,,Wo warst du?" Hermine sah finster zu Ginny, die gerade eben den Schlafsaal betreten hatte.
,,Nirgendwo. Wie kommst du darauf?"
Ginny ließ sich auf ihr Bett fallen. ,,Ich war- im Gemeinschaftsraum.",,Mmh, und da hat es geregnet..." Ginny sagte nichts mehr. ,,Willst du dir nichts trockenes anziehen?!"
Ginny breitete sie Decke über sich aus. ,,Wieso? Trocknet doch über Nacht sowieso." Hermine runzelte die Stirn. ,,Das ist aber nicht gut für das Baby. Madame Felicite hat dich nicht gehen lassen damit du draußen herum läufst." Es herrschte einen Moment Stille.,,Du hast doch dieses Buch über die Schlacht von Hogwarts ausversehen mit genommen, oder?", fragte Ginny plötzlich.
,,Ja, wieso?!" ,,Kann ich mir das mal ausleihen?"Hermine antwortete nicht sofort.
,,Hermine?" ,,Wofür brauchst du ein Buch über die Schlacht?" ,,Nur so..."
Eine unangenehme Stille entstand.
,,Mine?!" Ginny drehte sich nun zu ihr um.
,,Vielleicht.", antwortete diese und ließ sich mit einem schlechtem Bauchgefühl in ihr Kissen sinken. Sie zog sich die Decke bis zum Hals, schloss die Augen und versuchte irgendwie einzuschlafen.•◦ ❈ ◦•
Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, fiel ihr Blick sofort zu Ginny. Sie schlief noch. Hermine stand auf und befühlte ihre blasse Wange.
Sie war eiskalt. Innerlich fluchte sie. Gestern hätte sie nicht einfach so einschlafen dürfen. Was auch immer mit Ginny los war, ihre Einstellung war definitiv nicht gut für das Baby.
Vorsichtig schlug Hermine die ebenfalls nasse Decke zurück und trocknete mit einem Schlenker ihres Zauberstabs die immer noch sehr feuchten Klamotten des schlafenden Mädchens. Dann holte sie ihre eigene Decke und breitete sie über Ginny aus, bevor sie sich auf die Suche nach der Krankenschwester machte.
Auf dem Weg nach unten traf sie Ron und Harry. ,,Wie geht es Ginny?", fragte Harry sofort. Hermine schritt wortlos an ihm vorbei und stieß das Gemälde auf.
,,Hermine?! Alles okay?" Die beiden versuchte mit ihr Schritt zu halten. ,,Das solltest du lieber Ginny fragen. Sie kam gestern nach Mitternacht in den Schlafsaal, klitschnass und behauptete im Gemeinschaftsraum gewesen zu sein.
Auf jeden Fall war ich so blöd sie mit nassen Klamotten einschlafen zu lassen!"Einige Sekunde sagte keiner von beiden etwas. ,,Du meinst sie war draußen?!", fragte Harry dann. Hermine blieb verärgert stehen, sodass die Jungs einige Meter weiter liefen und sich dann verwundert nach ihr um sahen. ,,Nein Harry!", keifte sie. ,,Ich dachte im Gemeinschaftsraum wäre ein Sturzregen ausgebrochen!" Harry verdrehte die Augen.
,,Tut mir leid. Nur Ginny benimmt sich wirklich komisch. Ich mach mir einfach Sorgen um sie. Sie ist irgendwie nicht mehr sie selbst."
,,Meinst du das kommt möglicherweise von der Zeitreise?", fragte Ron. Hermine zuckte mit den Schultern. ,,Möglich." Sie zögerte einen Moment. ,,Sie macht sich auch keine Sorgen um ihr Baby. Ihr ist egal was mit ihm passiert. Und naja- sie sagt, es sei ja sowieso von Harry."Er sah sie betroffen an.
,,Das ist doch nicht normal.", schnaubte Ron. ,,Kannst du vielleicht zu Ginny gehen, damit sie nichts dummes macht, dann gehen wir zu Madame Felicite."
Hermine nickte. So sichere Worte hatte Hermine ihn noch nie sprechen hören.Sie ging nun den Weg zum Gemeinschaftsraum zurück. Währenddessen rätselte sie, ob Avarus möglicherweise in die Sache verwickelt war. Nein, was sollte er denn davon haben. Er ist einfach nur ein arroganter Slytherin. Und zukünftiger Todesser... Nein! Er hätte rein gar nichts davon. Er weiß ja noch nicht einmal von der Zeitreise.
Im Schlafsaal angekommen fühlte Hermine erstmal die Temperatur ihrer Freundin.
Statt eiskalt war sie nun glühend heiß. Na super! Fieber! Gute Voraussetzungen für eine bessere Überlebungschance des Kindes!Seufzend ging sie ins Bad, tränkte ein Tuch mit Wasser und legte es ihr auf die Stirn. Schade dass es hier keine Fiebertermometer gibt...
Hermine kam es Stunden vor, bis die Jungs mit der Krankenschwester zurückkamen.
Ihr Blick lag endweder auf ihrem Mini-Wecker oder der blassen Ginny, die nicht einmal daran dachte aufzuwachen.Als Madame Felicite endlich den Schlafsaal betrat, atmete Hermine erleichtert aus.
,,Sie hat Fieber?", fragte die Frau und befühlte ebenfalls ihre Temperatur. Dann holte sie ein kleines Gerät aus ihrer Tasche, das Hermine nur allzu gut kannte.
,,Sie benutzen Fiebertermometer?", fragte Hermine gleichzeitig erstaunt wie fasziniert.
,,Ja. Ich bin Mugglestämmig."Als das kleine Teil anfing zu fieben, nahm es die Krankenschwester aus Ginny's Mund. Hermine schielte auf die Leuchtanzeige. 39,2 stand dort.
Madame Felicite seufzte und kramte wieder in ihrer Tasche. Sie zog ein kleines, Fläschen hervor, die eine klare, grüne Flüssigkeit beinhaltete.,,Das ist Ancoriaessenze." Sie gab es Hermine. ,,Es senkt das Fieber, ist jedoch auch verträglich für das Embryo. Einfach Morgens und Abend je 20 Tropfen einnehmen. In den Deckel ist bereits eine Pipette eingearbeitet. Ich komme morgen noch einmal. Zwei Stunden nach Einnahme bitte Fieber messen, sollte sich die Temperatur stark erhöhen oder mehr als 6 Grad sinken, sofort das Medikament absetzten und mir Bescheid sagen.
Ich lasse dir das Fiebertermometer da. Ansonsten einfach darauf achten, dass sie Ruhe hat und ganz wichtig, dass sie liegen bleibt. Viel Wasser trinken und schlafen. Der Rest tut sich hoffentlich von selbst. Nun gut, die Überlebungschance des Embryos wird dadurch nicht erhöht aber was will man machen. Dann wünsche ich euch viel Glück und schau einfach morgen noch mal vorbei.",,Danke Ihnen."
Nach einem kurzen Nicken verließ Madame Felicite den Schlafsaal. Hermine seufzte erneut und setzte sich neben Ginny auf das Bett. ,,Was macht du bloß."Ihr Blick fiel auf das Fläschen. War es überhaupt noch morgens? Sie sah auf sie Uhr. 9 Uhr. Naja geht ja noch.
Aber wie sollte sie das schaffen, wenn Ginny schläft?!Sie beschloss erstmal Professor Dumbledore zu sagen, dass sie die nächste Woche nicht den Unterricht besuchen würde. Der Gemeinschaftsraum war leer, bis auf Harry und Ron, die auf dem Sofa saßen und sie besorgt ansahen.
,,Fast 40 Fieber.", seufzte sie. ,,Ich will nur Professor Dumbledore sagen, dass ich erstmal nicht in den Untericht gehen werde.,,Warte mal.", meinte Harry. ,,Wenn du willst, kann ich auf bei ihr bleiben."
,,Nein, lass mal. Du kommst sowieso nicht hoch."•◦ ❈ ◦•
Ginny wachte gegen Mittag auf und bekam auf direkt die Essenze von Hermine eingeführt.
Am Abend konnte Hermine schon 38,8 messen.Die anderen Mädchen waren so nett und gingen in den Nachtbarschlafsaal.
•◦ ❈ ◦•
Sie ging immer tiefer in den Wald. Ihr Kopf pochte wie verückt, aber das ignorierte sie. Die dichten Bäume ließen das Mondlich nur stellenweise sie Dunkelheit durchdringen.
Ginny stolperte über Zweige und Äste, bevor sie ihr Ziel endlich erreichte. Das schwach von Kerzen erleuchtete Steinhaus stand unschuldig und verfallen auf der Lichtung.
Durch die fehlende Wand konnte sie eine dunkle Kapuzengestallt erkennen.Sie beschleunigte ihre Schritte. Als sie die Ruine betrat, drehte Avarus sich zu ihr um.
Sie reichte ihm wortlos das Buch.
,,Die Schlacht von Hogwarts.", las er den Titel vor. Seine grünen Augen wanderten zu Ginny. Er schien sie regelrecht zu durchbohren. ,,Ich habe eine Aufgabe für dich.", sagte er langsam. ,,Finde den nächsten Splitter des Zeitumkehrer und bring ihn zu mir."

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Hidden Time
FanfictionZeitumkehrer. Ja, nützliche kleine Dinger. Man kommt ein paar Stunden in der Zeit zurück. Aber was passiert, wenn er zersplittert, was wenn man in der Zukunft landet und diese blöden Stücke wieder einsammeln muss. Was passiert, wenn das Harry, Ginny...