Kapitel 36

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POV JIMIN

Die Wasseroberfläche glättete sich wieder, als ich ein leises Seufzen hörte und meinen Kopf in Richtung des Geräusches drehte.
Taehyung saß an seinem Fenster, hatte den Kopf auf die verschränkten Unterarme gelegt und sah aus dem Fenster direkt zu mir. Als er meinen Blick bemerkte, wurde er rot und senkte sofort den Kopf, dass ich ihn nicht mehr sehen konnte. Dann hörte ich ein schmerzvolles Aufzischen von ihm und konnte mir gut vorstellen wie er fluchend unter dem Fensterbrett auf dem Boden saß.

"Ich habe dich gesehen!" rief ich leise in seine Richtung und sah belustigt zu wie er über den Rand des Fensters lugte und schnell wieder verschwand. Dann hörte ich ein leises 'Shibal' und sah Taehyung wie er sich aufrichtete und emotionslos zu mir sah.
"...g-guten Abend, Hoheit" murrte er, stieg aus dem niedrigen Fenster und kam zu mir. Im angemessenen Abstand blieb er stehen und verbeugte sich.
"Nun sind wir also wieder an einem Brunnen? Ich kann mich daran erinnern, dass du das letzte Mal sehr unartig warst, als wir so eine Situation hatten". Ich lächelte böse. Taehyung schluckte und seine Hand schloss sich fester um sein Schwert.
Ich fuhr fort.
"Wie kommt es, dass du mich beobachtest? Hast du an mich gedacht?"
"Nicht mal im entferntesten. Ich sah zum Mond" antwortete er. Ich wurde stutzig.
"Zum Mond? Gibt es nicht eine strahlendere Schönheit hier im Garten?!" Ich grinste wieder. Taehyung hob nur eine Augenbraue und kräuselte die Nase.
"Der Mond...scheint kalt zu sein, aber eigendlich ist er nur geheimnisvoll. Er leuchtet nur wegen der Sonne, die ihm seinen Schein schenkt. Oft versteckt er sich hinter Wolken, aber ich denke er hätte auch selbst den Mut herauszukommen..." sagte Taehyung und sah mich bedeutungsvoll an.
"Aber...die Wolken schützen ihn. Vielleicht, weil es ihm nicht gefällt, dass er von der Sonne bestrahlt werden muss um selbst zu leuchten..." flüsterte ich und sah auf die Wasseroberfläche. Sie erzitterte, als Taehyung sich neben mich setzte.
"Ich glaube, er kann allein scheinen" sagte er fest überzeugt.
"Warum habe ich das Gefühl, dass wir gar nicht über den Mond reden?" fragte ich und lächelte leicht. Taehyung wand den Blick ab und blickte auf das Wasser.
"Er kann allein scheinen. Er braucht nur Mut!" flüsterte er und sah mich wieder an. Seine Hände fuhr durch das Wasser und hoben etwas Wasser heraus, sodass er es trinken konnte. Wassertropfen rannen über seine makellose Haut und benetzten seine weichen Lippen.
"Taehyung?"
"Mmh?"
"Was ist das zwischen uns? Erst hast du dich mir als Spielzeug angeboten, damit du mir die Wahrheit sagen kannst, dann sagst du mir, dass ich dir allein gehören soll. Du bist verwirrend..."
Tae hob den Blick und dachtr nicht im Traum daran, das Wasser von seinen Lippen zu wischen.
"Ich weiß nicht. Sag mir, was ich tun soll. Denn ich weiß es selber nicht mehr..." Mir schien, als hätten diese Worte für ihn mehr Bedeutung als für mich. Ich rückte näher zu ihm und legte meine Hand an seine Wange, um einige der Wassertropfen wegzuwischen. Taehyung blickte mir tief in die Augen, als ich mich seinen Gesicht langsam näherte. Ich konnte mich kaum mehr an den süßen Geschmack seiner Lippen erinnern und freute mich schon so auf den Kuss, als uns eine Stimme unterbrach.

"Majestät!"

Ich schlug die Augen auf und spürte Taes heißen, schnellen Atem auf meinen Lippen, dann entfernte ich mich von seinem Gesicht und blickte über meinen Rücken.
Im Schatten des Palastdaches stand Hoseok, der sorgenvoll zu mir sah.
"Majestät?!" rief er wieder und wollte zu uns kommen, aber ich hob schnell die Hand und bedeutete ihm stehenzubleiben. Gott verfluche den Tag, an dem ich Hoseok zu meiner Hofdame gemacht habe!
Ich atmete genervte aus und drehte mich wieder zu Taehyung, aber neben mir saß niemand mehr. Das Wasser des Brunnens kräuselte sich leicht und als ich zu seinem Fenster sah, erkannte ich nur noch ein Stückchen dunkelgrünen Stoffes seiner Uniform, die im Zimmer verschwand.

Seufzend stand ich auf und trottete halbwegs königlich zurück zu meinem Schatten Hoseok.
"Was...zur Hölle machst du hier?!" knurrte ich und sah zu ihm hoch.

Er sah mich entschuldigend an und sagte dann trocken: "Sie haben doch  gesagt, ich solle immer an Ihrer Seite sein"

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Er sah mich entschuldigend an und sagte dann trocken: "Sie haben doch  gesagt, ich solle immer an Ihrer Seite sein"...

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Ich.werde.nie wieder eine Mond-metapher schreiben. Erinnert mich daran.
Danke für alles Reads und Votes, besonders auch bei meinen anderen Geschichten💕
Bb ~wolvscalligraph

Golden Cage Life {VMIN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt