest du eigentlich?"

Er seufzt und geht einfach in sein Zimmer.

Ich drehe mich um und gehe wieder raus. Ich will nicht mit ihm in einer Wohnung sein. Nicht heute!

Ich gehe einfach irgendwelchen Straßen lang. Ich weiß nicht wo ich hin soll, aber das ist mir im Moment egal.

Als es dunkel wird und die Laternen angehen, sehe ich mich um. Anscheinend bin ich hier schon mal gewesen aber bevor ich heraus finde wo ich bin, sehe ich in der Nähe jemanden auf mich zu kommen.

Mich erfasst Panik, klar es könnte ein Spaziergänger sein. Aber ich erkenne schon an der Art wie die Person geht wer es ist.

Ich drehe mich um und geh in die andere Richtung. Unglaublich wie schnell er geht wenn man bemerkt das ich ihn vor wenigen Wochen noch ins Bein geschossen habe.

Was macht er eigentlich hier? Ist John und mir jemand gefolgt als wir zu ihm gefahren sind?

Ich beschliesse um eine Ecke zu gehen, und halte mich an einem Baum fest. Ich konzentriere mich und schon fängt an der Boden zu beben. Ich konzentriere mich noch stärker.

Dann stoppe ich das kleine Erdbeben und renne los. Ich verstecke mich in einen Gestrüpp und nach wenigen Minuten sehe ich Jason um die Ecke biegen.

Und natürlich klingelt in dem Moment mein Handy. Echt tolles timing!

Es ist John. Ich renne aus meinem Versteck und hebe ab. Er kann mir ja vielleicht helfen. Hinter mir rennt Jason so schnell wie es mit einem verletzten Bein geht.

"Alles ok mit dir?"

"Nein!"

"Was ist los? Ich hab das Erdbeben mitbekommen und dachte du wärst es."

"Richtig gedacht! Ich muss Jason abschütteln."

"Wo bist du?"

Ich sehe mich um in der Hoffnung einen Straßennamen zu entdecken. Jason holt etwas auf.

"Bei dieser Laden Ecke wo ich Luke das erste mal zu dir gebracht habe."

"Bin unterwegs"

Dann legt er auf und Jason stürzt sich auf mich.