68. Kapitel

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Ginny lag auf einem der Betten und unterhielt sich mit Avarus. Sie sah nicht wütend, ängstlich, genervt oder abweisend aus. Nein, sie lachte sogar und das ganze schien sowieso ziemlich vertraut.

,,Aha!" Die Krankenschwester kam mit einem Krug auf sie zu. ,,Ihr seit die anderen Zeitreisenden." Erschrocken tauschten die drei Blicke. ,,Wie ihr seht ist eure Freunden bestens versorgt und wir" ihre Stimme nahm einen strengen Unterton an. ,,Sollten uns dringend unterhalten."

Sie führte das Trio in einen Nebenraum. An den Wänden reihten sich Regale mit den verschiedensten Fläschen, Krügen und Schachteln.

,,Eure Freundin ist schwanger. Und ihr seit in der Zeit gereist. Das ist nicht gut. Oh nein, das ist ganz und gar nicht gut."
Harry, Ron und Hermine ihr aufmerksam zu.
,,Könnt ihr euch vorstellen, dass das den Körper noch mehr durcheinander bringt, als er sowieso schon ist? Sie war in der 6. Woche schwanger, oder?"

,,Ja, aber wieso war?", antwortete Hermine. ,,Ich bin noch am untersuchen, aber hochswarscheinlich hat die Zeitreise den Wachstum unnatürlich gesteigert. Es ist nicht sicher, ob das Kind überlebt."

Hermine sprang auf. Die beiden Jungs sahen die Krankenschwester ungläubig und schockiert an. ,,Darf ich zu ihr?", fragte Hermine total bestürzt. Die Frau nickte und sofort stürmte Hermine los. Harry schien wie gelähmt. ,,Es tut mir leid.", flüsterte die Krankenschwester und verließ den Raum ebenfalls.

Hermine blieb vor dem Bett stehen und beäugte Avarus kritisch. ,,Was?", fauchte Ginny unfreundlich. Das Lächeln was sie dem Slytherin vorher noch geschenkt hatte, war verschwunden.

,,Ginny, weißt du es schon. Mit deinem Baby?" Sie seufzte. ,,Es ist doch sowieso von Harry."
Perplex sah Hermine sie an. ,,Ja, aber-"
,,Sonst noch was?" Ihre abweisende Stimme kränkte Hermine ziemlich. Vorsichtig trat sie ein paar Schritte zurück und beobachteten, wie ihre Freundin sich wieder Avarus zu wandte.

Was war mit ihr los?! Sie war vielleicht sauer, aber dann brauchte sie sich doch nicht gleich mit Avarus zusammen tun."

Ein ohrenbetäubender Knall ertönte, gefolgt von einem scheinbar nicht endenden Klirren. Hermine wirbelte herum. Die Krankenschwester schrie auf.

Hermine starrte genau wie alle anderen das Mädchen in einem Haufen von Scherben und einer Lache brauner Flüssigkeit.
,,Autsch.", murmelte sie und richtete sich so gut es ging auf. Ihre roten Haare und die kleine Stupsnase waren unverkennbar. Das vor brauner Flüssigkeit triefende Mädche war niemand anderes als Lily Luna Potter.

Ihr Blick fiel auf Hermine. ,,Ah, Tante Hermine." Sie stand schließlich ganz auf und schüttelt die Scherben von sich.

,,Bei Merlins Bart!" Die Krankenschwester schwang ihren Zauberstab. Das braune Zeug verschwand. Zurück blieben ihre blutverklebten Hände in denen mehrere Scherben zu stecken schienen.
Als Lily schon zu Hermine stürmen wollte, hielt sie Krankenschwester sie fest. ,,Moment, Madame. Hier geblieben du bist verletzt."

Unter Protest wurde sie zu einem der Betten geschleift. Die Frau holte vorsichtig die großen Scherben heraus und zog die restlichen mit dem Zauberstab. Nachdem sie es desinfiziert hatte und einen Verband drum herum band, sprang Lily auf.

Ihr Blick fiel auf Ginny. ,,Zu spät, oder?", fragte sie. ,,Was zu spät?!" entgegnete Harry. ,,Madame Pomfrey ist total ausgerastet, als Gonnie ihr erzählt hat, dass Ginny schwanger eine Zeitreise gemacht hat."

,,Ja das kann ich mir allerdings sehr gut vorstellen.", fauchte die Krankenschwester.

Lily ignorierte sie. ,,Das Gegengift brauch ich euch ja nicht mehr zu geben." Sie zog ein kleines grünes Plänzchen aus ihrer Hosentasche. Die Krankenschwester kreischte auf. ,,Darf ich das haben?!"
Lily zuckte mit den Schultern und übergab es der nun vor sich hin summenden Frau.

Plötzlich stand Avarus auf. ,,Madame Felicite.", sagte er mit förmlicher Stimme. ,,Ich denke nicht, dass solch ein Tumult gut für Ginny ist."

Die Frau hielt inne. ,,Richtig, richtig. Natürlich mein Junge. Alle raus hier. Du darfst bleiben, Avarus. So vernünftig wie du bist." Hermine öffnete empört den Mund und auch Lily protestierte lautstark, als sie vor die Tür gesetzt wurden. Das Mädchen stapfte wütend mit dem Fuß auf, als sich die Tür vor ihrer Nase schloss.

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