Kapitel 12

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POV JIMIN

In Tae's Hand war ein tiefer Schnitt, aus dem Blut austrat. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass gerade jemand versucht hat mich umzubringen. Und dazu noch Hoseok! Von dem ich gedacht hatte, dass er mich wenigstens ein bisschen mag!
Eine Träne lief über meine Wange, als ich meinen Ärmel dazu benutzte um das Blut wegzuwischen.
"Jim...Euer Hoheit! Nicht!" sagte Taehyung zögerlich und zog seine Hand weg. Ich sah ihm traurig dabei zu wie er den Schnitt mit einem Leinentuch verband.
"Ist alles in Ordnung?" fragte er kalt und würdigte mir keines Blickes.
"J-ja, ich denke schon..."
"In Zukunf werden mehr und mehr Personen versuchen Euch zu töten. Sie sind in Begriff den Thron zu besteigen und das Volk hält Sie für unfähig" sagte er verbissen und verbeugte sich. Ich blickte ihn ungläubig an.
"Ich bitte um Erlaubnis einen Heiler aufzusuchen".

Dieser...wie konnte er jetzt so höflich sein? Ich dachte wir hätten uns angenähert?
"J-ja, du darfst gehen" murmelte sich und sah zu wie Taehyung sich kurz durch die aschblonden Haare fuhr und dann verschwand.

Ich seufzte verzweifelt und raufte mir die Haare. Ich dachte wir wären Freunde?
Naja, er hatte mich vor einem...ich schluckte...Mörder gerettet. Aber er gab so unpersönliche Blicke von sich, dass jede Nähe von vorhin verblasste. Ich sollte zu Seokjin gehen.
Genau, er sagte immer das Richtige und konnte mir gut mit meinen Gefühlen weiterhelfen. Ich zögerte, eigendlich sollte ich ja zu Taehyung gehen, schließlich war er jetzt mein Freund. Aber ich hatte keine Lust ihm etwas über mein tiefstes Inneres zu erzählen. Es gab sehr wenige Menschen, denen ich so vertraute, dass ich ihnen etwas über meine Gefühle erzählte. Ich konnte halt nicht über mein Herz wie aus der Plaudertasche reden....

Ich schüttelte den Kopf und ging den Weg zur Küche, wo Jin gerade Tee aufsetzte. Er war in dem großen Raum allein.
"Pyeoha, wie gut, dass Sie kommen! Ich wollte gerade zu ihnen gehen". Der Koch blickte von dem Teekessel auf und lächelte mich an. Als er jedoch meinen blutigen Ärmel und mein verstörtes Gesicht sah, versteinerte sich seine Miene.
"Jimin! Was ist passiert?!" Er rannte hektisch um den Kochstein herum und sah sich meinen Arm an. Ich zog ich aber zurück, wie es Taehyung gemacht hatte.
"Jemand...wollte mich umbringen...und Tae hat es getroffen" murmelte ich und krämpelte den Ärmel wieder herunter.
"Tae?" fragte er skeptisch und verschränkte die Arme.
"Yah! Kannst du dich bitte darauf konzentrieren, dass ich hätte tot sein können?!" rief ich und setzte mich auf einen Stuhl. Ich stellte die Ellenbogen auf die Tischplatte und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
"Und ja, ich nenne ihn Tae, wir sind jetzt nämlich...Freunde...". Das letzte Wort hauchte ich nur noch, denn meiner Aussage war ich mir nicht mehr so sicher.
"Und warum klingt das so verletzt und enttäuscht?" Jin setzte sich zu mir und schenkte einen Blütentee ein.
"Tae hat mir heute früh gesagt er wäre mein Freund, dann rettet er mich vor einem Versuchsmörder und jetzt ist er so kalt und abweisend. Ich bin so überfordert mit seinem Gefühlswechsel!" sagte ich verzweifelt und kippte den Tee mit einem Schluck herunter. Er schmeckte schwach nach Rosen.
"Vielleicht ist er sich nicht sicher über seine Gefühle?" Jin trank einen kleinen Schluck und hob die Augenbrauen. Aber er könnte Recht haben...
"Wenn er überhaupt Gefühle hat!" lachte ich sarkastisch.
"Es gibt Menschen, die ihre Gefühle nicht gut zeigen können. Das solltest du doch am besten wissen, kalter Prinz!" Jin lachte, verschluckte sich aber und musste so viel husten, dass er rot anlief. Genau in diesem Moment kam Namjoon in die Küche und sah so aus, als würde er am liebsten wieder gehen wollen.
"K-kim Namjoon meldet sich zum Dienst, Hoheit!" sagte er und stellte sich gerade hin. Aus dem Augenwinkel beobachtete er den lachenden Koch, der immer röter wurde. "Ist alles in Ordnung?!" fragte er misstrauisch und nickte in Richtung Jin. Ich grinste und nickte, dann schlug ich Jin auf den Rücken und brachte ihn so zum Aufhören.
"Ayy...und Eure Majestät, machen Sie nicht so viele Gedanken. Er wird Ihnen alles sagen, wenn er bereit dazu ist" gab mir Seokjin einen Rat und stand auf, um das Mittagessen für mich vorzubereiten.
"Namjoon, bring mich zu Taehyung. Ich muss wissen wie es ihm geht!" sagte ich bestimmend und stand enthusiastisch auf. Namjoon verbeugte sich kurz und führte mich dann den langen Weg zu ihm.

Sein Zimmer lag im Flügel für die Bediensteten. Vor seiner Tür blieb ich stehen und atmete tief durch.
"Du kannst hier draußen bleiben" sagte ich zu Namjoon und öffnete darauf die Papiertüren...

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Bb ~wolvscalligraph

Golden Cage Life {VMIN}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt