73. Kapitel

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Die Hütte stand unscheinbar und verfallen im Mondlicht. Das Rascheln der Blätter und das im Wind wiegende Gras waren die einzige Geräusch und Bewegungen das die wolkenlose Nacht erfüllte. Das Holz knarzte hin und wieder von der nächtlichen Kälte und durchbrach die unschuldige Stille.

Niemand hätte vermutet, dass die Hütte in diesem Moment etwas beherbergte, etwas zerstörerisches, etwas unberechenbares, etwas, was ein Lichtblick für jemand bestimmtes war...

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Als das goldene Trio am nächsten Morgen zur großen Halle ging, hatte keiner drei besonders gute Laune.

,,Ich kann es nicht fassen.", fauchte Hermine. ,,Sie war schon wider nicht da."
,,Warte doch mal ab.", versuchte Ron sie zu beruhigen. ,,Vielleicht ist sie ja beim Frühstück." Harry, der bisher kein einiges Wort gesagt hatte schnaubte ungläubig.

In der großen Halle angekommen, scannte die drei den Gryffindortisch ab. Keine Ginny. Dafür fiel ihnen jedoch etwas anderes auf.

Die Schüler und auch Lehrer benahmen sich anders als sonst. Jüngere liefen aufgeweckt um her, die etwas älteren hatten sich entweder zu kleinen Grüppchen zusammen gesetzt und redeten aufgeregt miteinander oder beruhigten die anderen.

Ein Vertrauensschüler kam besorgt zu ihnen. ,,Ihr kennt sicher die heulende Hütte." Das Trio tauschte verwirrte Blicke. ,,Aus der Hütte war Mädchengeschrei zu hören. Dort muss es spuken!"

Hermine wollte gerade etwas sagen, als der Schüler sich jedoch schon umgedreht hatte und sich anderen Neuankömmlinge in der Halle zuwandte.

,,Aber dort spukt es doch gar nicht.", murmelte Ron. ,,Ginny." War das einzige was Hermine rausbrachte. Harry runzelte die Stirn. ,,Aber warum sollte sie dort sein?"
,,Was weiß ich! Aber sie kennt glaube ich als einzige hier wie man dort rein kommt."

Nach kurzem Überlegen entschieden sich die vier zur heulenden Hütte zu gehen. Auf dem Weg dorthin redete keiner ein Wort.
Schon als sie die Nähe erreichten, hörten sie Schreie. So hoch, dass man die Worte Hilfe und Hallo nur schwer heraushören konnte.

Die letzten Meter durch den Geheimgang rannten die vier. Jedoch wurden sie von einer geschlossenen Tür aufgehalten. Hinter der es plötzlich still wurde.

,,Ha-hallo?", sagte Hermine vorsichtig. Sie bekam plötzlich doch Angst. Wenn das wirklich irgendein schreckliches Wesen war...
,,Hermine?", erklang dann jedoch eindeutig die Stimme Ginnys.

Das Mädchen atmete erleichtert aus. ,,Merlin Ginny, was machst du hier drinnen?! Und warum schreist du so rum als Ständer du unter dem Cruciatus-Fluch?!", fragte sie besorgt.

,,Ich hab den Splitter vom Zeitumkehrer! Aber die Tür ist plötzlich zu geflogen und ich bekomm sie nicht mehr auf!"

Einen Moment verharrte das Trio in eine Art Schockstarre. Dann löste sich Harry und rüttelte an der Türklinke. ,,Von außen geht es auch nicht.", rief er.

Hermine grinste verschmitzt, als ihr etwas einfiel. ,,Warte!" Sie griff in ihren mit dem unaufspürbaren Ausdehnungszauber belegten Beutel und kramte ein wenig darin, bevor sie ein Fläschen mit einer schleimigen Grünen Flüssigkeit herauszog.

,,Eleurumessenze.", erklärte sie auf die fragenden Blicke ihrer Freunde. Sie öffnete ploppend den Korken und hob ihren Zauberstab an. So wie damals wabberten die grünen Schliere durch die Luft und hefteten sich an die Tür, die sich daraufhin knartzend öffnete. Dahinter kam Ginny ziemlich erleichtert zum vorscheinen.

Sie hielt ihnen freudig eine kleine Sanduhr entgegen. ,,Sie hat sich wohl zusammen gesetzt.", grinste sie.
Fragend sah sie ihre Freunde an, die daraufhin ebenfalls erleichtert ihren Finger an die Sanduhr legten...

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