Kapitel 15

392 35 6
                                    

"Was meinte er mit Wir werden gewinnen?"

Ich sehe John an der den Blick fest auf die Straße hält.

"Wir haben eine Verabmachung! Du fährst und stellst keine Frage oder erzählst jemanden davon!"

"Mit anderen Worten du weißt es selber nicht!"

"Egal was es ist, wir....  Ich muss es rauskriegen bevor etwas passiert!"

Dann wieder schweigen. Was ist los mit mir? Ich versuche das Thema zu wechseln, er soll nicht so lange darüber nachdenken schließlich sollte er mich nur fahren und nicht mit rein gezogen werden.

"Wie geht es Luke?"

Er lächelt leicht. "Gut, er findet dich echt super."

"Ich wollte ihm nur helfen.... "

"Klar!" es ist nicht scherzhaft gemeint.

"Was meinst du?"

"Echt süß wie du versuchst durch meinem Bruder an mich ran zukommen!"

Ich sehe genau wie er sich ein lachen verkneifen muss. Genauso wie ich. Er meint es als Scherz, oder? Ich werde einfach mitspielen.

"Du hast mich erwischt!" Sage ich so ironisch ich kann.

"Wie kann das sein du bist viel zu gut für mich!" Er spielt mit ... Na gut bevor es zu ernst wird breche ich ab.

"Du hast recht, ich such mir einen Milliardär!"

Nun müssen wir beide lachen.

Nach einer Weile fällt mir auf das ich alles vertauscht habe. Ich sollte mich von John fernhalten und Nick vertrauen!

Aber stattdessen sitze ich nachts mit John im Wagen und lache, während Nick zuhause ist und wir uns nur noch streiten. Sollte ich John wirklich vertrauen? Klar er hat mir oft genug geholfen aber Nick hat schließlich einen Grund warum er will das ich mich von ihm fern halte.

Aber ich weiß nicht mehr was ich ihm noch glauben kann. Und schon mach ich mir Gedanken.

Woher kennt er meine Familie? Warum hat er sie zum Essen eingeladen? Wieso verständigt er sich mit den Vorsitzenden? Und was meinte Jason mit diesem Gespräch das nur noch mehr fragen angesammelt hat?

John hält vor unserem Haus und wirkt nervös. Er weiß genauso wenig wie ich was er sagen soll. Manchmal ist es echt komisch mit ihm.

"Also dann, grüß Luke von mir!"

"Mach ich" erwidert er mit einem Grinsen. Ich schlage ihm spielerisch gegen die Schulter und er tut so als ob es ihm wehgetan hat.

Ich lächel ihn an und steig aus.

Bevor ich zum Fenster kletter dreh ich mich noch um. Er sieht schnell weg und fährt nach Hause und erst jetzt merke ich das ich wie ein idiot vor mich hin grinse.

Ich kletter leise in mein Zimmer und sehe wie spät es ist 4:17 Uhr. Das wundert mich nicht wirklich schon alleine Die Autofahrt hin und zurück dauern 4 Stunden.

Ich lege mich ins Bett und versuche zu schlafen, aber mir gehen Jasons Worte nicht aus dem Kopf.

Es wird wieder passieren.

Es ist schon mal geschehen und wir werden dafür sorgen das es nochmal geschieht.

Und dann werden wir gewinnen!

Und wird John es wirklich für sich behalten? Ich grübel stundenlang als ich Nicks Handy im Wohnzimmer höre.

Nick kommt grummelnt aus seinem Zimmer und hebt ab. Nach kurzer Zeit versucht er zu flüstern. Ich soll wohl nicht mitbekommen was er redet aber nicht mit mir! Langsam ist mal Schluss mit seinen Geheimnissen.

Ich schleiche zu meiner Tür, presse mein Ohr dagegen und fang an mich ganz auf das Telefonat zu konzentrieren. Die Stimme am anderen Ende der Leitung kenne ich nicht.

Nick: "Hör zu das ist jetzt eine ungelegener Zeitpunkt!"

Unbekannter Anrufer: "Dan geh raus ich muss das jetzt mit dir klären!"

Nick: "Willst du etwa das Jessie das mitbekommt?"

Unbekannter Anrufer: "Usted es demasiado cauteloso. Apuesto a que elle duerme."

Das ist Spanisch. Denkt er wirklich das ich das nicht verstehe?

Nick: "Non lo sai! Se si imposta un obiettivo che non può fermali! E ora lei è già abbastanza sospetto."

Und das ist italienisch. Nick hat mir italienisch beigebracht, warum spricht er in einer Sprache, die er mir beigebracht hat, wenn ich nichts mitbekommen soll? Ich rutsche an der Tür ab, so laut das es Nick gehört hat. Verdammt!

"Ich muss auflegen."

Und schon kann ich mich auf mehr Streit vorbereiten.

Es nützt nichts so zu tun als würde ich schlafen also mache ich die Tür auf und gehe ins Wohnzimmer. Wo Nick mich schon mit verschränkten Armen vor der Brust erwartet und böse anguckt.

"Ist es jetzt schon so weit gekommen das du mich ausspionierst?"

"Du verheimlichst mir doch was! Außerdem machst du das selbe!"

"Ich bitte dich! Wir wissen beide das du genauso was vor mir geheimhälst. Und  außerdem ist es bei mir was anderes! Ich muss für dich sorgen und wissen das du dich nicht schon wieder in Schwierigkeiten begibst."

"Ich bin kein kleines Kind mehr! Und wenn du die Schnauze voll hast warum schmeißt du mich nicht einfach raus?"

Er sieht mich geschockt an. Vielleicht geh ich zu weit aber irgendwann muss das doch mal gesagt werden! Als könnte ich nicht auf mich aufpassen, ich weiß genau was ich mache.

"Weil ich das niemals könnte! Du bedeutest mir einfach zu viel!" Ich sehe die Trauer in seinen Augen. 

Jetzt fühle ich mich schlecht weil ich ihn angeschrien habe und schaue auf den Boden. Langsam wird es anstrengend ständig mit ihm zu streiten und sich gegenseitig zu verletzten.

"Sorry"

"Alles ok." Wir umarmen uns und ich bin froh das wir uns wieder vertragen. Für jetzt jedenfalls. Ich bin mir sicher das der nächste Streit nicht mehr lange auf sich warten lässt.

Mein Handy klingelt, ich sehe aufs Display. John. Toller Moment! Er sucht sich immer die passendsten Momente raus.

Er muss meine Nummer eingespeichert haben als ich ihn angerufen habe. Warum ruft er jetzt an?

Nick sieht auf mein Handy und sein Ausdruck verändert sich.

Ich sah in seine Augen und....  ist das etwa Eifersucht? Ich drücke John weg.

Ich habe keine Lust wieder mit Nick zu streiten, außerdem ist es bestimmt nicht wichtig, sonst wäre er doch vorbei gekommen oder?

Nick will mich gerade was fragen, wahrscheinlich woher John meine Nummer hat als ich ihm zuvor komme.

"Was hast du heute vor?"

Ein Lächeln auf seinem Gesicht macht mich auch gleich etwas glücklicher.

,,Lass uns erstmal was Essen!"

KriegskindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt