53. Kapitel

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Verquollene Augen, verschmierte Wimperntusche und blasses Gesicht.
Ginny erkannte sich selbst nicht wieder. Sie wischte sich stumm über ein Auge. Das Schwarze vermischt mit Tränen blieb an ihrem Finger hängen. Als sie ihn unter eiskaltes Wasser hielt drifteten ihre Gedanken ab.

Zu ihrem Baby. Und zu Harry. Sie vermisste ihn so. Alles würde sie geben um wieder in seinen Armen zu liegen und seine weichen Lippen auf ihren zu spüren. Seinen Duft endlich wieder einatmen zu können. Ihn einfach wieder zu haben. Wimmernd beugte sie sich über's Waschbecken und drehte schluchzend den Wasserhahn zu.

Was wäre, wenn sie ihn nie wieder sehen würde? Daran denken wollte und konnte sie nicht. Ein brennender Schmerz breitete sich in ihrer Brust aus. Nein, sie würden es schaffen. Bestimmt. Hoffentlich.

,,Ginny?" Hermine klopfte vorsichtig an die Tür. Ginny würde erst jetzt bewusst, wie blöd sie zu Hermine war. Schuldbewusst öffnete sie die Tür. ,,Alles okay?" Ginny nickte. ,,Hör zu Mine, ich war echt doof zu dir. Ich- ich weiß doch auch nicht. Harry ist weg und- und ich weiß einfach was ich machen soll." Sie brach in Tränen aus. Hermine umarmte sie kurzerhand. ,,Hey, schon gut, Gin. Wir werden das schaffen."

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Als Hermine am nächsten Morgen wach wurde, war es erst fünf Uhr. Blinzeln und total übermüdet strich sie sich ihre unordentlichen Haare aus dem Gesicht. Irgendwas hatte sie geweckt. Als sie zu Ginny's Bett sah, bemerkte sie, dass sie ebenfalls aufrecht saß und mit zusammengekniffenen Augen genau wie Hermine komplett übermüdet. Ihre Umgebung scannte.

,,Mine?", fragte sie kratziger Stimme und rieb sich über die Augen. ,,Wovon bist du wach geworden?", fragte Hermine verschlafen. Ginny zuckte mit den Schultern. ,,Weiß ich ja eben nicht." Sie vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen und gab einen stöhnenden Laut von sich. ,,Zu früh!", hörte man sie dumpf. Hermine zog die Decke über ihren Kopf und kniff die Augen zusammen um dem frühen Sonnenlicht zu entgehen...

,,Hermiiiine!!!!!" Ein Gefühl der Kälte breitete sich in ihrem Körper aus, als ihr die schützende Decke weggezogen wurde. Grummelnd öffnete sie die Augen und erblickte vier Köpfe über ihrem Sichtfeld. Ein weiteres Mal grummelte sie und blickte sehnsüchtig auf ihre Decke, die ein Mädchen mit blonder Kurzhaarfrisur und rehbraunen Augen in der Hand hielt. ,,Es ist schon nach zehn Uhr.", erklärte Flower.

Wie vom Fluch getroffen fuhr Hermine hoch. ,,Waaas?!" ,,Wir wollten dich nicht wecken. Ginny mussten wir sogar davon abhalten, weil sie meinte du hättest noch nie so lange geschlafen und sie überprüfen müsste, ob du tot wärst.", kicherte das blonde Mädchen.
,,Ha, ha, ha. Wo ist sie überhaupt." ,Bei der Krankenschwester. Gucken ob alles ok mit dem Baby ist.", erklärte ein relativ kleines braunhaariges Mädchen mit strahlend blauen Augen.

Hermine stutze. ,,Ihr wisst es?" Das blonde Mädchen nickte. ,,Wir haben geschworen nichts zu sagen." Das braunhaarige Mädchen lachte. ,,Es bei dir schwer wird, Eve." Eve verzog das Gesicht. ,,Oh Maya, du bist so doof." Sie verschränkte die Arme schmollte gespielt vor sich hin.

,,Hey Leute!" Ginny betrat bester Laune den Schlaafsaal. ,,Hi!", kam es mehrstimmig zurück. ,,So..." Ginny setzte sich auf Hermine Bett. ,,Es ist ein Junge! Auf jedem Fall werde ich ihn James Sirius nennen und sein ausgerechnetes Geburtsdatum ist der 11. November." Ginny strahlte. ,,Herzlichen Glückwunsch.", grinste Eve und umarmte sie. ,,11.11.", Maya nickte anerkennend. ,,Herzlichen Glückwunsch auch von mir."

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